SCHWALMSTADT-TREYSA. Zehn Heilerziehungspfleger und sechs Erzieher haben ihre staatliche Anerkennung an der Hephata-Akademie für soziale Berufe erlangt. Ein weiter Weg liegt hinter, ein Meer an Möglichkeiten vor ihnen – für Fachkräfte in sozialen Berufen gibt es genug zu tun und beste Perspektiven. So lautete der Tenor bei der feierlichen Zeugnisübergabe nach bestandener Prüfung.
„Schätze heben, kleines und großes Leuchten ermöglichen“, darauf komme es bei Heilerziehungspfleger und Erzieher an, betonte Lisa Naujoks als Leiterin der Hephata-Akademie. Sie hatte nicht nur frisch ausgedruckte Zeugnisse, sondern auch frische Blumen für die Absolventen dabei.
Ob im Kindergarten, in der Jugend- und Erwachsenenarbeit oder im Altenheim: Überall seien pädagogische und pflegerische Fähigkeiten gefragt. Dabei komme es nicht darauf an, einen Wettkampf zu gewinnen, sondern „das Spiel zu spielen“, sagte Philippe-Guy Crosnier bei der von Uwe Stein und Stephen Corsham musikalisch umrahmten Zeugnisübergabe. Viele Absolventen der berufsbegleitenden Ausbildung kämen schon mit großem Gepäck an Berufserfahrung an die Hephata-Akademie, um dann nach dreieinhalb Jahren die staatliche Anerkennung zu erlangen.
„Es hat richtig Spaß gemacht, nochmal die Schulbank zu drücken.“
Eine von ihnen ist Barbara Küllmer. Die gelernte Schneiderin aus Alheim-Niedergude (Kreis Hersfeld-Rotenburg) hat in der Heilerziehungspflege ihren Traumberuf gefunden. Sie arbeitete viele Jahre in der Betreuung unter anderem dememenzkranker Menschen in der Altenhilfe, bevor sie zur Hephta-Einrichtung Gut Halbersdorf bei Spangenberg wechselte. „Mit der staatlichen Anerkennung als Heilerziehungspflegerin habe ich meine Berufserfahrung mit theoretischem Fachwissen angereichert. Es hat richtig Spaß gemacht, nochmal die Schulbank zu drücken. Die Dozenten haben uns dabei auch gut unterstützt“, so die 47-Jährige, die dafür zweimal pro Woche eine Fahrtstrecke von 55 Kilometern auf sich nahm. „Das hat sich in jeder Hinsicht gelohnt“, so die Alheimerin. Damit nicht genug: Ihre Fachkenntnisse möchte sie nun in einem berufsbegleitenden Studium der Heilpädagogik an der Hephata-Akademie vertiefen.
Ausbildung neben dem Job hat viel Kraft gekostet
Nochmal die Schulband drücken – dieser Herausforderung hat sich auch Lidia Bachmat gestellt. Nach rund zehn Jahren Berufserfahrung bei Hephata begann die 50-Jährige vor dreieinhalb Jahren die Ausbildung zur staatlich anerkannten Fachkraft – mit Erfolg. „Die Akademie hat mir viele Türen geöffnet, um mehr Wissen zu erlangen“, so die 50-Jährige. „Ich liebe meine Arbeit“, so die Heilerziehungspflegerin, die mit Menschen mit geistiger und oder seelischer Beeinträchtigung in der Sozialen Rehabilitation des Hephata-Wohnverbunds in Jesberg arbeitet. „Die berufsbegleitende Ausbildung neben dem Drei-Schicht-System hat mich viel Kraft gekostet, aber es hat sich gelohnt“, so Lidia Bachmat. Eine 50-Stunden-Woche sei da nicht selten gewesen. Trotzdem, so Lidia Bachmat: „Ich bin glücklich, es gemacht zu haben.“
Sie erhielten ihre staatliche Anerkennung: Hanna Aumüller, Ottrau; Lidia Bachmat, Gilserberg; Nicki-Nicole Bolz, Wabern; Florian Dörr, Kirchhain; Miguel Haendel, Schwalmstadt; Angela Kufalk, Neukirchen-Nausis; Barbara Küllmer, Alheim; Andrea Kleine, Frielendorf; Leon Rockensüß, Neuental; Hannah Sondergeld, Bad Hersfeld (alle Heilerziehungspfleger) sowie Katharina Heß, Knüllwald-Wallenstein; Isabelle Lizenberger-Müller, Homberg/Efze; Farina Trabner, Ziegenhain; Karina Ben Assba, Kirchhain; Benjamin Geiser, Marburg; Julian Wetekam, Gießen (alle Erzieher).
Neben Erziehern und Heilerziehungspflegern bietet die Hephata Akademie für soziale Berufe die Ausbildung in Heilpädagogik, in Altenpflegehilfe, zum Pflegefachmann/-frau, zur Krankenpflegehelfer sowie zum/zur Diakon an.
Beratungstermine über die sozialen und pflegerischen Berufsausbildungs-Angebote an der Hephata Akademie für soziale Berufe finden jeweils am letzten Freitag eines Monats von 14 bis 16 Uhr statt. Interessenten können wählen, ob sie eine Beratung vor Ort in der Hephata-Akademie, Elisabeth-Seitz-Str. 12, im Seminargebäude 3 oder online wahrnehmen möchten. Nächster Termin: Freitag, 24. Februar. Anmeldung unter www.hephata.de/beratung oder telefonisch unter Tel.: 06691 18–1239, E-Mail: sekretariat.akademie@hephata.de. (pm)
Das Bild: Für sie gibt es auf dem Arbeitsmarkt genug zu tun: Die neuen staatlich anerkannten Heilerzierungspfleger und Erzieher der Hephata-Akademie für soziale Berufe mit ihren Lehrenden (hintere Reihe, von links) Martina Janßen, Janine Weigel, Barbara Schick, Dorothea Böcher-Burkart, Dr. Jochen Führer, Reinhold Tripp, Lisa Naujoks (Akademieleiterin), Uwe Stein und Philipp-Guy Crosnier de Bellaistre.