KASSEL / HOMBERG. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist, neben den Aufgaben im stationären Wasserrettungsdienst in Schwimmbädern, Badeseen und Flüssen, auch in den hessischen Katastrophenschutz eingebunden. So werden in zehn hessischen Landkreisen Wasserrettungszüge und in neun Landkreisen erweiterte Wasserrettungsgruppen von DLRG‑Mitgliedern gestellt.
Diese Einheiten bestehen ausschließlich aus ehrenamtlichen Helfern, die im Fall einer Gefahr, beispielsweise bei Hochwassern oder Unwettern, alarmiert werden, um Menschen zu retten und technische Hilfe zu leisten. Auch kommen diese Einheiten bei humanitären Aufgaben, wie z. B. zur Bewältigung von Flüchtlingskrisen oder bei einem langanhaltenden oder flächendeckenden Stromausfall zum Einsatz.
Um im Einsatzfall effektiv Hilfe leisten zu können, ist eine umfangreiche Aus- und Fortbildung der ehrenamtlichen Helfer unerlässlich. Insbesondere durch die Kontaktbeschränkungen während der letzten Jahre konnten nicht alle vorgesehenen Ausbildungen für die Helfer der DLRG angeboten werden. Um dennoch für den Ernstfall vorbereitet zu sein, arbeiteten die nordhessischen Katastrophenschutzeinheiten aus den Landkreisen Kassel, Schwalm-Eder, Hersfeld-Rotenburg, Waldeck-Frankenberg sowie der Stadt Kassel zusammen und holten die erforderlichen Ausbildungen ihrer Helfer gemeinsam nach.
Die Katastrophenschutzausbilder in den Einheiten erarbeiteten gemeinsam ein Ausbildungskonzept, um unter Pandemiebedingungen möglichst effizient eine Vielzahl von Helfern ausbilden zu können.
So fanden an jeweils einem Wochenende im Mai und im November gleich zwei Katastrophenschutzlehrgänge parallel statt. Dabei wurden zum einen Helfer in den Grundlagen des Katastrophenschutzes und der öffentlichen Gefahrenabwehr geschult und aufbauend darauf weitere Helfer im Bereich Technik und Sicherheit fortgebildet.
Möglich wurde die Durchführung dieser parallel stattfindenden Lehrgänge nur dank der Hessische Landesfeuerwehrschule in Kassel, die ihre Räumlichkeiten und Übungsmöglichkeiten an den Wochenenden für die Katastrophenschutzausbildung zur Verfügung stellte.
Unter idealen Rahmenbedingungen konnten die Helfer so neben der Theorie zu Führungsstrukturen und rechtlichen Grundlagen den Umgang mit Stromerzeugern und das Ausleuchten von Einsatzstellen üben. Auch ein Sandsackverbau zum Hochwasserschutz wurde errichtet und der praktische Umgang mit Tauchpumpen geübt.
Helfer des aufbauenden Moduls, Technik und Sicherheit, wurden realitätsnah im richtigen Umgang mit Feuerlöschern geschult und übten den Aufbau von Zelten zur Unterbringung von Personen. Neben den Grundlagen zur Betriebs- und Verkehrssicherheit von Einsatzfahrzeugen übten sie auch das Absichern von Einsatzstellen.
So konnte die DLRG in diesem Jahr insgesamt 45 ehrenamtliche Einsatzkräfte aus nordhessischen Gliederungen in Kassel ausbilden und auf Einsätze vorbereiten. „Weitere Helfer sind weiterhin herzlich willkommen und können sich bei ihren örtlichen DLRG-Gliederungen über eine Mitarbeit im Katastrophenschutz und der Gefahrenabwehr informieren. Auch in 2023 sollen weitere Katastrophenschutzausbildungen angeboten werden“, so ein Sprecher der DLRG. (pm)