BAD ZWESTEN. Während ihrer Mitgliederversammlungen in Bad Zwesten und in Betzigerode ehrte kürzlich die SPD zwei Mitglieder für ihre jeweils bereits 50 Jahre andauernde Mitgliedschaft in der sozialdemokratischen Partei.
Waltraud Kehr, geboren 1938 und berufstätig als Verwaltungsangestellte, trat am 01.01.1972 in die SPD ein. Von Anfang an galt ihr Engagement den Frauen, vor allem der Gleichstellung von Frau und Mann im Beruf. Daneben engagierte sie sich für Menschen, die aufgrund ihrer Einkommenssituation Unterstützung benötigten. Sie gehört daher 1972 zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF), deren örtlichen Vorsitz sie ab 1977 für 12 Jahre übernahm. Ihr soziales Engagement führte sie in den Kreistag, dem sie zwei Wahlperioden von 1981 bis 1889 angehörte.
Die Partei freute sich, dass sie ab 1999 den Vorsitz in der Arbeitsgemeinschaft 60plus über-nahm, in der sie dafür sorgte, dass zahlreiche Altersgenossen, Seniorenfreizeiten in Sylt und Berchtesgaden besuchen konnten. Darüber hinaus war sie Delegierte auf zahlreichen regionalen und überregionalen Parteitagen in Nordhessen und gehörte mehreren Vorständen an. Die Interessen der Seniorinnen und Senioren vertrat sie in Beiräten im Ort sowie auf Kreis-ebene. Schließlich engagierte sie sich in der Vorstandsarbeit der Vereinigung ehemaliger Bürgermeister und Abgeordneter, die sie zeitweilig als stellv. Vorsitzende mit leitete.
Ihr umfassendes Engagement in der Kommunalpolitik, in der SPD und in der sozialen Arbeit erledigte sie ehrenamtlich. Ihre Erfolge und ihr Einsatz waren möglich durch ihre zugewandte, tatkräftige und aufrichtige Art und sie bildeten die Grundlage dafür, dass ihre Stimme gehört und ihre Anliegen beachtet wurden.
Die SPD dankte ihr mit einer Urkunde und mit der goldenen Ehrennadel.
Dies tat sie ebenso bei Michael Glaser, geboren 1955, der ebenfalls 1972 in die SPD eingetreten war, allerdings nicht in Nordhessen, sondern in Kaiserslautern. Sein Einsatz für die Partei, geprägte durch Willy Brandt und dessen Ostpolitik, umfasste zunächst die Jusos, dann während des Studiums die Juso-Hochschulgruppe in Bamberg und nach beruflichen Wechseln nach Bonn, Kiel, Kassel und Hannover die Mitarbeit jeweils auf Ortsvereinsebene. Mehrfach war er als Pressewart und Kassierer tätig, zuletzt seit 2002 auch im örtlichen Ortsverein der SPD in Bad Zwesten. Sein berufliches Engagement, seit über 30 Jahren in der Leitung beruflicher Bildungseinrichtungen, füllte ihn so aus, dass er kein Verlangen nach weitergehenden Aufgaben in der SPD hatte. „Mein größtes Verdienst für die SPD“ stellte er anlässlich der Ehrung fest, „ist, dass ich meine Frau (derzeit Kreistagsabgeordnete) und meinen Sohn (derzeit Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Kasseler Stadtparlament) für die Partei gewonnen habe“.
Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Olaf Hilscher, bedankte sich bei den beiden, für ihren Einsatz, vor allem hier im Ortsverein, überreichte ein Präsent, wünschte für die Zukunft alles Gute und bat um weitere anhaltende Unterstützung, insbesondere auch im bevorstehenden Wahlkampf um den Posten des Bürgermeisters. „Das sollte wieder einer von uns werden“, waren sich die beiden Geehrten einig und drücken dem SPD-Kandidaten Martin Stöckert für die Wahl am 12. März 2023 die Daumen. (pm)