Gudensberg diskutiert kontrovers
GUDENSBERG. Einstimmig entschieden die Gudensberger Stadtverordneten am Donnerstagabend in Maden, das Fördergebiet für das Programm „lebendige Zentren“ auf den „Alten Sportplatz“ zu erweitern. Planungen existieren ausreichend. Dass sie nicht in letzter Konsequenz einheitlich bewertet werden, bewiesen die Stadtverordneten später in der Diskussion um die Pumptrack.
Dirk Schütz (SPD) findet, dass Gudensberg über eine hohe Qualität beim Generieren von Fördermitteln verfügt. Planungen liegen häufig in den Schubladen und lassen sich bei Fördermöglichkeiten einreichen. Eine Vorabstimmung habe ergeben, dass eine ISEK-Förderung möglich ist. Für die Jugend ergibt sich bei Pumptrack und Skateranlage allerdings eine Verschiebung bis 2024.
Drei Varianten sind möglich
Die könnte man vermeiden, wenn man die Pumptrack nur mietet und nicht fest verbaut. Das möchte sich die SPD wenigstens offenhalten. Die GRÜNEN hatten bereits in der letzten Sitzung eine solche Lösung ins Spiel gebracht und per Abstimmung in die Ausschüsse gebracht. Christian Scherp (B90/GRÜNE) sah immer noch Diskussionsbedarf. Schließlich gibt es drei Möglichkeiten.
- eine geförderte feste Anlage
- eine gekaufte mobile Anlage oder
- eine gemietete mobile Anlage
Verena Schellschack (FWG) erläuterte für den Haupt- und Finanzausschuss die Vorteile des Kaufs einer mobilen Anlage: Es entstehen geringere Kosten. Kristof Hesse (FWG) berichtete aus dem Ausschuss für Bauen, Planen und Umwelt. Das Fördergebiet werde erweitert, um alten Sportplatz. Eine feste Anlage werde erst finanzierbar, wenn dieser Prozess abgeschlossen ist. Die jetzigen Jugendlichen hätten dann nichts mehr davon. Daher könne eine mobile Pumptrack für 2 bis 3 Monate gemietet werden. Die Miete ließe sich auf den Kauf anrechnen.
- Alexander Höhmann (SPD) erinnerte, man habe der Jugend eine feste Anlage versprochen, nun werde eine signifikant schlechtere Version diskutiert.
- Markus Erler (FWG) erinnerte daran, dass in der letzten Sitzung auf Empfehlung der Jugendkommission eine feste Anlage beschlossen wurde. Zu keiner Zeit wurde diese infrage gestellt. Mobil? Einerseits unterstützt er die Aktivitäten für Jugendliche, andererseits gäbe es den Wählerauftrag, die mit Haushaltsmitteln verantwortungsvoll umzugehen. Zahlungen für Miete müssten aus dem Ergebnishaushalt genommen und woanders eingespart werden. Die mobile Anlage verursacht mir Lärm und ist von schlechterer Qualität.
- Tom Sohl (CDU) möchte schnell Sichtbares schaffen. Die Nachteile ließen sich schwer leugnen. Mehr Lärm beispielsweise und keine 10 Personen gleichzeitig auf der Bahn. Die Eltern müssten kleinere Kinder beaufsichtigen aber die kurzfristigen Vorteile überwiegen. Die CDU möchte keinen Cent verschwenden für solch einen kurzen Zeitraum. Dann die mobile Anlage besser gleich kaufen.
- Julian Brand (SPD) bewertet die Ergebnisse von zwei Ausschüssen vier Möglichkeiten. Machen wir so weiter, haben wir bald keinen ausgeglichenen Haushalt.
- Christian Scherp (B90/GRÜNE) fehlen die Worte. Die gute Sache werde Ad Absurdum geführt. Er erkennt einen Wettstreit um die meisten Anträge. Engagement müsse immer über eigene Ansprüche hinausgehen. Er würde auch dauerhaft eine mobile Anlage kaufen und sieht die Gefahr, dass beide Anträge keine Mehrheit bekommen.
Schließlich wurde der SPD-Änderungsantrag für den Mietkauf einer mobilen Pumptrack mit 19 Stimmen angenommen. Es gab neun Gegenstimmen und eine Enthaltung.
Jugendforum – zuerst Jugendliche befragen
SPD und CDU wollen gemeinsam die gut Gudensberger Jugend zu ihren Themen befragen und davon abhängig machen, ob ein Jugendforum eingerichtet werden soll. Im Dezember hatten die Stadtverordneten dieses Thema zunächst in den Haupt- und Finanzausschuss überwiesen.
- Alexander Höhmann (SPD) erklärte, es sei bewusst offen gehalten, wie sich das Jugendforum konstituiert und zusammensetzt. Man wolle zunächst wissen, was 6 – 26-Jährigen von einer jugendgerechten Stadt erwarten.
- Verena Schellschack (FWG) legt Wert darauf, dass die Umfrage durch die Jugendpflege erfolgt. Vom Ergebnis sei die Bildung eines Jugendforums abhängig.
- Volker Steinmetz (FWG) legt Wert auf eine Umfrage in altersgerechter Sprache. Mehrsprachig sollte sie erfolgen. Ob die Jugendlichen das wichtig finden, bleibt abzuwarten. Es verdient grundsätzlich Zustimmung, die Jugendlichen einzubinden und ernst zu nehmen.
- Christian Scherp (B90/GRÜNE) möchte kein zweites Gremium.
- Tom Sohl (CDU) stellte fest, die jetzige Jugendkommission erreiche nicht die Jugendlichen, die man erreichen wollte. Zuerst bedarf es einer offenen Befragung, die selbstverständlich von der Jugendpflege durchgeführt wird. Das sind die Fachleute.
Die Abstimmung erfolgte einstimmig für eine Befragung durch die Jugendpflege. Vielleicht sollte man bei dieser Gelegenheit noch einmal nach der Haltung zur Pumptrack fragen … (Rainer Sander)