Schmeckefuchs: Fest in Gudensbergs Garten lockt Tausende
GUDENSBERG. Es ist das schönste, das größte, das bunteste, das abwechslungsreichste und vor allem das leckerste Fest in der Chattengau-Metropole Gudensberg: der Schmeckefuchs. Die Veranstaltung lockt Tausende in die entspannte, farbenfrohe und fantasievolle Atmosphäre rund um die Märchenbühne.
Ganz klar steht und fällt das – nicht nur kulinarische Fest – mit dem gebürtigen Sachsen und Wahl-Gudensberger Thomas Hof. Der gelernte Schauspieler hat in Gudensberg sozusagen die Rolle seines Lebens gefunden, indem er die Identifikationsfigur des Schmeckefuchs geschaffen hat. Im Gegensatz zu vielen anderen Food-Festivals hat die inzwischen „zurückgetretene“ Generation in der Kulturabteilung ein eigenes Format entwickelt. Wo andere als billige Kopie enden, ist das Fest im Gudensberger Stadtpark einzigartig und eine durch und durch Gudensberger Erfindung.
Da wächst sogar Geschirr auf Bäumen …
Mit diesem Alleinstellungsmerkmal punktet die Veranstaltung seit Jahren und hat inzwischen das Märchenfest abgelöst. Ein bisschen märchenhaft ist der Schmeckefuchs allemal. Dafür sorgt nicht nur der Moderator Thomas Hof, der stets im Schmeckefuchs-Outfit – mit Dreimaster auf dem Haupt – im Park und auf der Bühne unterwegs ist. Bereits die Dekoration, die an den Eingängen und im ganzen Tag die Gäste erfreut, ist fantasievoll und märchenhaft. Wo wachsen schon Salatbesteck, Emailletassen oder Blechtöpfe in Bäumen?
Ja, auch eine Bratwurstbude gibt es, aber all die Leckereien, die der Schmeckefuchs präsentiert, sind zumeist nachhaltig, kommen aus der Region, kommen überwiegend in Bio-Qualität daher und sind vor allem lecker. Schmeckefuchs eben!
Mit Schmeckefuchs-Streichelzoo
Ob Eis vom Bauernhof, Bonbons aus der Manufaktur, frisch gerösteter Kaffee, frisch gepresste Säfte, Leckeres aus der Ukraine oder eben klassisch mit Würstchen und Pommes: Alles duftet durch den Park und verführt die Sinne. Es sieht meistens schon gut aus! Das gilt ebenfalls für Kunsthandwerk und andere nützliche Gegenstände, die beim Schmeckefuchs verkauft werden. Und weil‘s so märchenhaft ist, finden die Kinder auch märchenhafte Spiele. Ein Karussell, von dem man vermuten möchte, dass es sich bereits im Mittelalter gedreht hat, kommt ganz ohne Antrieb aus. Der Besitzer muss halt den ganzen Tag über schieben und drehen. Für zwei Taler sind die Kinder dabei. Niemals fehlen die Schlossberg-Langohren (Esel), die sogar ein paar Junge Hühner mitgebracht haben. Der Schmeckefuchs-Streichelzoo.
Das Wetter war Gudensberg wieder einmal wohlgesonnen. Während ringsherum dunkle Wolken für Schauer sorgten, blieb es an der Märchenbühne trocken. Darüber freuten sich auch die Musik und Theatergruppen wie die Original Chattengauer, Autorin Katharina Koch, die Ahle Worscht nicht nur herstellt, sondern auch darüber schreibt, Two Colours oder das Galli-Theater.
Gäste aus der Ukraine
Diesmal, zum ersten Mal seit Kriegsbeginn wieder dabei war eine Delegation um Bürgermeister Oleh Vasylyschyn aus Schtschyrez, der ukrainischen Partnerstadt von Gudensberg. Zusammen mit Repräsentanten der Stadt und der Übersetzerin Iryna Mykytka waren sie am Vorabend bereits beim Jahresempfang der Stadt Gudensberg zu Gast. Auch die ukrainischen Gäste können noch feiern, obwohl die Situation in der Heimat belastet. Iryna erzählt, dass sie in Gedanken stets zu Hause sind und wie die Spannung vor Ort das ganze Leben verändert hat. Auch wenn die Partnerstadt nicht in Front behelligt, sind alle betroffen, vor allem die Männer, die eingezogen werden, längst aber auch Frauen im wehrfähigen Alter. Das ganze Land ist im Kriegseinsatz.
Beim Jahresempfang ging es um die städtebauliche Zukunft der Stadt Gudensberg. (rs)