Theresa Hepp ist stellvertretende Leiterin der Friedrich-Trost-Schule
SCHWALMSTADT-TREYSA. Kompetenzen entdecken und fördern, Selbstfindung unterstützen, Spaß am Lernen vermitteln – das sind Theresa Hepps Ziele.
Die 34-Jährige ist Haupt- und Realschullehrerin für Deutsch und Biologie. Und die neue stellvertretende Abteilungsleitung der Friedrich-Trost-Schule Hephatas (FTS).
Die FTS ist eine Berufsschule mit 170 Schülern und einer von drei Standorten der Hephata-Förderschule in Schwalmstadt-Treysa. Sascha Gömpel und Theresa Hepp haben zum 31. Januar die Abteilungsleitung von Elisabeth Schindelmann übernommen.
Theresa Hepp unterrichtet seit August 2016 an der FTS. Zuvor studierte sie an der Uni Kassel Lehramt. „Den Traum, Lehrerin zu werden, hatte ich schon in meiner eigenen Schulzeit. Trotzdem wollte ich früh prüfen, ob ich diesem Traum auch in der Realität folgen kann.“ Noch im Studium sammelte sie deswegen Erfahrungen als Lehrkraft. „In den Semesterferien habe ich Vertretungen an der Steinwaldschule Neukirchen übernommen. Die schulpraktischen Studien in Biologie absolvierte ich mit einer 7. Klasse während einer Klassenfahrt auf Sylt. Das war herausfordernd, aber auch positiv prägend. Ich war mir sicher, dass der Lehrberuf das Richtige für mich ist.“
Nach der Uni ging Theresa Hepp von 2012 bis 2014 für ihren Vorbereitungsdienst (ehemals Referendariat) an die Carl-Bantzer-Schule in Ziegenhain. Unter anderem rief sie hier mit einer Kollegin eine Imker-AG ins Leben. „Ich hatte vorher keine Erfahrung im Imkern. Aber ich wollte und will meine Schülern auch praktisch in Biologie unterrichten. Da bot sich das in Zusammenarbeit mit einem Imker in Ziegenhain an.“
Im Anschluss an ihren Vorbereitungsdienst bekam Theresa Hepp an der Carl-Bantzer-Schule eine Anstellung als Lehrerin. „Mir hat es dort sehr gut gefallen. Doch damals gab es wenige Planstellen. Ich hatte einen Vertrag bis zu den Sommerferien und es hing von den Schülerzahlen ab, ob ich im kommenden Schuljahr wieder angestellt werden würde oder nicht. Die Schule verlassen zu müssen, ist mir damals sehr schwergefallen.“
Es folgte ein Schulhalbjahr an der Steinwaldschule Neukirchen, die sie bereits neben dem Studium kennen- und schätzen gelernt hatte. Doch auch hier war die Perspektive nicht langfristig. Dann wurde ihr die Stelle an der FTS angeboten. „Ich hatte bis dato keine Erfahrungswerte in der Arbeit mit jungen Erwachsenen, da ich für die Jahrgänge fünf bis zehn ausgebildet worden bin. Aber ich habe es einfach ausprobiert und bis heute nicht bereut.“
In der Schule fand sie schnell Zugang zu den Schülern, wurde Klassen- und Vertrauenslehrerin. „Hier habe ich von Anfang an Perspektiven gehabt“, sagt Theresa Hepp. Unter anderem absolvierte sie die Weiterbildung für Hephata-Führungskräfte „Leiten & Lernen“.
An der Arbeit für die FTS schätzt sie besonders die offene Atmosphäre und die innovativen Unterrichtskonzepte. „Die FTS ist sehr weit, was den Einsatz digitaler Medien im Unterricht bedeutet. Auch das hat mich begeistert.“ Denn schon während ihrer Zeit an der Carl-Bantzer-Schule hatte Theresa Hepp eine Ausbildung als Jugendmedienschutzberaterin abgelegt und immer wieder Fortbildungen zu dem Thema besucht.
An der FTS erarbeitete sie dann gemeinsam mit Kolleginnen ein Medienbildungskonzept für die Hephata-Förderschule. Zudem ist sie Mitglied im Medien- und Fortbildungsteam. Die Tablet- und App-Nutzung im Unterricht sind für sie und ihre Kollegen seit Jahren selbstverständlich. „Alle Lehrer, Lehrerinnen, Schüler und Schülerinnen haben Schul-Tablets als ein Unterrichtsmaterial von vielen. Mit diesem Mix können wir die Schülerinnen viel besser auf die Berufswelt vorbereiten und ganz anders arbeiten.“
Ganz anders arbeiten lässt es sich auch mit Theresa Hepps Labradorhündin Fine, ein ausgebildeter Therapiebegleithund. „Egal, an welcher Schule Fine mit in den Unterricht gekommen ist, die Atmosphäre war viel freundlicher und entspannter. Sie unterstützt nicht nur das Lernen, sondern auch die psychische Entwicklung der Schüler und Schülerinnen.“ Mittlerweile ist die Hündin zwölf Jahre alt und kommt nur noch stundenweise mit in die Schule. „Fine fördert Entspannung, Konzentration, Selbstmotivation und Selbstkontrolle“, weiß Theresa Hepp. „In der Schule ist sie für mich ein Tool, um Zugänge zu Kindern und Jugendlichen zu finden, zu denen ich vielleicht sonst nicht so leicht einen finden würde.“
Zurzeit schreibt Theresa Hepp mit Kollegen an einem Schulhundkonzept für die Hephata-Förderschule. „Für mich ist es ganz wichtig, auch neue Wege zu gehen und offen für meine Schüler und Schülerinnen zu sein. Genauso wichtig, wie Freundlichkeit und Empathie. Schließlich verbringen wir einen großen Teil unserer Zeit zusammen.“
Außerhalb der Schule verbringt Theresa Hepp viel Zeit mit Fine, gemeinsam sind sie oft in der Natur unterwegs. Zudem macht die 34-Jährige viel Sport, ist aktiv im Fahrradverein und im Sportstudio. „Ich wandere gerne mit Freunden und mache Stand-up-Paddling. Die Bewegung in der Natur ist auch ein guter Ausgleich zu meinem Beruf. Ich liebe meinen Job und den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, um gemeinsam Schule weiterzuentwickeln.“ (pm)