KIRCHHEIM. Polizisten haben am Montagmittag einen Sattelzug von der Autobahn 7 gezogen, der bei den Beamten den Anschein erweckte, vollkommen überladen zu sein.
Der Sattelzug aus Polen hatte acht fabrikneue „Hakenliftcontainer“ unterschiedlicher Größen und Bauart auf dem Auflieger, die nach Südwestfrankreich sollten. In zwei auf dem Sattelanhänger hintereinander verladenen Abrollcontainern waren je zwei weitere Container hochkant abgestellt und darauf on top seitenverkehrt noch je ein weiterer, flacherer Container geladen worden. Hierdurch entstand eine Gesamthöhe von 4,25 Meter. „Eine vorliegende Ausnahmegenehmigung legitimierte die Höhe nicht“, so ein Polizeisprecher.
Zudem war die Ladungssicherung ungeeignet, um während der Fahrt auftretenden Kräften standhalten zu können. Die zur Sicherung verwendeten Spanngurte waren beschädigt. Die Ladung hatte sich während der Fahrt bereits „selbstständig gemacht“ und war deutlich erkennbar nach rechts verrutscht. Mit ausreichender Ladungssicherung hätten auf dem Sattelzug durchaus zwei der beförderten Container sachgerecht gesichert werden können. Dabei wäre auch keine Überhöhe des Transportes entstanden. Zu der durch der Überbreite durch die verrutschte Ladung wäre es aus nicht gekommen.
Vermögensabschöpfung und empfindliche Bußgelder
Damit sich der Transport für das Unternehmen nicht lohnt, regten die Polizeibeamten bei der Zentralen Bußgeldstelle in Kassel eine „Vermögensabschöpfung durch Bußgeldanpassung“ an. Den Unternehmer erwarten nun ein hohes vierstelliges Bußgeld, die Kosten für die Umladung, für Ersatzfahrzeuge und für zusätzliches Personal.
Für die begangenen Verstöße wurde auch bei dem kontrollierten Fahrer ein dreistelliger Euro-Betrag im Rahmen einer Sicherheitsleistung erhoben. (wal)