©Foto: Aschenbach / nh
Zehn Maßschneidergesellinnen beenden erfolgreich Ausbildung an der Max-Eyth-Schule
ALSFELD. Wieder halten zehn neue Maßschneidergesellinnen ihre Gesellenbriefe in den Händen. Diese wurden ihnen kürzlich im Rahmen einer feierlichen Freisprechung von Abteilungsleiter Stephan Hanisch und Klassenlehrerin Julia Aechtner überreicht.
Hanisch skizzierte in seiner Ansprache den Weg der Schulklasse innerhalb der dreijährigen Ausbildung. Auch diese Auszubildenden mussten noch von Dezember 2020 bis Mai 2021 im Homeschooling in Praxis und Theorie unterrichtet werden – eine Herausforderung, die sowohl Lehrerinnen, aber auch die Auszubildenden mit Bravour meisterten.
Danach ging es endlich mit dem gewohnten Unterricht weiter, so war auch wieder der Workshop bei Bruder Gerhard Busche aus dem Kloster Frauenberg in Fulda möglich, der interessante Einblicke in die Verarbeitungstechniken der Herrenschneiderei vermittelte.
Ein besonderes Highlight für einige war ein über Erasmus Plus gefördertes Praktikum in Vicenza oder Exkursionen nach Stuttgart, Reutlingen oder Berlin. In der Bundeshauptstadt wurde die Klasse vom Bundestagsabgeordneten Felix Döring empfangen.
Besonders hob Abteilungsleiter Hanisch das Engagement der Klasse in Sachen Werbung für die hervorragende Ausbildung an der Max-Eyth-Schule Alsfeld hervor. So erstellten einige Auszubildende den Instagram-Account „Eye oft the Schneider“, fütterten ihn ständig mit interessanten Bildern und Anmerkungen über die Ausbildung und waren damit so erfolgreich, dass ihr Engagement sogar zu einer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz führte.
Die diesjährige Modenschau „Die Ewigen, die Lebenden und die Toten“, die unter dem Motto der griechischen Mythologie stand, war federführend von der Klasse geplant worden. Eine Reise durch die Unterwelt, die Sphäre der Menschen in den Olymp setzte neue Maßstäbe für die mittlerweile bekannten Modenschauen an der Max-Eyth-Schule.
Hanisch bezog in seine Rede den Text „Von der Dummheit“ von Dietrich Bonhoeffer ein und wünschte den Gesellinnen, sich weiterhin klar gegen Rassismus, Sexismus und andere „dumme“ Tendenzen im Sinne Bonhoeffers abzugrenzen, wie sie das während ihrer Ausbildung schon deutlich taten. Im Sinne Hannah Arendts gab er den Absolventinnen die Zuversicht mit auf ihren Weg, jederzeit Neuanfänge machen zu können.
Die Ausbilderinnen und Lehrerinnen schlossen sich mit einer Bilder-Show aus den drei Ausbildungsjahren an und wünschten den Geselllinnen mit symbolhaft in einen Koffer gelegten kleinen Gegenständen alles Gute für ihre Zukunft.
Mit einem gemütlichen Zusammensein mit Verwandten, Freunden und Lehrerinnen klang die Feierstunde aus.
Wer sich für die Ausbildung zum/zur Maßschneider/-in interessiert, erhält Auskünfte auch zur Bewerbung unter www.mes-alsfeld.de.
Das Bild: Die Gesellinen des Maßschneiderhandwerks mit ihren Gesellenstücken. Von links nach rechts: Leon Wrosz, Annika Gauer, Jenny Bähnisch, Michelle Henes, Sophia Lehner, Marlene Braun, Selina Levermann, Rika Amshoff, Natalie Domanski und Pauline Jestädt (wal)