Diesmal für die Ladeneinrichtung des Verkaufsgewächshauses
SCHWALMSTADT. Die in der Schreinerei zum Herzberg, einer Einrichtung der Sozialen Rehabilitation Hephatas, gefertigten Produktinseln und die Ladentheke, die die Auszubildenden der Hephata-Berufshilfe hergestellt haben, konnten die Expertenjury des Universal Design Awards 2023 überzeugen.
Am Freitag tagte die Expertenjury während der Munich Creative Business Week (MCBW) in München, am Samstag begutachtete eine Konsumentenjury die Beiträge. Rund 30 Beiträge aus dem In- und Ausland galt es zu bewerten – vom Faltfenster über tastbare Bilder für blinde Menschen bis zum Möbelbau für den neuen Laden der Hephata-Gärtnerei. Um der Jury das Konzept zu präsentierten, wurde vor einigen Wochen ein Video gedreht, in dem die am Bau und beteiligten Auszubildenden, Beschäftigten und Mitarbeitenden die Besonderheiten der Ladeneinrichtung erläuterten.
Der Universal Design Award wird in verschiedenen Kategorien vergeben, der Hephata-Beitrag wurde in der Kategorie „Arbeitswelten“ eingereicht. Und überzeugte: „Das ist genau der richtige Rahmen für die in landwirtschaftlichen Produkte und die Produkte, die in den Hephata-Einrichtungen produziert werden“, so Jurymitglied Martin Fössleitner, Informationsdesigner und Vorstandsmitglied von designaustria sowie als Vorstand bei IIID Austria (International Institute for Information Design). „Selbst gebaut, sieht toll aus – einfach ein smartes System und eine große handwerkliche Leistung“, fasste er zusammen. „Herzlichen Glückwunsch, Ihr könnt stolz auf Euch und Eure Projekte sein“, erklärte Carolin Pauly, geschäftsführende Gesellschafterin des Instituts für Universal Design, bei der Bekanntgabe der Auszeichnungen.
Drei, die an der Umsetzung der Möbel beteiligt waren, waren am Samstag in München, um das Konzept der Ladeneinrichtung zu präsentieren: Die Auszubildenden aus der Hephata-Berufshilfe in Treysa, Leon Fahlbusch und Noah Grüber, mit ihrem Ausbildungsleiter Frank Möller. „Es ist schon etwas Besonderes, dass wir an den Produkten mitgearbeitet haben und jetzt hier sind und einen Preis bekommen“, sagt Leon Fahlbusch. Der 21-Jährige absolviert eine Ausbildung zum Tischler. Sein Azubi-Kollege Noah Grüber (21) ist in der fachpraktischen Ausbildung und strebt ebenfalls die Ausbildung zum Tischler an.
Der Universal Design Award wird für Produkte, Architekturprojekte und Dienstleistungen verliehen, die so gestaltet sind, dass sie von möglichst vielen Menschen ohne weitere Anpassung oder Spezialisierung genutzt werden können. Bei der Thekenlandschaft für die Gärtnerei überzeugten die absenkbaren Arbeitsplatten und die Schubladen mit extratiefen Auszügen, die sowohl das Arbeiten im Stehen als auch für Personen im Rollstuhl ermöglichen. Das variable System der Produktinseln, frei stehenden Regalen, die in der Schreinerei zum Herzberg gefertigt wurden, überzeugte durch seine flexibel einsetzbaren Unterteilungen und die extrem hochwertige, handwerkliche Verarbeitung.
Der Möbelbau für den Laden der Gärtnerei ist bereits das dritte Projekt der Hephata Diakonie, das mit einem Award für Universal Design ausgezeichnet wurde: 2020 erhielten ein Profi-Straßenbesen aus der Bürstenmacherei sowie das Wurstschneidebrett aus der Für Uns-Manufaktur Fritzlar eine Auszeichnung.
Das Bild: Carolin Pauly, CEO Institut für Universal Design, mit Frank Möller, Ausbildungsleiter Holz der Hephata-Berufshilfe und den Auszubildenden Leon Fahlbusch und Noah Grüber. (pm)