Wolfhager Figurentheater in Treysa, Gudensberg und Melsungen
WOLFHAGEN | MELSUNGEN | SCHWAMSTADT | GUDENSBERG. Wenn alles in Regenbogenfarben schimmert, die Fantasie bunte Farben malt, dann ist der Herzwald, in dem die Einhörner leben, bestimmt nicht weit. Dort sind alle fröhlich und lächeln. Aber nicht immer machen Süßes, Buntes und ständiges Lächeln glücklich. Ein junges Einhorn spielt nicht mit.
Im Herzwald kennt man Widerspruch überhaupt nicht. Schließlich ist die Welt hier in Ordnung. Jeder gesprochene Satz reimt sich dort und es gibt gezuckerten Glücksklee. Wem könnte das nicht gefallen? Dem kleinen Einhorn! Es spricht nur ein einziges Wort. „Nein!“ Auf alle Fragen kommt nur ein und dieselbe Antwort: „Nein!“ Schnell wird das bunte Tier deshalb NEINhorn genannt. Den fast 100 Kindern und 100 Mamas oder Papas im Gudensberger Bürgerhaus erklärte das NEINhorn gestern Nachmittag, wieso und weshalb: „Ich will bloß meine verdammte Ruhe. Ist das zu viel verlangt? Die gute Laune der anderen Einhörner nervt mich so langsam. Ich will keinen gezuckerten Glücksklee und keine Sätze in Reimen! Ich will viel lieber im Schlamm spielen!“
Schnell lernt das NEINhorn neue Freunde und neue Kommunikation kennen
So macht sich das NEINhorn auf den Weg. „Ich habe Hunger! Habt Ihr schon gegessen, fragt es die Kinder im Saal. Beim Biss in einen Apfel beschwert sich der Wurm darin, weil dieser doch sein Haus sei. Das NEINhorn spielt mit Katzenkindern, die viel schneller sind und möchte eine Hummel anhalten. Die spricht auch nur ein Wort: „Warum?“ Eine WARUMmel? Das kleine NEINhorn lernt selbst, mit Widerspruch umzugehen.
Schnell findet das NEINhorn neue Freunde. Den Waschbären zum Beispiel. Der heißt Waschbär, weil er sich nämlich wäscht! „Habt Ihr Euch heute schon gewaschen, fragt der kleine Bär die Kinder. „Neiiiin!“ Lautet die Antwort im Chor. „Seid Ihr keine Waschbären?“ Und die Zähne geputzt?“ „Jaaa!“ Heißt jetzt die Antwort. Manchmal ist es voll sinnvoll, „Ja“ zu sagen.
Bloß keine Zuckerwatte und kein Glücksklee mehr
Dem Waschbären erklärt das gehörnte Wesen, dass es weder Zuckerwattewolken noch Glücksklee, sondern lieber ins „Nirgends“ will. Der Waschbär möchte mit. Weil er so traurig aussieht, sagt das NEINhorn ausnahmsweise mal nicht „Nein“, sondern: „Meinetwegen“!
Zusammen mit dem Hund, den sie noch treffen und dem nichts wichtig ist, befreien sie die eingesperrte Prinzessin in ihrem Turm.
Figurenspiel in zweiter Generation aus Nordhessen
Regelmäßig tourt das Wolfhager Figurentheater durch Nordhessen sowie durch die deutschen Ferienregionen in der Sommerzeit und erfreut nicht nur Kinder, sondern auch ihre Eltern. Vor allem für diese Generationen gibt es ab Herbst 2023 das erste Figurenspiel für Jugendliche und Erwachsene: „das kalte Herz“ nach Wilhelm Hauff. Das NEINhorn ist nach dem gleichnamigen Buch von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn entstanden, und zum ersten Mal führten nicht Jessica und Rinaldo Kaselowsky Regie, die seit über 20 Jahren professionelles Pokerspiel mit Leidenschaft praktizieren. Vielmehr ist die nächste Generation mit Sidney und Gerardo Kaselowsky am Start und präsentiert ein neues Stück mit riesigem Erfolg.
Zusatzveranstaltung im Burgtheater Schwalmstadt-Treysa
Im Burgtheater in Schwalmstadt-Treysa war der Andrang so groß, dass Inhaber Peter Unger kurzerhand zusammen mit dem Wolfhager Figurentheater entschied, noch eine zweite Vorstellung einzuschieben und den regulären Film im Anschluss zu verschieben. Zuvor gastierte das NEINhorn auch in Melsungen, Warburg und natürlich in Wolfhagen. Wer Wolfhager Figurentheater googelt findet schnell Informationen über die aktuell sieben verschiedenen Produktionen der leidenschaftlichen Puppenspieler-Familie Kaselowsky.
Unter anderem Sachsenhausen und Wabern sind weitere Tourorte
Sachsenhausen, Bovenden, Duderstadt und Wabern stehen noch auf dem Tourplan. (rs)