Nur GRÜNE und FW sehen Gefährdung in Gudensberg
GUDENSBERG. Der Goldbach beschäftigt Gudensberg nicht nur, wenn er Hochwasser führt, sondern auch dann, wenn er im Sommer besonders trocken liegt. Die Firma Plukon Gudensberg GmbH (Geflügelschlachthof) leitet ihre Abwässer aus der Kläranlage in den Goldbach ein. Dazu stellten die GRÜNEN im Kreistag einen Antrag:
Weil derzeit nicht nachgewiesen sei, dass diese Abwässer frei von multiresistenten Keimen sind, möge der Kreistag folgendes beschließen:
Der Kreisausschuss wird aufgefordert, am Goldbach in Gudensberg Wasserproben entnehmen zu lassen und diese an ein Labor zur Untersuchung weiterzuleiten. Die Entnahmen der Proben soll an dem Ort erfolgen, wo die Abwässer der Firma Plukon Gudensberg GmbH in den Bach eingeleitet werden. Die Untersuchung soll auf multiresistente Keime und Reste von Antibiotika erfolgen. Die Probenentnahme soll zeitnah stattfinden. Die Ergebnisse sind dem Kreistag mitzuteilen. Der Kreis soll so lang die Untersuchung der Wasserproben durchführen, bis die Zuständigkeiten der Behörden geklärt sind.
Zur Begründung führen DIE GRPÜNEN an, In der Hähnchenmast würden Antibiotika eingesetzt und es müsse sichergestellt sein, dass keinerlei Rückstände mehr vorhanden sind, vor allem im Abwasser. Der Goldbach führe wenig Wasser, insbesondere in den Sommermonaten, und somit bestehe ein erheblicher Teil des Goldbachwassers aus Abwasser. Es müsse sichergestellt sein, dass keine Schadstoffe im Wasser des Goldbachs vorhanden sind.
- Hermann Häusling (B90/GRÜNE) ergänzte in der Kreistagssitzung: Anfangs habe er sich gefragt, wo sich der Goldach befinde, jetzt sei die Frage: „Wer ist zuständig?“ Keime und Antibiotika würden nicht untersucht, weil es nicht im Gesetz steht. In der Tiermast dürfen Reserve-Antibiotika weiterhin eingesetzt werden, leider auch prophylaktisch, in 40 Tagen Geflügel-Mast wird sechsmal Antibiotika eingesetzt. Der Goldbach wird renaturiert und dann dürften die Mengen gar nicht mehr eingeleitet werden. Plukon habe Probleme mit der Temperatur und dem Salzgehalt. Die eingesezten Filter sind für Keime und Antibiotika ungeeignetet. Ozonfilter seien nötig.
- Günter Rudolph (SPD) hat sich gefragt, was der Antrag bewirken soll. Wasserproben des Kreises hätten keine rechtliche Relevanz. Das GRÜNE Umweltministerium sei in der Verantwortung.
- Rüdiger Staffel (FW) hält es für unglaublich, dass Plukon solche Abwässer einleiten kann.- Er ist den GRÜNEN dankbar und wünscht sich, dass der Kreis das überprüft.
- Norbert Klapp (CDU), von Beruf Landwirt, sieht keinerlei Gefahr für die Bevölkerung. Es sei kein Thema für populistische Anträge. Nur 2 Prozent multiresistenter Keime sind tierbasiert. Es sei unanständig, mit den Ängsten der Menschen zu spielen.
Nur Grüne und FW stimmten für den Antrag. Eine große Mehrheit war dagegen. (pm | rs)
4 Kommentare
Es geht doch nur darum, dass man testet, also prüft ob es eine Gefährdung geht. Von Arbeitsplätzen ist keine Rede, da wird unnötog Panik verbreitet. Gab es in Nordhessen noch keinen Lebensmittelskandal, war da nicht etwas mit Wurst- und Fleischwaren. Es ist doch im ureigensten Interesse von PLUKON, das die Produktion anstandslos läuft.
Da hat der Grüne Kindergarden mal wieder die Hühner scheu gemacht.
Es wird Zeit, dass diese Moralapostel aus den Kreistag verschwinden, sie haben sich leider zu einer Arbeitsplatzabbau Partei gemausert.
Hans, wenn Sie ein Nachbar anschwärzt dass Sie möglichweise etwas falsches in einen möglichweise am Haus verlaufenden Bach einleiten, was glauben Sie wie schnell man dann da ist und Proben bei Ihnen nimmt?
Wenn Plukon eine reine Weste hat kann diese einer Probenentnahme zustimmen. Wenn dann nichts ist kann Plukon damit werben dass alles in Ordnung ist. Und die Scharfmacher gegen die GRÜNEN hier können dann wieder die Speere werfen. wäre doch eine win win Situation für Sie HANS. Aber Sie glauben sicher den Aussagen der Industrie mehr.
Kapital und Politik werden niemals im Sinne und zum Wohl der Bürger Handeln.
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