Kunstprojekt im Marta-Metz-Haus der Hephata Diakonie
SCHWALMSTADT. Wer das Marta-Mertz-Haus der in Schwalmstadt betritt, ist immer wieder aufs Neue überrascht: Bilder, Skulpturen und Collagen ziehen die Augen der Besucher an.
Es sind Ergebnisse der Winterwerkstatt der sozialtherapeutischen Wohneinrichtung der Hephata Diakonie. Arbeiten von teils hohem kreativen und künstlerischen Niveau. Damit hat sich die Winterwerkstatt bereits einen Namen gemacht. Zu den jüngsten Kunstwerken der Winterwerkstatt gehört eine Weltkugel aus 22 Metallstäben – eine Auftragsarbeit des Evangelischen Fröbelseminars der Diakonie Hessen in Kassel.
„Der Kontakt zum Fröbelseminar besteht seit vielen Jahren. Wir haben uns über den Auftrag sehr gefreut und alles nach Wunsch gefertigt“, sagt Christel Östreich, Leiterin des Marta-Mertz-Hauses. Die Arbeitsgruppe um Jens Köster und Heiko Ludwig hat die Weltkugel in den Wintermonaten gefertigt.
„Dies war eine Arbeit in vielen Schritten – schneiden, schweißen, schleifen, grundieren und lackieren “, sagt Anselm Treu, ehemaliger Leiter der Arbeitsgruppe, der, obwohl mittlerweile im Ruhestand, den Transport der Skulptur nach Kassel übernommen hat. Viel Arbeit und Liebe stecke in dem Kunstwerk. „Die Weltkugel wurde allein fünfmal gestrichen, zweimal grundiert und dreimal lackiert“, so Treu, der über die Arbeitsgemeinschaft „Kunstgefährten“ der Diakonie Hessen seit vielen Jahren mit dem Fröbelseminar in Kontakt steht.
Die Winterwerkstatt des Marta-Mertz-Hauses der Hephata Diakonie als eine Einrichtung zur sozialen und beruflichen Rehabilitation von alkoholabhängigen oder medikamentenabhängigen Erwachsenen beschäftige sich im Winter künstlerisch, während in der übrigen Zeit des Jahres die Pflege des Gartens im Vordergrund stehe, so Treu.
Die Weltkugel sei eine Maßanfertigung: Bei den Vorarbeiten, die Metallstäbe auf exakte Länge zu bringen, damit das Ergebnis im wahrsten Sinne auch rund war, wurden die Beschäftigten der Winterwerkstatt von einer regionalen Metallbau-Firma unterstützt. Damit das Fröbelseminar möglichst lange etwas von der Weltkugel hat, gab die Winterwerkstatt sie auch zum Verzinken.
Im neu gestalteten Garten des Fröbelseminars ist die passend zum Gebäude rotbraun lackierte Weltkugel nun ein Hingucker. „Wundervoll und passt perfekt zu Fröbel und seinen Botschaften in die Welt hinaus“, so die Reaktion vom Evangelischen Fröbelseminar in Kassel, als die Weltkugel dort im Außengelände seinen Platz fand.
Der Pädagoge Friedrich Fröbel war es, der 1840 den ersten Kindergarten in Deutschland schuf. Im neu gestalteten Garten des Fröbelseminars in Kassel lädt das Kunstwerk aus Schwalmstadt jetzt zum Betrachten, Sinnieren und Kreativsein ein. „An den Metallstäben haben wir auch kleine Querstäbe zum Aufhängen von Gegenständen wie Windspielen angebracht“, so die Beschäftigten – Platz für Kreativität lasse die Skulptur allemal. (pm)
Das Bild: Stolz auf die künstlerische Maßanfertigung aus Metall sind (von links): Jens Köster (Beschäftigter), Christel Östreich (Einrichtungsleiterin), Anselm Treu (ehem. Arbeitsgruppenleiter) sowie Beschäftigter Heiko Ludwig.