HOMBERG/EFZE. Seit drei Jahren setzten sich Schüler und Lehrkräfte der Stellbergschule in Homberg sowie zahlreiche Helfer für die Rettung von Rehkitzen vor dem Mähtod ein. Angestoßen hat die Initiative die Schülerin Nele Nitschke, Teilnehmerin der Umwelt-AG.
Der TÜV Hessen stellte vor zwei Jahren eine Drohne mit Wärmebildkamera und einen Piloten. Die Firma SHIFT einen Drohnenpiloten mit einer Drohne und auch ein Elternteil erklärte sich bereit, eine Drohne zu fliegen.
Nach Informationen der Deutschen Wildtier-Stiftung werden jährlich knapp 95.000 Rehkitze allein beim Mähen getötet.
Zu Beginn der Saison im Jahr 2022 kooperierte die Schule bereits mit drei hauptberuflichen Landwirten (Frese aus Mörshausen, Vaupel aus Oberbeisheim, Koch aus Homberg) mit Milchviehwirtschaft und vier nebenberuflichen Landwirten (Fröhlich aus Remsfeld, Trieschmann und Gröschner aus Welferode, Grede aus Cassdorf).
Bei den 22 Drohneneinsätzen konnten neun Kitze gerettet werden.
Das gesamte Projekt war so erfolgreich, dass beschlossen wurde, eine schuleigene Drohne für die kommende Saison anzuschaffen. Finanziell unterstützt wurde das Projekt vom Förderverein der Schule und Preisgeldern, Preis- (z.B. Klimaschutzpreis des Schwalm-Eder-Kreises) und Spendengelder.
Es läuft gut
Auch in diesem Jahr lief das Projekt Rehkitzrettung gut an. Weitere Landwirte (Wiegand aus Mörshausen, Lüninger aus Welferode, Biohof Groß aus Mühlhausen, Lohnunternehmen Schade aus Knüllwald, Schweitzer aus Relbehausen, Gerlach aus Niederbeisheim, Rupp aus Hebel), wurden Kooperationspartner.
Bislang hatten die Rehkitzretter 23 Einsatztage. In den letzten Wochen konnten so rund 40 Rehkitze gerettet werden. An mehreren Tagen waren zwei Rehkitzrettungsteams unterwegs: mit der schuleigenen Drohne, der Drohne des TÜV-Hessen oder der Drohne von der Firma FIS-Kimpel IT Service, aus Knüllwald, die uns spontan und kostenlos mit ihrer eigenen Drohne unterstützt hat.
Die Einsätze beginnen meist um 4:30 Uhr morgens, manchmal auch früher, wenn viele Flächen abgeflogen werden. Auch früh morgens sind schon Schulkinder dabei, ganz oft auch Nele Nitsche mit ihrem Bruder Nils und ihren Eltern. Neles Vater Tobias Nitschke und noch vier andere Mitglieder der Umwelt-AG haben kürzlich den Drohnenführerschein, um die schuleigene Drohne fliegen zu dürfen.
Koordiniert werden die Einsätze von Nicole Mengel (Lehrerin, Stellbergschule). Corinna Wierer (Kita Osterbach) hilft dabei, vor Ort die Helfer in den Teams zu organisieren und Lea-Marie Töpfer (Lehrerin Stellbergschule) programmiert abends vorher die Flugrouten der Drohnen, damit die Piloten nicht alles manuell abfliegen müssen,
Besonders gelungen ist die enorme Vernetzung, die sich entwickelt hat. Es sind beteiligt: Kinder, Eltern und Mitarbeiter der Stellbergschule, der THS, des Kindergartens Osterbach, Interessierte aus Melsungen, die vielen Landwirte und Jagdpächter, Mitarbeiter des TÜV Hessens, Mitarbeiter der Firma SHIFT, Mitarbeiter der Firma FIS-Kimpel IT Service, ein Experten-Team der Rehkitzrettung Nordhessen, weitere Helfer und Angehörige der Umwelt-AG-Mitglieder. Insgesamt sind in dieser Saison 2023 35 aktive Helferinnen und Helfer dabei, die sich für unser Projekt engagieren: 14 Kinder und 21 Erwachsene.
Einen Einblick in das Projekt gibt es auch im Internet: https://www.stellbergschule.de/schwerpunkt-umweltschutz/rehkitzrettung/
https://www.instagram.com/stellbergschule/ (wal)
2 Kommentare
Das Aufsuchen von Rehkitzen ist eine jagdliche Handlung nach § 1 Abs. 4 Bundesjagdgesetz. Außer dem Jagdpächter ist niemand befugt eine jagdliche Handlung zu erlauben, auch kein Landwirt. Diese haben in der Regel das Jagdrecht gegen Bezahlung verpachtet.
Wenn dann die Kitze im Bereich Holzhausen vor 06 Uhr unter die Kisten „gerettet“ werden, der Landwirt um 11:50 Uhr zum mähen kommt dann ist etwas ganz falsch gelaufen. Die Rehgeiß hat ihre Kitzee dann um 21:30 Uhr wieder abgeholt.
Es gibt auch andere, nicht so medienwirksame Methoden die eine Falmilienzusammenführung unötig machen, weil die Geiß ihre Kitze selbst aus der Wiese heraus führt.
Lieber Gott, haben Sie keine anderen Probleme? Wenn sie hier so schön von Medienwirksam reden scheint es fast dass sie etwas eifersüchtig sein könnten.
Lagen Sie eigentlich bis 21.30 Uhr auf der Wiese und haben beobachtet dass die Ricke ihr Kitz abgeholt hat? Oder war das grob geschätzt?
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