nh24 Sonntagsspaziergang
WABERN. Schon im Jahr 803 ist Wabern im Codex Eberhardi des Klosters Fulda zum ersten Mal erwähnt worden. Der Ort liegt in der Waberner Ebene zwischen Schwalm und Eder, die wenige Kilometer weiter in Felsberg zusammenfließen. Die Großgemeinde Wabern hat 7.375 Einwohner, ist damit die größte Gemeinde im Schwalm-Eder-Kreis, präsentiert sich allerdings sehr städtisch.
Die Zuckerfabrik der Südzucker AG ist mit ihren hohen Gebäuden im gesamten Tal sichtbar. Sie dominiert eindeutig das Ortsbild. 135.000 bis 150.000 Tonnen Zucker werden hier jedes Jahr produziert. Auf dem Weg von der Zuckerfabrik zum Bahnhof fällt ein besonderes Gebäude auf: die Bait-ul-Muqeet-Moschee. Sie gehört der Moscheegemeinde der Ahmadiyya Muslim Jamaat, die etwa 50 aktive Mitglieder zählt. Eine der wenigen Moscheen im Schwalm-Eder-Kreis
Lange Eisenbahngeschichte
Von dort sieht man bereits den Bahnhof. Der ICE-Halt der Linie 26 an der Main-Weser-Bahn bietet Fernverbindungen in Richtung Hamburg und Karlsruhe. Der Bahnhof war lange Zeit ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Von hier ging die Bahnstrecke nach Brilon mit Anschluss in Richtung Ruhrgebiet. Heute endet die Nebenstrecke in Bad Wildungen. Das Gebäude des Bahnhofs bietet heute Raum für Praxen, Büros und als Kulturbahnhof Räume für Veranstaltungen.
Der Weg in die Ortsmitte führt vorbei am modernen Rathaus und geht man ein wenig durch die Dorfstraßen, sieht man sehr viele städtisch wirkende Häuser, vor allem aber reichlich Fachwerk. Quer durch den Ort führt der Erinnerungspfad Wabern, der die Geschichte des Ortes erklärt. So beispielsweise an der Kirche, in die im achtzehnten Jahrhundert schon der Landgraf regelmäßig zum Gottesdienst kam. Vor der Kirche sind ein Frosch und ein Junge zu sehen. Das geht zurück auf die Geschichte, dass der Pfarrer sich einst vom Froschgequake vor der Kirche gestört fühlte und einen Jungen herausschickte, um den Fröschen Einhalt zu gebieten. Auch dort, wo einst die erste Schule gestanden hat, erinnert eine Tafel an die frühe Bildungseinrichtung.
Jagdschloss des Landgrafen
Auf dem Weg Richtung Fritzlar entlang der Kurfürstenstraße, die wie eine städtische Allee wirkt, gelangt man zum historischen Schloss. Von 1701 bis 1712 ließ Landgraf Karl von Hessen-Kassel für seine Gattin Amalia von Kurland das Lust- und Jagdschloss in der Ebene zwischen Eder und Schwalm errichten. Hier ging der Landesfürst regelmäßig auf Reiher-Jagd, heute betreibt der Vitos-Konzern des LWV Hessen dort eine soziale Einrichtung.
Bevor das Schloss stand, hatte Wabern eine bewegte Geschichte, in der der Ort immer wieder zwischen den Adelsgeschlechtern den Besitz wechselte. Im Bereich der Großgemeinde gibt es weitere Gewerbeflächen, so wird hier an mehreren Stellen Kies abgebaut und der Landkreis betreibt hier eine Deponie. Entweder entlang der Eder oder auf einem asphaltierten Weg neben der Straße nach Fritzlar gelangt man nach Zennern. Die Kirche im Dorf wurde bereits im Jahr 1248 nachgewiesen. 1799 wurde eine neue Kirche gebaut. Das Dorf ist beeinflusst durch den naheliegenden Flugplatz der Hubschrauberstaffel der Bundeswehr in Fritzlar. (Aus Schwalm-Eder-Spezial/Linus Wittich Medien KG.) (rs)
1 Kommentar
Wabern – ein urbanes Dorf … ??
Von wegen DORF !!!
„Die Großgemeinde Wabern hat 7.375 Einwohner, ist damit die größte Gemeinde im Schwalm-Eder-Kreis, präsentiert sich allerdings sehr städtisch.“
usw. im Text
Wer hat sich diesen Titel ausgedacht ?
(Aus Schwalm-Eder-Spezial/Linus Wittich Medien KG. (rs)
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