Baunatals Jugend diskutiert über Skaterpark
BAUNATAL. Kinder und Jugendliche spielen gerne und gehen ganz in dem auf, was sie tun. Eine Welt, von der wir Erwachsenen nicht (mehr) viel verstehen. Wir „Älteren“ hätten die Dinge gerne geregelt und organisiert und fänden es schön, wenn unser Nachwuchs seine Angelegenheiten ähnlich strukturiert in Angriff nähme. Pustekuchen!
Schließlich ist es wunderschön, spielerisch zu erfahren, dass der Berg hinter einem Tal genauso hoch ist, wie die Ebene tief war und dass es auf den Schwung ankommt, den ich in die Bowl mitnehme, um es wieder auf die Rampe zu schaffen. Es ist auch nicht die Frage, ob ich über ein Hindernis nachdenke. Wer auf dem Skateboard darüber grübelt, ob er auf die nächste Treppe, Bank, Mauer oder das nächste Rail springen kann, wird scheitern. „Das Tun“ genau in einem bestimmten Moment entscheidet. Just das ist der Kick, und exakt das unterscheidet junge Menschen in ihrer Erlebniswelt von der vernunft- und verstandgesteuerten Erwachsenenwelt.
Ideensammlung für 125.000 Euro Haushaltsmittel
Am 30. Juni, also in der vergangenen Woche, standen eine Menge Infotafeln auf dem Skaterplatz in Altenbauna im Sportpark. Es ging darum, über mögliche Ideen zu informieren und weitere Ideen zu sammeln. Der Platz war seit 2018 Thema. Jetzt soll er neugestaltet werden. Bürgermeisterin Manuela Strube erklärt, dass 125.000 Euro für dieses Jahr zur Planung im Haushalt stehen und nächstes Jahr gebaut werden kann. Das Junge Forum hatte bereits Wünsche formuliert. Jetzt ist zu klären: Was ist realistisch? Was geht? Wo liegen die Wünsche und wo die Wirklichkeit?
Das junge Forum in Baunatal ist seit 2022 aktiv. Ein Gremium, in dem ausschließlich junge Leute sein dürfen. In einem Alter, in dem die große Politik noch uninteressant ist, dafür die Welt zwischen Pubertät und erster eigener Wohnung zählt. Sechs feste Mitglieder gibt es, alle sind gleichberechtigt und allesamt Experten für Jugendfragen. Ein eigenes Logo wurde entwickelt und gerne sollen weitere Jugendliche beteiligt werden. Unterstützt wird das junge Forum von den Streetworkern und dem Jugendzentrum. Im ersten Schritt wird ein Überseecontainer aufgestellt, der von einer Gruppe jugendlicher Sprayer „umgestaltet“ wird und dann als Materiallager dienen soll.
Ergebnisse von heute werden Fachplanung für morgen
Bei der Veranstaltung am 30. Juni organisierten die Jugendlichen Skater-Workshops, unter anderem mit dem Team von Mister Wilson, eine Chillecke, Softgetränke und Kreativangebote. Das Ziel: miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam Wege der Mitbestimmung zu finden. Nicht organisierter Sport, so Manuela Strube, habe in Baunatal auch einen Stellenwert. Mit Freude beobachtet sie, dass sogar der „selbst gemachte“ Pumptrack intensiv genutzt wird. Bettina Pauli aus der kommunalen Bildungsplanung erklärte, die Ergebnisse von heute werden die Fachplanung für morgen! (rs)