GUDENSBERG. Das um 1650 erbaute Fachwerkgebäude Hintergasse 1 steht auf einem massiven Sandsteinsockel und ist ein Blickfang am Ende der Gudensberger Fußgängerzone. Vor drei Jahren stellte die Eigentümergemeinschaft an der Westfassade und der Nordwestecke des Hauses Schäden im Holz und an den Gefachen fest.
Mit Hilfe der städtischen Förderprogramme konnten die Schäden in den vergangenen Monaten fachgerecht behoben werden. Die Eigentümergemeinschaft um Gabriele Skischus erhielt für die Sanierung einen Zuschuss von insgesamt 41.000 €.
„Durch die Förderung, in der ein städtischer Anteil von rund 14.000 € steckt, konnte ein stadtbildprägendes historisches Bauwerk für seine Nutzung gesichert werden“, sagte Bürgermeisterin Sina Best bei einem Ortstermin, bei dem sie der Eigentümergemeinschaft für ihr Engagement dankte. „Mit dem Förderprogramm Lebendige Zentren können wir unseren Stadtkern stärken, die Wohnqualität verbessern und erfolgreich unsere Nachhaltigkeitsziele verfolgen.“ Die Rathauschefin hofft, dass sich weitere Interessenten melden, die ein Fachwerkhaus im Zentrum oder den Stadtteilen sanieren möchten.
Eine anspruchsvolle Aufgabe sei es für die Eigentümergemeinschaft gewesen, die Sanierung auf den Weg zu bringen, sagt Gabriele Skischus. Dabei war es wichtig, ein vernetztes Beratungssystem in Anspruch nehmen zu können, das auch Fördermöglichkeiten erschlossen hat. Die Bauleitung habe transparent mit der Eigentümergemeinschaft kommuniziert und auch die finanzielle Abwicklung mit der Stadt Gudensberg verlief reibungslos, betont Skischus.
In Abstimmung mit der Denkmalpflege und nach Beratung durch das Fördergebietsmanagement erstellte der von den Bauherrn beauftragte Zimmereibetrieb einen Sanierungsplan. Die geschädigten Hölzer des Wohn- und Geschäftsgebäudes wurden repariert oder ausgetauscht, die Gefache erneuert und gestrichen. Der Westgiebel erhielt als Witterungsschutz eine großflächige Verkleidung aus Holzschindeln. Dahinter befindet sich eine Wärmedämmung aus Holzfaserplatten, einem nachwachsenden und recyclingfähigem Baumaterial.
Beratung und Förderung: „Lebendige Zentren“ und „Lebendiges Dorf“
Die Stadt Gudensberg fördert Investitionen an Häusern in der Altstadt und den Ortskernen der Stadtteile. Ziel ist, die Wohn- und Aufenthaltsqualität der jeweiligen Bereiche zu stärken, Leerstand und Verfall zu vermeiden. Für interessierte Gebäudeeigentümer gibt es eine kostenlose Beratung durch einen Architekten. Zielsetzung der Beratung ist, dem Hauseigentümer Ideen und Anregungen zu geben, was sie aus ihrem Haus machen können. Deshalb übernimmt die Stadt auch die Kosten für die erste Architektenberatung (max. 10 Stunden).
Für die Sanierungsmaßnahmen stehen zwei Förderprogramme zur Verfügung. Mit dem Programm „Lebendige Zentren“ werden Vorhaben in der Kernstadt gefördert. Das Programm „Lebendiges Dorf“ steht für die Stadtteile zur Verfügung. Bei beiden Programmen ist die Höhe des städtischen Zuschusses abhängig von den förderfähigen Baukosten und beträgt max. 20.000 €. Es gelten jeweils abgegrenzte Fördergebiete. Sind höhere Investitionen erforderlich, kann das zum Beispiel bei stadtbildprägenden Gebäuden über die „Lebendigen Zentren“ weitergehend gefördert werden. (pm)