SCHWALMSTADT. „Wir befinden uns auf der Zielgeraden. Wir streben noch in diesem Jahr den Erhalt des KOMPASS-Sicherheitssiegels an“, sagte Schwalmstadts Bürgermeister Tobias Kreuter, als er kürzlich zur zweiten Sicherheitskonferenz Schwalmstadts und rund 50 Gäste im Treysaer Haus für Gemeinschaftspflege begrüßte.
Neben Schwalmstadts Bürgermeister informierten der KOMPASS-Beauftragte und Erste Stadtrat Lothar Ditter, der Polizeirat und stellvertretende Dienststellenleiter der Polizeidirektion Schwalm-Eder in Homberg Christopher Pfaff, der Leiter der Polizeistation Schwalmstadt Thomas Köhler, Antje Stahl und Michael Grieneisen (KOMPASS-Beauftragte des Polizeipräsidiums Nordhessen) sowie Doris Heinmüller (Ordnungsamt), Michael Schott (Stadtjugendpflege) und Nils Rampe (Abteilung Soziales) über das KOMPASS-Projekt in Schwalmstadt.
2019 wurde die größte Stadt des Schwalm-Eder-Kreises in das „KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel“ (kurz: KOMPASS) aufgenommen – mit dem Ziel, das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger Schwalmstadts zu verbessern. Hierfür hat das KOMPASS-Team bislang 14 Maßnahmen beschließen lassen und zur Umsetzung gebracht. „Das ist überdurchschnittlich und besonders vorbildlich“, lobte Polizeirat Pfaff.
Um das Sicherheitssiegel erlangen zu können, seien gerade einmal drei umgesetzte Maßnahmen erforderlich. Dass in Schwalmstadt deutlich mehr Anstrengungen unternommen werden, zeigt, wie ernst Stadt und Polizei hier ihre Verantwortung für eine gemeinsame Präventions- und Sicherheitsarbeit nehmen.
KOMPASS-Beauftragter Lothar Ditter lobte: „Ich kann mir kaum eine bessere Zusammenarbeit vorstellen, als die zwischen der Stadtverwaltung, unserem KOMPASS-Team und der Polizei in Schwalmstadt.“ So sei beispielsweise in Kooperation zwischen Ordnungsamt und Polizei eine regelmäßige „Citystreife“ eingeführt worden. Außerdem werden regelmäßige Bürgersprechstunden angeboten. Mit dem „Schutzmann vor Ort“ hat die Stadt mit dem Polizeibeamten Thomas Klement seit einiger Zeit zudem einen direkten Ansprechpartner auf der Polizeistation Schwalmstadt. In der Gemeinwesenarbeit wurde eine Stelle eingerichtet und durch Plamen Dimitrov besetzt. Streetworker Nils Rampe ist mit halber Stelle in der „aufsuchenden Jugendarbeit“ tätig. An verschiedenen Stellen innerhalb der Stadt wurden Bäume und Sträucher zurückgeschnitten und zuvor dunkle Ecken zusätzlich beleuchtet. Ditter machte aber auch klar: „Wenn wir das Sicherheitssiegel überreicht bekommen, ist unsere Arbeit nicht beendet. Sie wird anschließend im Präventionsrat fortgesetzt.“ Der KOMPASS-Beauftragte nimmt dabei auch Schwalmstadts Stadtverordnetenversammlung in die Pflicht. „Es sollen noch weitere Maßnahmen ergriffen werden. Dafür werden finanzielle Mittel aus dem städtischen Haushalt notwendig.“
Hintergrund
Das KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS) ist ein Angebot des Hessischen Innenministeriums an die Städte und Gemeinden in Hessen und zielt auf eine nachhaltig ausgerichtete Verzahnung und noch engere Zusammenarbeit zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Polizei und Kommune ab. Die Polizei Hessen bietet an, gemeinsam mit den Kommunen und deren Bürger:innen, die spezifischen Sicherheitsbedürfnisse, also auch die Sorgen und Ängste der Bevölkerung zu erheben, zu analysieren und gemeinsam ein passgenaues Lösungsangebot zu entwickeln. Die Stadtverordnetenversammlung Schwalmstadts hatte im Jahr 2018 beschlossen, einen Antrag auf Aufnahme in das KOMPASS-Programm zu stellen. In 2019 wurde Schwalmstadt KOMPASS-Kommune. Kurz danach im August wurde ein Präventionsrat gegründet. Die erste Sicherheitskonferenz fand im Februar 2020 statt. Im Sommer desselben Jahres führte die Stadt Schwalmstadt in Kooperation mit der evangelischen Hochschule Darmstadt eine Bürgerbefragung durch. Die Projektleitung hierfür übernahm Frau Prof. Dr. Nicole v. Langsdorff. Nach Erhebung dieser subjektiven Sicherheitslage und objektiver Daten durch Polizei und Stadt folgte die Feinanalyse der Sicherheitslage und die Festlegung der umzusetzenden Maßnahmen. Mit der zweiten Sicherheitskonferenz hat Schwalmstadt nun alle Anforderungen erfüllt, um einen Antrag auf Verleihung des Sicherheitssiegels stellen zu können. Über die Verleihung entscheidet das hessische Innenministerium.
Mängelmelder auf der Homepage der Stadt Schwalmstadt
Im Februar dieses Jahres hat das hessische Innenministerium einen landesweiten Mängelmelder eingeführt. Er soll es Nutzern ermöglichen, direkt mit dem mobilen Endgerät Hinweise auf beobachtete Missstände zu geben.
Auch die Stadt Schwalmstadt stellt ihren Bürger:innen und Gästen diesen Mängelmelder zur Verfügung. Über einen Link auf www.schwalmstadt.de können bestehende Anregungen zur Verbesserung, Beschwerden, Ängste, Sorgen, Hinweise auf Vandalismus, beschädigte Straßen, notwendiger Baumschnitt, illegale Müllhaufen und vieles mehr schnell und direkt an Stadt bzw. Polizei gemeldet werden.
Das Bild: Informierten zum Fortschritt des KOMPASS-Programms in Schwalmstadt (v. li.): Nils Rampe (Abteilung Soziales), Antje Stahl (Polizeipräsidium Nordhessen), Doris Heinmüller (Ordnungsamt), Michael Grieneisen (Polizeipräsidium Nordhessen), Lothar Ditter (Kompass-Beauftragter und Erster Stadtrat), Tobias Kreuter (Bürgermeister), Christopher Pfaff (stellv. Dienststellenleiter Polizeidirektion Schwalm-Eder), Thomas Köhler (Dienststellenleiter Polizeistation Schwalmstadt) und Michael Schott (Stadtjugendpflege) (wal)
4 Kommentare
Schwalmstadt strebt Sicherheitssiegel an ???
Bitte was nützt das Siegel wenn sich nichts an den Problemen Ändert ???
Sicherheit in Schwalmstadt / Treysa an bestimmten Stellen wohl eher nicht und egal zu welcher Tageszeit.
Ich muss sagen auch wenn es weiterhin viel viel zu kritisieren gibt und vieles vieles besser laufen kann und muss hat es in den vergangenen Jahren schon eine Verbesserung im Vergleich zu vorher gegeben!! Gerade dieser Mängelmelder ist was echt praktisches und bisher wurde alles was ich gemeldet habe auch recht schnell behoben. Man ist auf dem Weg… zwar langsam und gemächlich auf dem Weg… aber auf dem richtigen. Bisschen mehr Tempo würde man sich trotzdem wünschen!!
ähm, nein. Sorry. Aber Mängel über den Mängelmelder werden eben nicht abgearbeitet (zumindest mein empfinden). Ich hatte auf meine Mängel noch nichtmal eine Rückantwort bekommen. Die Ordnungspolizei sieht man leider nicht. Bei akuten Problemen, dauert es manchmal 30-60 Minuten bis die Polizei an entsprechender Stelle ist. Am Töpferweg, Weg runter zur Passage, wurden die Bänke demontiert …. eigentlich eine schöne Ecke zum verweilen. Geht aber nicht. Jemand auf der Metze wird sagen, ja… ist sicher und toll hier… ein Altstadtbewohner… wird ihnen ein anderes Bild zurückspiegeln.
Wer will denn an so einer Ecke verweilen oder überhaupt in Treysa. Vergebene Mühe steckt das Geld lieber in die Stadtteile die es Wert sind
Kommentare wurden geschlossen.