SCHWALMSTADT / WIESBADEN. Hessens Europaministerin Lucia Puttrich hat am Donnerstag das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den früheren Präsidenten der Handwerkskammer Kassel, Heinrich Gringel, aus Schwalmstadt überreicht. Die Ehrung fand in der Dienstvilla des Ministerpräsidenten in der Wiesbadener Rosselstraße statt.
Die Europaministerin gratulierte Heinrich Gringel zur hohen Auszeichnung: „Menschen, die so viel in ihrem Leben angestoßen haben, trifft man nicht alle Tage. Ob in der Kommunalpolitik, für das Handwerk oder im Sport: Sie, lieber Herr Gringel, sind jemand, der viele Dinge in seiner Region angestoßen und einfach angepackt hat. Mit Ihrem Einsatz für Ihre Heimat, für die Menschen und für die ganze Region haben Sie etwas bewegt und darauf können Sie stolz sein.“
„Dabei gab es in Ihrem Handeln immer einen roten Faden: Als ehemaliger Chef eines familiengeführten Bauunternehmens ist Ihr Herzensthema das Handwerk. Und Sie haben über Jahrzehnte das nordhessische Handwerk mitgestaltet. Sie waren zunächst Vorstandsmitglied, später Vizepräsident und Präsident der Handwerkskammer Kassel. In dieser Zeit haben Sie für die mehr als 16.500 Betriebe mit rund 92.000 Beschäftigten im Kammerbezirk Kassel Verantwortung getragen. Eine solche Position erlangt man nicht ohne ein tiefes Vertrauen der Kolleginnen und Kollegen und dieses Vertrauen haben Sie nicht enttäuscht. Mit dem Ausbau des Bildungszentrums Kassel zu dem modernsten Bildungszentrum der Region haben Sie einen Meilenstein in der dualen Ausbildung geschaffen. Aber auch bei der Ausbildungsförderung, bei der Digitalisierung oder bei der Integration von Flüchtlingen haben Sie wichtige Weichen gestellt. Sie haben durch Ihre zupackende und bodenständige Art viel für das Handwerk und die Menschen in der ganzen Region erreicht und damit das hessische Handwerk insgesamt enorm bereichert“, sagte die Europaministerin.
„Nicht viele sind bereit, solche Belastungen auf sich zu nehmen“, sagte Lucia Puttrich. „Neben der früheren Führung Ihres Unternehmens bis 2011 und den Ämtern in der Handwerkskammer haben Sie sich auch darüber hinaus auf vielfältigste Weise ins gesellschaftliche Leben eingebracht. Die Liste Ihrer Ämter und Projekte ist so lang, dass man sie kaum aufzählen kann. Ob in der Kommunalpolitik in Schwalmstadt, beim Landkreis, bei den Stadtwerken oder im Vereinssport: Ihnen war es immer ein Bedürfnis, sich mit Ihren Ideen und Ihrer Tatkraft vor Ort einzubringen, und das haben Sie auch gemacht.“
„Seit Jahrzehnten haben Sie sich zum Beispiel beim Vereinssport engagiert. Sie sind Gründungsmitglied des 1972 als integrativer Tischtennisclub in Hephata gegründeten TTC Schwalmstadt 1972 e. V. und waren fast eineinhalb Jahrzehnte deren Vorsitzender. Dieser Verein war einer der ersten integrierten Behindertensportvereine der Region. Seit vielen Jahren sind Sie zudem der Vorsitzende des 1. FC Schwalmstadt und tragen dadurch zur Entwicklung des Fußballsports in der Region bei“, sagte Lucia Puttrich.
„Aber, lieber Herr Gringel, obwohl Sie Chef des eigenen Handwerksbetriebes waren und Ämter in der Handwerkskammer und in Sportvereinen innehatten, hatten Sie auch noch die Kraft, sich kommunalpolitisch zu engagieren. Für die Freie Wählergemeinschaft waren Sie über zwei Jahrzehnte in Schwalmstadt Stadtverordneter und in vielen anderen kommunalen Ämtern politisch aktiv, nicht zuletzt als Ortsvorsteher in Ziegenhain.“
„Lieber Herr Gringel, das Bundesverdienstkreuz haben Sie sich deshalb durch Ihr Lebenswerk aufrichtig verdient. Er ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Mit Ihrem Engagement sind Sie über Jahrzehnte über sich hinausgewachsen und haben dadurch das Leben von vielen Menschen zum Positiven verändert. Für diesen langen und bewundernswerten Einsatz danke ich Ihnen“, so die Staatsministerin. (pm)
2 Kommentare
Heinrich hat diese Auszeichnung
verdient ! ! !
Auch wenn er bestimmt bei der ein oder anderen Sache durchaus mal „aneckt“: Herr Gringel hat wahrlich diese Auszeichnung/Ehrung verdient. Jemand der sein ganzes Leben sowohl geschäftlich als auch ehrenamtlich mit so viel Herzblut dabei ist findet sich ganz ganz selten. Für die Region hat dieser Mann sehr sehr viel erreicht, für den Sport ebenfalls und generell für viele Menschen. Ich werde bestimmt nicht alles in den Himmel loben – wo Licht ist ist auch Schatten. Aber Respekt vor seinem Lebenswerk muss man zweifelsohne haben.
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