Ein Ort der Hoffnung, Andacht und Verbundenheit
HOMBERG/EFZE. Einen Ort der Hoffnung und Verbundenheit hat die Friedhofsverwaltung der Stadt Homberg (Efze) geschaffen. Einen Ort, um den Angehörigen der Jüngsten unter den Verstorbenen die Möglichkeit zur Trauer, zum Abschiednehmen und zum Gedenken zu geben. Auf dem „alten Friedhof“ am Hang ist ein Gräberfeld für „Sternenkinder“ entstanden.
Hier können Familienangehörige ihre Hoffnung und Verbundenheit leben. Das „Sternenkinderfeld“ wurde am Sonntag, dem 11. Dezember 2022, um 16:00 Uhr eingeweiht. Bürgermeister Dr. Nico Ritz hielt eine kurze Begrüßungsrede und betonte die Wichtigkeit dieses städtischen Angebots für die Angehörigen als Ort des Trauerprozesses. Mit dabei war auch Frau Henrike Tiefers. Sie spielte unter anderem das Lied „Kleiner Engel“ ab, in dem folgende Verse das Empfinden und die Sehnsucht trauernder Angehöriger gut beschreibt: „Willst du schon wieder weiterfliegen. Warst doch nur so kurz hier. Mein kleiner Engel. Willst du in den Sternen auf mich warten? Irgendwann bin ich bei dir.“
Abschließend segnete Pfarrer Peter Göb das Sternenkindergrabfeld.
Der Hintergrund:
Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt sterben, werden Sternenkinder genannt. Wenn sie vor der 24. Woche und mit einem Gewicht von unter 500 Gramm tot zur Welt kommen, besteht für sie keine Bestattungspflicht. Seit 2013 können Eltern jedoch alle geborenen Kinder, unabhängig von der Schwangerschaftsdauer und dem Geburtsgewicht, standesamtlich eintragen lassen und ihnen damit auch formal eine Existenz geben. Durch diese offizielle Existenz wurde letztendlich auch die Möglichkeit einer Bestattung eröffnet. Die Stadt Homberg (Efze) hat auf ihrem Friedhof ein Sternenkinderfeld geschaffen, damit Eltern von ihrem Kind in würdigem Rahmen Abschied nehmen können. Hier ist ein Platz, an dem die Eltern um ihr Kind trauern und sich verabschieden können, auch wenn es noch so klein ist. Es soll ein Ort der Hoffnung und Verbundenheit werden, auch mit den Eltern untereinander, die ähnliches erlebt haben und darüber ins Gespräch kommen können. Die so möglich werdende Verarbeitung des Erlebten ist ein Teil des Trauerprozesses.
Die Idee für das Sternenkinderfeld entstand in der Friedhofskommission und wurde letztendlich von den Technischen Betrieben der Stadt Homberg (Efze) umgesetzt.
Die weitere Planung auch bezüglich der Beisetzungen wird in der Friedhofskommission im kommenden Jahr besprochen. (di)