CDU: mehr PV-Anlagen auf versiegelten Flächen
SCHWALM-EDER. Zur Energiegewinnung wird es in Zukunft unabdingbar werden, große Flächen mit Fotovoltaikanlagen auszustatten, findet die CDU-Fraktion im Kreistag Schwalm-Eder. Anstatt hierfür kostbares Ackerland zu verwenden, solle der Kreisausschuss prüfen, auf welchen versiegelten kreiseigenen Flächen Fotovoltaikanlagen zur Energiegewinnung installiert werden können.
Gemäß Antrag der CDU kommen Gebäude aber auch Parkplätze oder ähnliches, also Flächen, die mit Überdachungen erschlossen werden können, infrage. Damit leiste der Landkreis seinen Teil zur Energiewende und es werden zum Schutz der Umwelt nicht noch mehr Flächen versiegelt.
Der Kreisausschuss solle Flächen an Schulen, auf Parkplätzen und Fahrradstellplätzen auf die Installation von Fotovoltaikanlagen prüfen und das Ergebnis dem Kreistag bis zum Frühjahr 2023 als Kataster mit Größen und Flächenverfügbarkeitsangaben sowie möglichen Installationsgrößen vorlegen.
CDU: Nicht nur eine Nutzung
- Michael Schär (CDU) erklärte am Montag im Kreistag in Melsungen, Fotovoltaik sei die entscheidende Technologie für den Klimaschutz. Der Boden erfülle auch andere wichtige Aufgaben. Es sei nicht mehr zeitgemäß, nur noch einer Nutzung nachzugehen. Der Kreis habe jetzt eine Chance.
- Karl-Markus Pollok (FWG/Kreisbeigeordneter) kann den Antrag nicht verstehen. 3.420 KW seien bereits auf Dach- und weiteren Flächen durch den Kreis installiert. Bei Sanierung werden noch ungenutzte Flächen immer berücksichtigt.
Die AfD möchte das Netz und die SPD das Personal nicht überlasten
- Peter Völker (AfD) sieht den Antrag im Trend, möchte aber erst einmal die Wirtschaftlichkeit überprüfen und verhindern können, dass das Netz bei Sonneneinstrahlung nicht überlastet wird, durch zu viele Anlagen. Es wäre schade, wenn der Strom nicht genutzt würde. Also müssten auch Speicher installiert werden. Gegen Vandalismus und Diebstahl müssten Anlagen geschützt werden. Die AfD möchte erst prüfen.
- Mario Gerhold (SPD) findet, dass der CDU-Antrag die Aktivitäten unterstützt und hält ihn grundsätzlich für sinnvoll. Bei Neubauten müsse ohnehin geprüft werden. Personal-Ressourcen möchte die SPD nicht einsetzen, um ein Kataster zu erstellen. Daher möchte die SPD den Antrag zur schnellen Umsetzung an den Ausschuss verweisen.
FWG hat Bedenken bei Schulen, FW findet Antrag unschädlich
- FWG Lothar Knothe (FWG) möchte den Flächenverbrauch so gering wie möglich halten. Auf Schulhöfen toben Kinder, der Rettungsdienst müsse gesichert und dann könne die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben sein. Eltern und Schulleitung müssen eingebunden werden. Auch lange Leitungen könnten unwirtschaftlich sein. Manche Sätze sind einfach in jeder Beziehung wahr.
- Rüdiger Staffel (FW) sieht neue Herausforderungen. Den Antrag der CDU findet er unschädlich und möchte zustimmen.
Lieber in den Ausschuss
- Stefanie Pies (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) begrüßt den Antrag und unterstützt zugleich die Verweisung an den Ausschuss.
- Nils Weigand (FDP) unterstützt ebenso die Verweisung an den Umweltausschuss. Ein Kataster müsse nicht erst erstellt werden. Wenn alle Fragen positiv beantwortet werden, kann jeweils gebaut werden.
- Reinhard Otto (CDU) erinnert für den Antragsteller: „Das ist ein Prüfauftrag!“ Die CDU wolle kein wertvolles Ackerland verwenden,
Am Ende fand sich eine breite Mehrheit. Zunächst wird sich der Umweltausschuss mit dem Thema befassen. (Rainer Sander)