Kreis setzt Zeichen für Inklusion und Zusammenhalt
ROTENBURG. Vier kirgisische Sportlerinnen und Sportler, ihr Trainer- und Betreuerstab laufen angeführt von ihrem Fackelläufer Seit Esenamanov unter den Klängen des Klassikers „We are the champions“ auf den Marktplatz der Fuldastadt Rotenburg ein.
Ihnen folgen rund 200 Sportbegeisterte unter anderem von den Sozialen Förderstätten, der Modellschule Obersberg und aus dem Kreisausschuss rund um Landrat Torsten Warnecke und Ersten Kreisbeigeordneten Dirk Noll. Es war einer der Gänsehaut-Momente, die vom viertägigen „Host Town“-Programm in Erinnerung bleiben. Auf die Beine gestellt hat das Programm die Sport- und Vereinsförderung der Kreisverwaltung gemeinsam mit dem Sportkreis Hersfeld-Rotenburg.
Abwechslungsreiches Programm
Nachdem Marina Mohr und Dagmar Conrad von der Sport- und Vereinsförderung der Kreisverwaltung gemeinsam mit zwei Übersetzerinnen die Gäste aus Kirgisistan am Montag am Flughafen Frankfurt abgeholt haben, ging es mit einem Kleinbus nach Rotenburg in den kreiseigenen Jugendhof, wo die Delegation während ihres Aufenthalts untergebracht war.
Am Dienstag stand dann einiges auf dem Plan: Schaukelwald und Minigolf im Schlosspark, Waldkugelbahn, Fackellauf und ein bunter Abend zum Tagesabschluss. „Über den ganzen Tag hinweg gab es rührende, schöne und lustige Momente“, sagt Mohr. So hatten vor allem die drei 15-jährigen kirgisischen Athletinnen eine Menge Freude im Schaukelwald. Auch auf der Minigolfanlage stand der Spaß jederzeit im Vordergrund. Als es von der George-Hollender-Kampfbahn zum Marktplatz ging, wurde es emotional. Schon an der Strecke jubelten einige Zuschauerinnen und Zuschauer dem Fackellauf-Tross zu. Auf dem Marktplatz angekommen, ergriff Landrat Warnecke das Wort. Er begrüßte die Delegation und freute sich über die viele Sportbegeisterten vor Ort. „Gemeinsam setzen wir heute ein wichtiges Zeichen für Inklusion und Zusammenhalt. Das Motto der Weltspiele lautet „zusammen unschlagbar“. Dass wir das nicht nur wörtlich nehmen, kann man heute hier sehen“, sagte Warnecke.
Zum Abschluss des Tages fand ein gemeinsamer Abend mit Landrat, Erstem Kreisbeigeordneten sowie Vertreterinnen und Vertretern der Kommunalpolitik statt. Amir Raimbekov, der Chef der kirgisischen Delegation, nutzte die Möglichkeit, um sich für die Gastfreundschaft, Freundlichkeit und Herzlichkeit der Gastgeber zu bedanken.
Auch Mittwoch war ein ereignisreicher Tag für die Host Town-Gruppe. Gleich am Morgen ging es in die Sozialen Förderstätten nach Bebra. Dort bekamen die Kirgisen eine Führung durch die Werkstätten und konnten sich selbst ausprobieren. Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es in der Turnhalle der August-Wilhelm-Mende-Schule sportlich zu. Gemeinsam mit einigen Bewohnerinnen und Bewohnern der Sozialen Förderstätten spielten die Special Olympics-Teilnehmenden Tischtennis und Badminton. Neben dem Kraftdreikampf werden sie auch diese Sportarten in Berlin ausüben. Auch Vize-Landrat Dirk Noll und Sarah Huber von den Special Olympics Hessen waren am Nachmittag dabei. Den Abend ließ die Delegation dann bei einem Essen und lockerem Austausch mit dem Sportkreis ausklingen.
Am nächsten Tag stand dann schon der Abschied an. Bevor die kirgisische Delegation sich auf den Weg nach Berlin machte, vereinbarten die Mitarbeiterinnen aus dem Landratsamt noch ein Treffen in der Bundeshauptstadt. Als Volunteers, also freiwillige Helfer, werden sie in der kommenden Woche die Weltspiele unterstützen. Ganz nach dem Motto: „Zusammen unschlagbar“.
Hintergrund
Als eine von rund 200 Host Towns hat sich der Landkreis Hersfeld-Rotenburg als Gastgeberkommune für die kirgisische Delegation der Special Olympics World Games engagiert. Die Weltspiele finden von Samstag, 17. Juni bis Sonntag, 25. Juni in der Bundeshauptstadt Berlin statt. In Vorbereitung auf die Wettbewerbe war die Delegation aus Asien vier Tage im kreiseigenen Jugendhof in Rotenburg zu Gast. Das „Host Town“-Programm soll die Athletinnen und Athleten sowie ihre Trainer und Betreuer im diesjährigen Gastgeberland der Special Olympics willkommen heißen. (pm)