Meisterfeier der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder
HOMBERG/EFZE (wal). Auf der Meisterfeier der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder in Homberg wurden kürzlich die Meisterbriefe an 21 neue Meister überreicht und neun verdiente Handwerksmeister mit dem goldenen Meisterbrief ausgezeichnet.
Eine besondere Wertschätzung wurde Raumausstattermeister Karl Thiel aus Hebel zuteil. Er wurde für sein 60-jähriges Meisterjubiläum und sein 60-jähriges Betriebsjubiläum geehrt. Zu den Gratulanten gehörten Kreishandwerksmeister Frank Michel, Landrat Winfried Becker sowie Handwerkskammerpräsident Frank Dittmar.
Kreishandwerksmeister Frank Michel begrüßte und beglückwünschte die Jungmeister im Namen der 19 Handwerks-Innungen und der Kreishandwerkerschaft zur bestandenen Meisterprüfung und bezog auch die Jubilare ein, die mit dem goldenen Meisterbrief geehrt wurden. „Der Meisterbrief ist eine sehr gute Wertanlage und eine gute Investition in die Zukunft. Viele Handwerksberufe bieten gute Perspektiven und Aufstiegschancen. Fachkräfte werden gesucht wie nie“, sagte Michel. Die Auftragslage sei in vielen Berufsgruppen weiterhin sehr gut und die Energiekrise befeuere besonders die Auftragslage in der energetischen Gebäudesanierung. Das Elektro- und Anlagenmechaniker-Handwerk profitieren ebenso, wie die Betriebe im Bauhaupt- und Baunebengewerbe. Das Handwerk stehe nicht immer im Fokus, aber viele Berufe bieten ein nachhaltiges Geschäftsmodell und werden auch in Zukunft gebraucht. „Ohne Handwerk sind die Megatrends Energie- und Mobilitätswende oder Klimaschutz nicht denkbar“, unterstrich der Kreishandwerksmeister. Mit Fleiß, Ehrgeiz und Können sei das Projekt Meisterprüfung angegangen und nun erfolgreich beendet worden. Parallelen zog Michel zu seiner eigenen Meisterprüfung im Maler- und Lackiererhandwerk. Auch er habe sein Handwerk von der Pike auf gelernt und kenne das Wechselbad der Gefühle vor der Meisterprüfung. Damals war er glücklich, dass er es geschafft habe und heute sei er zufrieden, dass er diesen Weg gewählt habe. Mit rund 30 Beschäftigten gehöre sein Betrieb mittlerweile zu den größeren Malerbetrieben im Kreis.
Landrat Winfried Becker, der für den Landkreis und die Kommunen gratulierte, hob die hohe Verlässlichkeit der Handwerksbetriebe hervor. Das Handwerk und seine Betriebe sind für den Schwalm-Eder-Kreis und die Region ein wichtiger Stabilitätsfaktor. Handwerk bildet aus, Handwerk bietet sichere Arbeitsplätze und sei ein verlässlicher Partner in der Region. Mit Blick auf die stetig steigenden Studienzahlen sieht Becker eine Schieflage, die immer mehr zu Verwerfungen auf den Märkten führe. Der eklatante Fachkräftemangel betreffe mittlerweile auch viele andere Wirtschaftszweige, mit dem Problem stehe das Handwerk nicht alleine da.
Frank Dittmar, Präsident der Handwerkskammer Kassel, würdigte die positive Grundhaltung der neuen Handwerksmeister. Er hob hervor, dass die positive Haltung, die fachliche Entwicklung und Lösungsorientierung ein wichtiges Merkmal für Selbstständige ist. Dittmar ermutigte die neuen Meister, sich auch zukünftig weiterzubilden und den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Die Innungen, die Kreishandwerkerschaft und die Handwerkskammer seien gute Wegbegleiter bei der Existenzgründung und bei Betriebsübernahmen. (wal)
Die neuen Meister:
Elektro-Handwerk
Stefan Belschner, Fritzlar, Emre Kiran, Felsberg, Marc Christian Schmerer, Neukirchen
Fleischer-Handwerk
Benedikt Söhngen, Schrecksbach, Henrik Wolf, Schwalmstadt
Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk
Philipp Nied, Körle
Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk
Johannes Bathke, Morschen, Daniel Dück, Alheim, Karsten Eisenacher, Bad Zwesten, Nico Thomas Höhn, Morschen, Eike Ludwig, Schwalmstadt, Jan Maikranz, Fritzlar, Laurin Minor, Oberaula, Luca Elias Seil, Schwalmstadt, Len Strauß, Fritzlar. Bastian Tunk, Baunatal, Marco Zuccarello, Melsungen
Maler- und Lackierer-Handwerk
Tim Mohr, Felsberg, Viktor Steinbrecher, Fritzlar
Maurer- und Betonbauer-Handwerk
Tobias George, Frielendorf
Metallbauer-Handwerk
Marcel Sellhast, Borken
Mit dem goldenen Meisterbrief wurden ausgezeichnet:
Bäcker-Handwerk
Horst Brandt, Willingshausen-Loshausen
Dachdecker-Handwerk
Bernd Lasch, Fuldabrück
Elektro-Handwerk
Jürgen Schubert, Fritzlar
Gerold Stiebeling, Schwalmstadt-Treysa
Maler-Handwerk
Richard Arnold, Niedenstein
Metall-Handwerk
Herbert Anders, Fritzlar
Tischler-Handwerk
Herbert Bornkessel, Oberaula
Helmut Hett, Willingshausen-Loshausen
Werner Hofmann, Willingshausen-Loshausen
Raumausstatter-Handwerk
60-jähriges Meisterjubiläum + 60-jähriges Betriebsjubiläum
Karl Thiel, Wabern-Hebel
2 Kommentare
Auch von mir herzlichen Glückwunsch an die neuen Handwerksmeister und natürlich auch den Jubiläumsmeistern.
Die einen haben auch mit der Ausbildung junger Menschen Fachkräfte geschaffen und durch Qualifikation Vertrauen in das Handwerk bewahrt. Die neuen Meister haben sich persönlich viele Möglickeiten zur Berufsausübung geschaffen.
Die Beibehaltung der Meisterpflicht ist in vielen Gewerken sinnvoll. Überall dort wo Gefahren für die Sicherheit, Gesundheit den Umweltschutz oder die Betriebsgefahr für den Kunden lauern sollten an die Selbständigkeit hohe Ansprüche gestellt werden.
Es gibt ja auch Ausnahmen vom Meisterzwang, aber hier sollte der Inhaber schon seine Befähigung nachweisen. Daher ist ausreichend Wettbewerb da. Es sollte nur weiterhin ein Anreiz für die Ausbildung geben sowohl für Ausbildende wie Auszubildende.
Leider möchten sich viele heute nicht mehr die Hände schmutzig machen. Andererseits kann man als Meister auch ohne Abitur zu einem Studium zugelassen werden. Bachelor und Meister sind gleichwertig. In Steuer-und Rechtsberatung wird die selbständige Tättigkeit sehr viel restriktiver von den Kammern behandelt.
Herzlichen Glückwunsch an alle Jungmeister hier und Handwerk hat goldenen Boden 😉
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