ALSFELD. „Schule ist mehr als Unterricht.“ Diese These der Max-Eyth-Schule wurde kürzlich einmal mehr in die Tat umgesetzt. An diesem Tag kamen 11 von 13 weiblichen Auszubildenden, die derzeit eine Ausbildung zur Landwirtin machen und in allen drei Lehrjahren die Max-Eyth-Schule besuchen, zum Austausch in der Schule zusammen.
Dieser Vormittag wird seit 2013 alle zwei Jahre von den landwirtschaftlichen Lehrerinnen Annette Luckhardt, Marina Biereck, Alena Rühl und Dr. Monika Becher vorbereitet und durchgeführt.
Hintergrund dieses Zusammentreffens ist die Beobachtung, dass sich immer mehr junge Frauen für eine landwirtschaftliche Ausbildung in diesem klassischen Männerberuf entscheiden. Ziel ist es daher, die interessierten Frauen zu stärken und zu ermuntern, ihren Weg in diesem Beruf zu gehen sowie ihnen Perspektiven aufzuzeigen, Vernetzungsmöglichkeiten zu bieten und Austausch zu ermöglichen. Auch die Landwirtschaft ist ein vom Fachkräftemangel bedrohter Bereich und der Ruf, den Frauen Ausbildung und Qualifikation in diesem Beruf zu ermöglichen, wird von vielen Seiten lauter.
Einen engagierten Bericht aus der Praxis lieferte Luisa Becker aus Eulersorf, die dort mit ihrem Mann Jan Becker einen Betrieb leitet. Die jungen Frauen folgten den Ausführungen von Frau Becker mit großem Interesse, was sich auch an einem lebhaften Gespräch mit Frau Becker im Anschluss zeigte.
Weiterhin tauschten sich die angehenden Landwirtinnen über ihre Erfahrungen und Pläne aus. Eine Zukunftswerkstatt bot ihnen die Gelegenheit, ein Bild ihres Arbeitslebens, wie es in 10 Jahren aussehen könnte zu entwerfen. Die vier landwirtschaftlichen Lehrerinnen informierten darüber hinaus über die Situation von Frauen in der Landwirtschaft früher und heute, über die beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten, über Fragen des Mutterschutzes sowie bestehende Frauen-Netzwerke in der Landwirtschaft.
Dieser besondere Berufsschultag wurde von den Berufsschülerinnen gut aufgenommen und bewertet. Das Bedürfnis nach fachlichem, aber auch persönlichem Austausch war groß, sodass diese Tradition mit Sicherheit weitergeführt wird. (pm)