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Der kommunale Energieversorger EAM blickt trotz schwerer Bedingungen auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück und treibt die Energiewende voran
KASSEL. Stabiles Jahresergebnis, Wachstumsprogramm, Umsetzung der Energiewende in der Region – trotz schwerer Bedingungen hat die EAM im Geschäftsjahr 2022 ihren konsequent nachhaltigen Kurs fortgesetzt.
„Die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise hat uns ganz deutlich vor Augen geführt, dass wir etwas ändern müssen“, erklärt der Vorsitzende der EAM-Geschäftsführung Olaf Kieser. „Die Lösung kann nur die konsequente Umsetzung der Energiewende sein, wir stehen vor der wohl größten Modernisierung in der Geschichte der Energieversorgung. Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass sich die EAM auch von sehr schwierigen Rahmenbedingungen nicht vom Kurs abbringen lässt.“
Stabile Ergebnisse und Personalaufbau
Die Umsatzerlöse der EAM-Gruppe lagen im vergangenen Jahr bei 1.030 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss des Mutterunternehmens EAM GmbH & Co. KG betrug 54 Millionen Euro. Das Unternehmen bleibt ein stabiler Wirtschaftsfaktor für die Region: 262 Millionen Euro betrug der gesamte in der Region verbliebene Wertbeitrag. Dieser setzt sich aus Löhnen und Gehältern, Aufträgen an Firmen im Versorgungsgebiet, Konzessionszahlungen für die Gemeinden, Ergebnisverteilung an kommunale Gesellschafter sowie Gewerbesteuerzahlungen zusammen. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg bis Jahresende auf 1.354, darunter sind 92 Auszubildende. „Für die Umsetzung der Energiewende bauen wir aktuell in verschiedenen Bereichen zusätzliche Ressourcen und Kompetenz auf“, sagt EAM-Geschäftsführer Hans-Hinrich Schriever. „Im vergangenen Jahr haben wir knapp 100 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Diesen Wachstumskurs werden wir auch in diesem Jahr mit 200 geplanten Neueinstellungen fortsetzen.“
Ausbau von Windkraft und Fotovoltaik
Wie bereits in den Jahren zuvor, hat die EAM den Ausbau der regenerativen Energien vorangetrieben. Mit der Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll und der Stadt Schwalmstadt hat der kommunale Energieversorger im vergangenen Jahr im Schwalm-Eder-Kreis einen Windpark mit drei Windenergieanlagen in Betrieb genommen. Mit dem Vor Ort erzeugten Ökostrom lassen sich jährlich rund 10.000 Haushalte versorgen. In diesem Jahr hat das Unternehmen die Genehmigung für den Bau und den Betrieb von zwei Windenergieanlagen nahe der Stadt Liebenau im Landkreis Kassel erhalten. Der Park soll Ende 2024 in Betrieb gehen und jährlich rund 6.000 Haushalte mit regenerativ erzeugtem Strom versorgen.
Auch beim Thema Fotovoltaik geht es stetig voran. In Moringen im Landkreis Northeim hat die EAM im vergangenen Jahr zum ersten Mal eine PV-Anlage auf einer Deponie in Betrieb genommen. Mit der örtlichen Energiegenossenschaft hat der Regionalversorger zudem den Bürgersolarpark Hardegsen mit einer Leistung von 11,5 Megawatt errichtet. Damit lassen sich rund 3.200 Haushalte mit Strom aus Sonnenenergie versorgen. Eine Energiewende, die man nicht sieht, wird es aber nicht geben. „Wir müssen bereit sein, Windräder und Solaranlagen im Landschaftsbild zu akzeptieren“, sagt Olaf Kieser. Natürlich müsse der Ausbau immer mit Augenmaß und im engen Dialog mit den Kommunen und den Bürgern stattfinden – dies sei eine Grundregel. Neue Wind- und PV-Projekte seien aber laut Kieser bereits heute die günstigsten Arten der Stromerzeugung in Deutschland. „Wir haben die passenden Werkzeuge für die Energiewende – ihr Einsatz muss nur viel schneller und effizienter möglich sein. Für die Nutzung von Windkraft und Fotovoltaik benötigen wir ganz schnell entsprechende Rahmenbedingungen, das heißt ein verbessertes Planungs- und Genehmigungsrecht.“
Hohe Investitionen in die Energienetze
Beim Ausbau der regenerativen Energien in der Region steht das Energienetz als Basis für die Integration von Fotovoltaik und Windenergie im Mittelpunkt. Aktuell sind allein an das Netz der EAM mehr als 65.000 EEG-Anlagen angeschlossen, die Energie für den Eigenbedarf erzeugen oder den erzeugten Strom in das EAM-Netz einspeisen. Mehr als 7.000 davon wurden allein 2022 in Betrieb genommen, ein neuer Rekordwert. „Die Stromnetze sind das Rückgrat der Energiewende“, erklärt Hans-Hinrich Schriever. „Bis 2030 werden wir voraussichtlich mehr als 100.000 weitere PV-Anlagen an unser Stromnetz anschließen. Das sind im Durchschnitt jedes Jahr rund 15.000 neue PV-Anlagen.“
Für den stetigen Ausbau der erneuerbaren Energien investiert die EAM hat der kommunale Energieversorger rund 100 Millionen Euro investiert. Fast drei Viertel davon sind in den Erhalt, den Ausbau und die Modernisierung eigener Energienetze geflossen – maßgeblich in das Stromnetz. Zwischen der Gemeinde Lahntal und der Stadt Marburg Euro hat das Unternehmen beispielsweise nach nur zwölf Monaten Bauzeit für 4,5 Millionen ein komplett neues Umspannwerk in Betrieb genommen. In diesem Jahr plant der Regionalversorger Investitionen von insgesamt mehr als 140 Millionen Euro – eine Rekordsumme, von der ein wesentlicher Anteil in die Energiewende fließen wird.
Elektromobilität als Basis für die Verkehrswende
Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze ist ein weiterer wichtiger Baustein der Energiewende die Verkehrswende. Bis zum Jahr 2030 sollen laut Bundesregierung etwa 15 Millionen Elektroautos in Deutschland unterwegs sein. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die öffentliche Ladeinfrastruktur flächendeckend und vor allem schnell ausgebaut werden. An mehreren Standorten im eigenen Netzgebiet hat die EAM in diesem Jahr bereits moderne Hochleistungs-Schnellladesäulen aufgestellt – beispielsweise am Göttinger Kaufpark. Auch an drei Hotels in Nörten-Hardenberg, Einbeck und Northeim in Südniedersachsen hat der Regionalversorger kürzlich zwölf neue Ladepunkte installiert und betreibt diese auch. Das Konzept soll ausgeweitet und viele weitere Hotels mit öffentlicher Ladeinfrastruktur ausgestattet werden. Insgesamt betreibt die EAM mittlerweile 380 Ladestationen für Elektrofahrzeuge in ihrem Netzgebiet, davon 14 Schnellladesäulen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten.
„Wir stehen als EAM dafür, die ehrgeizigen Klimaschutzziele der Bundesregierung und die Energiewende umzusetzen und werden weiterhin unseren Beitrag leisten“, blickt Olaf Kieser in die Zukunft. „Krisen führen immer auch zu Chancen und bringen Innovationen hervor. Unser Ansatz bleibt optimistisch – wir alle müssen den Blick nach vorne richten und gemeinsam an einer nachhaltigen Energiezukunft arbeiten.“
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