Höhenretter üben den Ernstfall
KASSEL. Die Höhenrettungsgruppe Stadt und Landkreis Kassel traf sich am Samstag gemeinsam mit dem Wasserrettungszug der DRLG im Landkreis Kassel, vertreten durch die DLRG Ortsverbände Lohfelden-Fuldabrück und Vellmar, zu einer Übung.
„Diese Übung ist ein wichtiger Baustein in der Aus- und Weiterbildung der Höhenrettungsgruppe. Wir freuen uns, dass die Übung erfolgreich an der Bergshäuser Brücke absolviert wurde“, betonen Landrat Andreas Siebert und Kassels Brandschutzdezernent Dirk Stochla gemeinsam.
Beteiligt waren 14 Höhenretter aus dem Landkreis sowie zwei Höhenretter aus der Stadt Kassel. Außerdem waren weitere Kräfte von Feuerwehr sowie DLRG vor Ort. Die Übung fand über der Fulda direkt unterhalb der Fahrbahndecke der Bergshäuser Brücke statt. Eine Einsatzkraft simulierte einen Unfall auf einem Drahtsteg zwischen zwei Pfeilern. Mit jeweils zehn Kräften ging es vom Boden hinauf in die Höhe, um die vermeintlich verletzte Person zu retten. Nachdem das Abseilequipment befestigt war, ging es los: „Die verletzte Person wird in einer Trage von den Höhenrettern abgeseilt. Unten auf der Fulda wartet das DLRG-Boot für den Weitertransport“, erklärt Erik Lindart von der Höhenrettungsgruppe den Ablauf. Dabei seien Faktoren wie Wind- und Witterungsverhältnisse, aber auch Bauart der Brücke von den Rettern zu berücksichtigen. „Aus 45 Metern Höhe eine Person zu retten, ist eine große Herausforderung. Die gute Zusammenarbeit der Höhenrettungsgruppe und der Kollegen vom DLRG zeigt, dass wir für den Ernstfall bereit sind“, bekräftigen Kreisbrandinspektor Sebastian Mazassek und Tobias Winter, Leiter der Feuerwehr Stadt Kassel, nach der Übung. Wichtig sei es, die Handgriffe und Hilfsmittel intensiv auszuprobieren, damit alle Kräfte die Einsatzabläufe verinnerlichen. „Eine Übung wie diese ist schon etwas Besonderes für alle Beteiligten. Als Höhenretter sammeln wir weiter Erfahrungen und bringen unser Wissen aus zahlreichen Lehrgängen ein“, erklärt Höhenretter Erik Lindart. Die Vorbereitung der Übung sei durch den Einsatz von Feuerwehr- und DLRG-Kräften reibungslos verlaufen. Für die Unterstützung der Autobahn GmbH Niederlassung Nordwest sei er ebenfalls dankbar. „Die gemeinsame Höhenrettungsgruppe ist eine wichtige Ergänzung im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes. Die gesamte Region Kassel wird Einsatzgebiet dieser Spezialeinheit sein“, erklären Landrat Andreas Siebert und Kassels Brandschutzdezernent Dirk Stochla abschließend.
Hintergrund:
Die Höhenrettungsgruppe Stadt und Landkreis Kassel ist seit März 2023 eine anerkannte Einheit des Katastropenschutzes in Hessen. Derzeit laufen durch Lehrgänge und Übungen die Vorbereitungen für die Einsatzbereitschaft der Gruppe. Zukünftig sollen Einsätze über die Leitstelle Kassel koordiniert werden. Die gemeinsame Einheit von Stadt und Landkreis Kassel wird voraussichtlich ab Anfang 2024 einsatzbereit sein. (wal)