MARBURG. Elf Jahre Gesamtfreiheitsstrafe, lautete das Urteil des Landgerichts Marburg Ende März, gegen den Kopf einer Drogendealerbande aus Marburg. Gegen die übrigen Bandenmitglieder wurden Gesamtfreiheitsstrafen zu je achteinhalb Jahren, sechseinhalb Jahren und fünf Jahren verhängt.
Zudem sprach das Gericht Einziehungsentscheidungen über 184.000 EUR in zwei Fällen und über 144.200 EUR in einem Fall aus. Zweck dieser Einziehungen ist es, die durch die Straftaten illegal erlangten Gewinne der Gruppierung abzuschöpfen. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Männer im Alter von 33 bis 47 Jahren bewaffneten, bandenmäßigen unerlaubten Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge betrieben.
Zuvor stellten Einsatzkräfte des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main und der Polizei am 03.02.2023 bei groß angelegten Durchsuchungsmaßnahmen im Raum Marburg rund 15 Kilogramm Amphetamin, mehr als zehn Kilogramm Heroin und ca. ein Kilogramm Marihuana bei den Bandenmitgliedern sicher. Zudem stießen sie bei den Durchsuchungen auf über 210.000 Stück unversteuerte Zigaretten, rund 170.000 EUR Bargeld sowie eine Schreckschusswaffe ohne entsprechende Kennzeichnung. Im Zuge der Maßnahmen wurden zwei Haftbefehle vollstreckt und weitere Personen festgenommen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.