Alle gegen GRÜNEN-Antrag zur Cannabis-Modellregion
SCHWALM-EDER-KREIS | SCHWARZENBORN. Es wird nichts mit Coffeeshops und Cannabis-Clubs in Melsungen, Fritzlar oder Schwalmstadt. BÜNDNIS 90/GRÜNE hatten im Kreistag beantragt, den Kreisausschuss zu beauftragen, Vorbereitungen zu treffen, damit der Schwalm-Eder-Kreis Cannabis-Modellregion wird und gleichzeitig zu prüfen, ob Nachbarkreise Teil der Modellregion werden wollen.
Die Mehrheit der Kreistagsabgeordneten hatte sichtlich keine Lust, über das Thema zu reden. Die Beiträge waren kurz und ablehnend.
- Christoph Sippel (B90/GRÜNE) zitierte den Bundesgesundheitsminister, der festgestellt habe, die Drogenpolitik sei gescheitert. Die Bundesregierung habe deshalb entschieden, es solle Cannabis-Clubs und Modellregionen geben.
- Ja, griff Nils Weigand (FDP) auf, die Bundesregierung habe das auf den Weg gebracht, aber im Schwalm-Eder-Kreis sei das nicht angebracht. Es würde den bürokratischen Aufwand in der Verwaltung erhöhen. Das sollten andere machen.
- Renate Glaser (AfD) forderte Abgabe in klaren Grenzen: „30 Gramm sind ein Problem.“ Eine Entkriminalisierung allein sei nicht die Lösung. Gleichzeitig mit Substanzen zu beruhigen und zu pushen sei normal geworden. Jugendliche mit Drogenproblem würden immer jünger. Prävention müsse stattfinden, damit Jugendliche damit gar nicht erst in Kontakt mit Drogen kommen.
Immerhin war es der einzige Punkt auf der Tagesordnung in der gestrigen Kreistagssitzung in Schwarzenborn, bei dem sich auch die AfD zu Wort meldete.
Selbst Drogen nehmen, um diese Logik zu verstehen?
- Anna-Maria Bischof (CDU) fragte, ob sie hätte Drogen nehmen müssen, um die Logik zu verstehen? Die GRÜNEN wollten den Eindruck erwecken, keine Spießerpartei zu sein. Selbst die Drogenhilfe Nordhessen habe Kritik angemeldet: „Nicht jeder, der Cannabis nimmt, steigt auf „Harte Drogen“ um, aber alle, die „Harte Drogen“ nehmen, haben mit Cannabis angefangen.“ Man könne über juristische Aspekte reden, ohne eine Legalisierung.
- MdEP Engin Eroglu (FW) konstatierte: „Die Realität ist, dass in den USA 17 Prozent mehr Selbstmordversuche und mehr Süchtige als Folge der Liberalisierungspolitik registriert wurden. Vielmehr sei wichtig, das System psychologischer Hilfen zu verbessern. Auf Termine müsse man bis zu 1,5 Jahre warten.
- MdL Günter Rudolph (SPD) weiß, „Cannabis ist weltweit die am häufigsten genutzte Droge.“ Er wolle erst einmal das Gesetz abwarten. Das Thema könne man nicht durch Nichtstun ausblenden. Der Antrag käme zu früh und sei ein Schnellschuss.
Außer dem Antragsteller BÜNDNIS 90/GRÜNE wollte sich niemand anschließen. So lehnte eine überzeugende Mehrheit des Kreistages die Cannabis-Modellregion ab. (Rainer Sander)
5 Kommentare
Ja,der Schlaf Eder Kreis😂
Gebt doch einfach alle Drogen frei und alles in lizensierten Shops zu Kaufen mit Steuer ect. so wird der illegale Drogensumpf ausgetrocknet und die Konsumenten nicht mehr Kriminalisiert.
Übrigens wurde im 19. Jahrhundert in den Apotheken ja auch Heroin und Kokain Verkauft und wenn die USA nicht Canabis so Verteufelt hätten würde dies noch frei zu Kaufen sein.
Übrigens Sterben mehr Leute am Alkoholkonsum und Nikotin und da Verdient der Staat ja ganz gut. 🙂
Wie beim Jubiläums Artikel des SEK kann ich auch hier wieder nur sagen: Der SEK verpasst hier eine Chance. Es geht mir hier nicht primär um die legalisierung und ob man Modellregion werden sollte (Modellregion heißt man testet etwas!). Vielmehr sieht man mal wieder den Unwillen die Gelegenheit zu nutzen, die Bürger miteinzubeziehen. Hier wird einfach von oben herab für alle Städte und Gemeinden entschieden und nicht mal Ansatzweise eine Diskussion eingeleitet. Ich persönlich stehe zumindest aktuell dieser Sache skeptisch gegenüber. Aber ich finde man sollte solche Themen bei denen es um einen Versuch handelt zumindest breiter Diskutieren. Ich bezweifel nämlich dass die Koryphäen sich, wenn umgehend alle Parteien außer die Grünen ablehnen, sich zumindest wirklich ernsthaft über dieses Thema informiert haben. Warum nicht einfach mal mehr auf die Bürger zugehen oder zumindest die Städte und Gemeinden abstimmen lassen und dies bei der entgültigen Entscheidung einfließen lassen. Innerhalb einer Stadt und Gemeinde kann in einer offenen Diskussion der Bürger bzw die Bürgerin auch mal mitgenommen werden. Wie dann die Entscheidung ausfällt sei dahingestellt. Aber dann hat man eben mal nicht von oben herab zur politikverdrossenheit beigetragen.
es wird höchste Zeit und seit langem überfällig, weiche Drogen wie Canabis zu legalisieren.Es erschließt sich mir nicht, warum Alkohol legalist, Canabis aber nicht.
Also in Homberg sollten die es sich nochmal überlegen!
Das Treiben an der Drehscheibe und gegenüber des Busbahnhof an der Stadtmauer und im Stadtpark, kann man damit das illegale Dealen eindämmen!
Und da der Weiterdenker eh weiß, welche Menschen diese Lokale führen werden, müssen dann die 12-16 jährigen nur noch schauen, wer von den Volljährigen ihnen das Zeug raus schafft 😉
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