KASSEL. In den letzten beiden Tagen haben zwei Männer (18 und 21 Jahre alt) bei der Polizei jeweils eine sexuelle Erpressung über das Internet angezeigt.
Am Mittwoch erstattete der 18-Jährige aus dem Landkreis Kassel eine Anzeige, da er das Opfer einer sexuellen Erpressung geworden war. Nach dem Kontakt zu einer ihm unbekannten Frau über ein Soziales Netzwerk und dem Austausch intimer Aufnahmen wurde er von Kriminellen erpresst. Sie forderten die Zahlung von 300 EUR, ansonsten würden sie die Aufnahmen an seine Freunde oder Verwandte
schicken und im Internet hochladen. Erst am Vortag hatte ein 21-Jähriger aus Kassel ebenfalls wegen eines solchen Falls der Erpressung Anzeige bei der Polizei erstattet. Er war bei Instagram von einer ihm unbekannten Frau angeschrieben worden. Anschließend wechselte die Kommunikation auf Snapchat, dann hatte auch er intime Bilder und Videos an die Frau geschickt. In diesem Fall forderten die Täter 200 Euro vom Opfer oder sie würden die intimen Aufnahmen an andere versenden.
Die Beamten bearbeiten aktuell mehrere Dutzend solcher Fälle allein aus diesem Jahr – häufig waren dabei eher jüngere Menschen die Opfer, wie in den beiden Fällen aus den letzten Tagen. Aus
diesem Grund warnt die Polizei erneut vor dieser Masche, der bereits seit längerer Zeit grassierenden „Sextortion“, und gibt Tipps zum Schutz.
Die Polizei gibt folgende Tipps zum Schutz vor sexueller Erpressung:
- Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen an.
- Prüfen Sie regelmäßig Ihre Account- und Privatsphäreeinstellungen.
- Seien Sie zurückhaltend mit der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Anschrift, Geburtsdatum oder Arbeitgeber.
- Stimmen Sie nicht vorschnell einem Videochat zu.
- Im Zweifel: kleben Sie die Chatkamera zunächst ab, um lediglich verbal zu kommunizieren und das Geschehen zu beobachten.
- Stimmen Sie keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in Videochats zu, wenn Sie die Person erst seit kurzem kennen.
- Halten Sie Betriebs- sowie Virenschutzsysteme auf Ihren online-genutzten Endgeräten wie Smartphone, Laptop, Tablet oder Computer immer auf dem aktuellen Stand, um sich vor Schadsoftware,
sogenannter Malware, zu schützen. Es gibt Malware, die Ihre Webcam problemlos aktiviert und Sie damit jederzeit filmen kann.
Weitere Informationen und Tipps zum Schutz vor „Sextortion“ finden Sie auch im Internet auf der Seite der „Polizeilichen Kriminalprävention“ unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/sextortion/. (wal)
ANZEIGE
Anzeige