STAVO Baunatal: Fragen zu Grundwasser, Radweg, Katastrophenschutz
BAUNATAL. Bevor sich in Baunatal die Stadtverordneten mit den Höhepunkten und Banalitäten einer parlamentarischen Tagesordnung beschäftigen, gibt es mehrmals im Jahr die Gelegenheit der Bürgermeisterin und dem Ersten Stadtrat Fragen zu stellen. Das nutzten auch diesmal einige Stadtverordnete.
Es geht ums Wasser
Martina Klein (B90/GRÜNE) ging es dabei ums Wasser. Sie stellte zunächst fest, dass 60 Prozent des Wassers eingekauft werden, nämlich vom Gruppenwasserwerk Fritzlar-Homberg. Nun möchte sie wissen, ob das Trinkwasser in Zukunft noch ausreicht. Um das beurteilen zu können, erbittet sie die Messwerte von 2015 bis 2022, ebenso die Fördermengen der Baunataler Tiefbrunnen. Sie möchte eine aktualisierte Studie zum Trinkwasser und schließlich wissen, welche Auswirkung die geplante Bebauung in Großenritte auf das Grundwasser hat.
Erster Stadtrat Daniel Jung übergab eine lange Liste mit Messwerten und antwortete, dass das Grundwasser in Baunatal einige Tausend Jahre alt ist. In den Siebzigerjahren wurde eine Senkung des Grundwasserspiegels beobachtet, seit Beginn der Lieferung aus Fritzlar-Homberg stabilisiert sich das Grundwasser. Aktuell entnimmt die Stadt Wasser aus den Brunnen 1, 2 und 4. Von 2006 bis 2012 stiegen die Spiegel sogar leicht an, seitdem sind sie wieder etwas gesunken, können aber auf einem konstanten Stand gehalten werden.
Baumaßnahmen tangieren das Grundwasser in keiner Weise
Die Fördermengen sind dokumentiert. Die geförderte Menge liegt zwischen 500.000 und 600.000 Kubikmeter pro Jahr und unterschreitet damit die mögliche Entnahmemenge. Es finden regelmäßig hydrogeologische Untersuchungen statt. Für jedes neue Baugebiet werden die entsprechenden Gutachten erstellt, in die auch andere Wirkungen, beispielsweise durch den Klimawandel, einfließen.
Für das geplante Baugebiet in Großenritte weist ein Gutachten nach, dass das Wasser von den Langenbergen über tertiäre Erdschichten zufließt. Das Oberflächenwasser dringt nicht vertikal durch die oberen in die tertiären Erdschichten ein. Damit nimmt das Oberflächenwasser keinen Einfluss auf das Grundwasser. Auch Absenkungen durch Baumaßnahmen sind nach Lage der Gutachten nicht zu befürchten, weil sie keinen Einfluss auf tieferliegende Erdschichten haben können.
Wie steht‘s um Katastrophenschutz und Rettungsdienste?
Nils Deistler (SPD) möchte erfahren, wie der Sachstand nach zwei bundesweiten Warntagen bezüglich der Alarmierung Baunatal ist. Die Stadtverordnetenversammlung hatte nach dem ersten Warntag im Jahr 2021 Maßnahmen beschlossen. Auch ob die Alarmierungszeiten der Rettungsdienste eingehalten werden und wie viele Feuerwehrleute in Baunatal aktiv sind interessiert ihn.
Bürgermeisterin Manuela Strube konnte antworten: Die erste Sirene für das Rathaus ist beauftragt, die restlichen Standorte werden geprüft. Aufgrund der geringen Nachfrage von Sirenenanlagen in der vergangenen Zeit gibt es nur noch wenige Hersteller. Das erklärt die Lieferverzögerungen. Es wurden 300 Betten mit Zubehör angeschafft, um in verschiedenen Hallen Notunterkünfte aufbauen zu können. Eine Notstromversorgung ist geplant. Es gibt auch keine Defizite bei den Alarmierungszeiten. Diese werden stets eingehalten. Eine freiwillige Feuerwehr könne nie genug Mitglieder haben, allerdings sind in den sieben Stadtteilfeuerwehren mit 257 aktiven Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern (außerdem 136 in der Jugendfeuerwehr) ausreichend.
Und der Radweg in Guntershausen?
Edmund Borschel (B90/GRÜNE) möchte außerdem wissen, wie es mit der Umsetzung eines Beschlusses aus dem Februar in der Stadtverordnetenversammlung steht, bei der es um eine Verlegung des Radweges R1 in Guntershausen ging. Der Erste Stadtrat Daniel Jung konnte belegen, dass die Stadt genau im Zeitplan ist. (Rainer Sander)