Neuer Evangelischer Kindergarten „Vogelnest“ in Besse
EDERMÜNDE-BESSE. Wer will fleißige Handwerker seh’n? Der muss zu uns Kindern geh’n! Stein auf Stein, Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein, so konnten die Kinder in Besse am Samstag singen. Sie sind die Edermünder Zukunft und für sie haben sich viele Menschen in der Großgemeinde und darüber hinaus mächtig ins Zeug gelegt. Ihr neuer Kindergarten wurde endlich eröffnet.
Der alte Kindergarten in Besse war im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr zu gebrauchen. Ein bisschen länger als gedauert, bis es nun so weit war und ein bisschen teurer ist es auch geworden. Für die Gemeinde sind zwei neue Kindergärten in Grifte und Besse eine echte Herausforderung. Die Neubauten waren allerdings alternativlos und mit den Mehrgenerationenspielplatz und komplett neuen Kindergartenplätzen ist für die Edermünder Kinder jetzt bestens gesorgt.
Ehrenamtliche mit Mut, Erzieherinnen mit Liebe
Mit der Eröffnung wurde das Gebäude gleichzeitig der Betreiberin, nämlich der evangelischen Kirchengemeinde „übergeben“. „Von allen Seiten umgibst Du mich und hältst Deine Hand über mir“, zitierte Pfarrer Kristof Weisheit Psalm 139,5. Alle Teile sorgen füreinander, erklärte der Gemeindepfarrer: „Es hat viele Kräfte gebraucht, um einen Kindergarten zu bauen, aber auch Menschen in der kleinen und er großen Politik, die um Entscheidungen ringen und Erzieherinnen, die ihre Liebe einbringen. Auch eine gute Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und politischer Gemeinde war wichtig und funktioniert in Edermünde. Dabei war sich die Kirchengemeinde nicht von Anfang an sicher, auch den neuen Kindergarten zu betreiben. Man habe überlegt und dann entschieden, es soll so weitergehen.
Was, wenn es die Architekten oder Bauarbeiter nicht gäbe, was, wenn es die vielen Eltern, die mitgeholfen haben, nicht gäbe oder es gäbe die Kinder nicht? Fragte Weisheit. Die Antwort: „Schön, dass es Euch alle gibt, die sich mit ihren Gaben hier einbringen! Es sind sich nicht immer alle einig, aber immer wieder gehen wir aufeinander zu.“ Oder wie es der Apostel Paulus gesagt hat: „Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist.“
Erzieherinnen werden noch gesucht
Anschließend begrüßte die Kindergartenleitung Gabriele Möhlenbrock die Gäste und Clownin „Carlotta“, die allerlei Überraschungen für die zahlreichen Kinder mitgebracht hat. Zusammen mit ihr ging es auf den Spielplatz und dann in den Kindergarten. Eine Botschaft möchte Frau Möhlenbrock weitergeben: „Es werden noch einige Erzieher oder Erzieherinnen gesucht!“
Bürgermeister Thomas Petrich zeigte sich mehr als erleichtert: „Sie glauben gar nicht, wie froh ich bin … Es gab nie Langeweile, aber alle hätten die Nerven bewahrt und unzählige Probleme konstruktiv in Ruhe gelöst. Zwischendurch stand in der Baustelle alles unter Wasser. Die Kostenschätzung lag bei 5,4 Millionen, jetzt hat das Gebäude über 7 Millionen Euro gekostet. Dass die zwischenzeitliche Idee, aus Kostengründen den Spielplatz wegzulassen, nicht umgesetzt wurde, stimme ihn froh.
Positive Worte aus Kreis und Kirchenkreis
Über einen Zeitraum von fünf Jahren wurden alle Mitarbeiterinnen in Planung und Umsetzung mit einbezogen. Jetzt beginne die Phase des Nachbesserns, genauso wie in Grifte, wo die Gemeinde selbst Betreiber ist. Erster Kreisbeigeordneter Jürgen Kaufmann zeigte sich froh und dankbar. Der Dank gelte auch den Ehrenamtlichen in den Gremien: „Es gehört Mut dazu, über 7 Millionen zu entscheiden!“ Dekanin Sabine Tümmler dankte dem Kirchenvorstand, der ehrenamtlich zum Wohle der Gemeinschaft arbeite. Jesus habe gesagt, „Lasst die Kinder zu mir kommen.“
Anschließend gab es Führungen durch die Kindertagesstätte, die durch helle und großzügige Räume überzeugt, über einen großen Außenbereich verfügt und jede Menge moderne, neue Spielgeräte beherbergt. Die Kinder werden sich wohlfühlen! (rs)