HOMBERG/EFZE. Naturparke sind durch ihre besonders schöne Natur- und Kulturlandschaft geprägt, die nachhaltig gestaltet und weiterentwickelt werden soll. Die Naturparkarbeit möchte Bewohnern und Besuchern der Region einen Zugang zu dieser Landschaft ermöglichen und ihre Lebensqualität fördern.
Der Naturparkplan wird die Richtschnur für den Naturpark Knüll für die nächsten 10 Jahre. Er bündelt die Leitlinien, erfasst die aktuelle Situation des Naturparks, definiert Entwicklungsziele für die Zukunft und entwickelt Handlungsempfehlungen und Projekte. Er ist die Grundlage für die finanzielle Förderung des Naturparks Knüll durch das Land Hessen. Die öffentliche Auftaktveranstaltung zur Entwicklung des Plans fand kürzlich in der Kulturhalle Schwarzenborn statt.
Der noch junge Naturpark Knüll hat bereits einige Maßnahmen und Projekte auf die Beine gestellt. So wurden bereits ehrenamtliche Naturparkführerinnen und -führer ausgebildet und mit diesen ein umfangreiches Veranstaltungsangebot entwickelt. Mit zahlreichen KiTas der Region konnte gemeinsam mit den Kooperationspartnern Wildpark Knüll und Umweltbildungszentrum Licherode eine Zusammenarbeit aufgebaut und Bildungsprogramme durchgeführt werden. 20 Premiumwanderwege, die sogenannten Fabelwege, wurden ausgeschildert und zertifiziert. „Gemeinsam mit Interessierten möchten wir erarbeiten, welche Schwerpunkte in den kommenden 10 Jahren gesetzt werden sollen und laden herzlich zur Beteiligung ein“, berichtet Katrin Anders, Geschäftsführerin des Naturparks Knüll.
Laut Anders gab es bei der Auftaktveranstaltung viele positive Rückmeldungen. Das Interesse am Naturpark sei groß und es gäbe viele Ideen, wie der Naturpark attraktiver werden könnte.
Alle Naturparke in Deutschland konzentrieren sich in ihrer Arbeit auf vier Handlungsfelder: Naturschutz und Landschaftspflege, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Naherholung und nachhaltiger Tourismus sowie Regionalentwicklung. Während für die letzten beiden Themenfelder bereits viele Grundlagen und Projektideen erarbeitet wurden, stehen insbesondere die Handlungsfelder Naturschutz und Landschaftspflege sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung im Fokus. Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung werden hierzu weitere, handlungsfeldbezogene Workshops stattfinden.
Während der Auftaktveranstaltung wurden die Aspekte des Naturschutzes und der Landschaftspflege mit dem Schutz der Nacht, der Lichtverschmutzung und Projekte des Artenschutzes und der Vernetzung von Biotopen angesprochen. Es wurde zudem über ein breites Themenspektrum, wie Beweidung von Flächen, eine neue Gestaltung der Heckenpflege, Bildung und nachhaltige Entwicklung, Projekte mit Kitas, Bauernhöfe und ihre Bewirtschaftung, Naherholung und nachhaltiger, sanfter Tourismus, Stärkung des ÖPNV und Gastronomie gesprochen. Außerdem kamen die Themen der touristischen Infrastruktur (Wanderparkplätze, Wohnmobilstellplätze, Verknüpfung der Informationen in digitalen Medien) und das Aufgabenfeld „Regionalentwicklung“ zur Sprache. Denkanstöße zu Direktvermarktung, Erneuerbare Energien und Genossenschaften wurden gegeben.
Aufgegriffen werden im Planwerk auch die Ideen und Konzepte, die bereits im Rahmen der Machbarkeitsstudie für den Naturpark Knüll mit vielen Beteiligten entwickelt wurden. Ebenso fließen die Ergebnisse aus der Erarbeitung der Lokalen Entwicklungsstrategie für die LEADER-Region Knüll sowie aus Teilen der Regionen Hersfeld-Rotenburg und Mittleres Fuldatal ein.
Deutlich wurde, dass es eine Zwischenbilanz der realisierten Projekte geben soll. (di/beg)