HOMBERG/EFZE – SCHWALMSTADT (wal). In einer Mitteilung an die Presse wirbt Prof. Dr. Herbert Wassmann von der Bürgerinitiative (BI) „Rettet die nordhessische Kanonenbahn e. V.“ für die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen der Kreisstadt Homberg/Efze und Schwalmstadt-Treysa. Der erste Schritt der Reaktivierung soll eine von der BI geforderte Machbarkeitsstudie sein.
„Pro Homberg (Efze): Bahnanschluss reaktivieren – Vorteile für Jung und Alt, für Alle
Das Bundesinstitut für Stadt-, Bau- und Raumforschung (BBSR) hat die aktuelle Studie „Räumliche Effekte reaktivierter Schienenstrecken im ländlichen Raum“ veröffentlicht. Die Studie geht über eine nur finanzielle Betrachtung hinaus und berücksichtigt die weiteren Auswirkungen auf den mit der Schiene erschlossenen Raum und kommt zu einem guten Ergebnis.
Der Leiter des BBSR Dr. Markus Eltges schreibt dazu:
„Die Studie zeigt: Die Wiederbelegung stillgelegter Strecken lohnt sich vielerorts. Die Forschenden wiesen die positiven Effekte auf die Siedlungsstruktur, Wirtschaft, Verkehr, Umwelt und Gesellschaft nach. Schienenreaktivierungen wirken sich beispielsweise positiv auf die Bevölkerungsentwicklung aus, führen zu Entlastungen auf angespannten Wohnungsmärkten und reduzieren die Verkehrs- und Umweltbelastung. Auch die Regionen selbst profitieren wirtschaftlich von höheren Steuereinnahmen, sei es durch die touristische Erschließung oder durch zusätzliche Arbeitsplätze.“
Die Kreisstadt Homberg (Efze) liegt an einer stillgelegten Bahnstrecke, die leicht reaktiviert werden könnte, da der Bahnkörper in der Raumplanung noch für den Eisenbahnverkehr festgelegt ist. Auch die von der Kreisstadt Homberg (Efze) veranlasste und seit dem Frühjahr 2022 vorliegende Voruntersuchung der Kobra Nahverkehrsservice GmbH aus Kassel kommt zu dem Schluss, dass es schneller und preiswerter sei, die Bahnstrecke von Homberg nach Treysa wieder zu reaktivieren als ein Anschlussgleis von Homberg nach Wabern zu bauen.
Die BI Rettet die nordhessische Kanonenbahn e.V. bittet – stellvertretend für über 25.000 Bürgerinnen und Bürger entlang der Bahnstrecke – den Kreistag des Schwalm-Eder-Kreises nachdrücklich, in einer der nächsten Sitzungen folgenden Beschluss zu fassen: „Der Kreistag des Schwalm-Eder-Kreises spricht sich für die Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der ehemaligen Kanonenbahn von Homberg (Efze) nach Schwalmstadt-Treysa aus. In diesem Zusammenhang wird der Kreisausschuss des Schwalm-Eder-Kreises beauftragt, zeitnah Gespräche über die Durchführung einer Machbarkeitsstudie mit dem zuständigen Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) zu führen.“
Die seit 2003 stillgelegte Bahnstrecke – ausgehend von der Kreisstadt Homberg (Efze) nach Schwalmstadt-Treysa – mit Anbindung an Mittelhessen und das Rhein-Main-Gebiet wird in der Übersicht zur Reaktivierung von Schienenstrecken für den Personenverkehr in Hessen des Arbeitskreises der Aufgabenträger und des Landes Hessen „Potenzial stillgelegter Strecken“ (AK Aktivierung) im Juli 2022 erstmalig aufgelistet. Eine Machbarkeitsstudie wird durch den NVV jedoch erst dann durchgeführt, wenn die regionalen politischen Gremien sich für eine solche aussprechen. Insofern soll dieser Beschluss dazu dienen, eine fundierte Diskussionsgrundlage zu schaffen, um über eine etwaige Reaktivierung der Bahnstrecke zu entscheiden oder durch den Bau eines Bahnradweges zu fokussieren.
Die BI Rettet die nordhessische Kanonenbahn e.V. hat sich Anfang August 2022 an die Bürgermeister der an der Bahntrasse liegenden Kommunen und Mitte August 2022 an alle Kreistagsfraktionen des Schwalm-Eder-Kreises mit differenzierten Schreiben über das Bürgeranliegen gewandt, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben! Innerhalb der Machbarkeitsstudie wird daraufhin gearbeitet, ein integriertes und zukunftsorientiertes System mit der Verknüpfung der Straßen und Schienenwege untereinander zu konzipieren, mit dem Ziel kurzer und gesicherter Umsteigezeiten, einer Anbindung des Nahverkehrs an den Fernverkehr, insbesondere mit zuverlässigen Anschlüssen zu den möglichen Verkehrsknoten. Wir fordern die politischen Gremien des Schwalm-Eder-Kreises auf: Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecke in Auftrag zu geben – JETZT!“, so die Pressemitteilung anschließend. (wal)
6 Kommentare
Beides vollkommen unnötig und nicht zu realisieren…da braucht man auch keinem Ingenieurbüro 50.000.- für ein Studie schenken…
Die einen fordern die Schiene zurück – die anderen wollen einen Radweg drauf haben. Beides hat so seinen eigenen Reiz! Allerdings halte ich die Schiene tatsächlich für sinnvoller. Aktivere Radfahrer denken hierüber vielleicht anders aber wenn mann die Gesamtbevölkerung im Blick hat ist die Schiene in DIESEM Fall diebessere Variante. Aber um solche Diskussionen vielleicht auch mal zum Abschluss zu bringen: Ich kann mich erinnern, dass es vor einigen Jahren anlässlich einer Wahl ebenfalls eine Abstimmung bezüglich des EInkaufszentrums in Treysa gab. MIt Hinblick darauf dass beide Varianten vermutlich nicht wenig Steuergeld verschlingen werden könnten doch Gespräche und Studien geführt werden bis Herbst 2023 und bei der Landtagswahl in den betroffenen Gemeinden und Städten ebenfalls nach dem Wählerwillen gefragt werden ob ein Radweg oder Schienenverkehr gewünscht wird. Dann hätten die Politiker mehr Rückenwind und man würde die Streitigkeitenn vielleicht beilegen und gemeinsam für die jeweilige Variante kämpfen.
Genau das ist das Problem. Politische Motive statt sachlicher Entscheidungen und sachlicher Forderungen.
Einfach nur zu fordern, man solle untersuchen setzt auch voraus, d ass man diemKosten im Vorfeld etwas genauer definiert und nicht nur mit 10 Mio wie es die BI so sieht.
Wo sind denn die Beispiel wo die Kosten und Nutzen Relation sichtbar wird?
Kobra: „dass es schneller und preiswerter sei, die Bahnstrecke von Homberg nach Treysa wieder zu reaktivieren als ein Anschlussgleis von Homberg nach Wabern zu bauen.“
Dies stand und steht nicht zur Debatte. Allein zeigt es, das man mit Gewalt Argumente sucht und seien sie noch so unpassend.
Kobra trifft keine Aussage, ob die Bahnstrecke im Vergleich zu jetzigen Gegebenheiten sinnvoll zu reaktivieren ist.
Nur darum geht es.
Die BI vergisst was alles notwendig ist: und damit auch die Kosten/ Nützen Relation.
Komplett neuer Unterbau, Gleise, Brücken und ihr jetziger Zustand usw.
Neue barrierefreie Haltestellen und Zufahrten
Park und Ride Anlagen
Wetterschutz
Moderne Sicherheitstechnik
Moderne Züge
Betriebskosten Personal und Material, Vandalismus – Kosten der Überwachung
Einnahmen – den Rest tragen wir alle über Steuern
Anzahl und Zeitpunkt der Fahrten
Lage der Haltestellen im Vergleich zu Bussen fernab der Ortsmitte . damit verstärkte Wetterabhängigkeit zu- und von den Haltestellen
Geringere Aus- und Einsteigemöglichkeiten am Wohnort und am Arbeitsplatz / Zielort.
Hat die BI denn schon mal eine Umfrage durchgeführt bei den Bürgern entlang der Strecke?
Gibt es eine genaue Kostenschätzung für die Reaktivierung und die vom Kreis geforderte Untersuchung ?
Wer sind denn die Mitglieder der BI ( Zahl der Mitglieder usw . ) ?
In der BI trifft man leider auch Personen, die sich schon früher u. a. für sinnlose Projekte wie C&A; H&M; Vockeroth u. a. ausgesprochen haben.
Dazu auch ein Blogbetreiber der meinte, Hombergs Innenstadt würde aufblühen, wenn man daraus eine Fussgängerzone machen würde.
Da würden Frauen mit ihren Kindern spazierengehen, die Kinder spielen und die Mütter Flanieren in und vor den vielen Geschäften.
Ähnliches meinten das auch schon führende Politiker 1999
HNA vom 11. Januar 1999 Ein erster Schritt ist vereinbart
Auszüge:
Herr Dippel SPD
Für Michael Dippel wird sich Homberg im Jahr 2010 zu einem “wahren Mittelzentrum” entwickelt haben. Zusammen mit den Nachbargemeinden werde die Stadt die touristischen Attraktionen der Gegend vermarkten. Die Politik der Gewerbeansiedlung werde erfolgreich fortgesetzt sein, die Wirtschaftskraft der Stadt weiter steigen.
“Homberg ist im Jahr 2010 eine attraktive Stadt mit Wohnraum auch im Zentrum”, so Dippel weiter. Und: Eine Umgehungsstraße werde dann eine verkehrsarme, lebenswerte Innenstadt ermöglicht haben. Die Geschäfte der Innenstadt werden laut Dippel ein gutsortiertes, attraktives Warenangebot garantieren:
Noch aktiv, jetzt als Stadtrat Herr Pauli CDU
“Homberg” , so Joachim Pauli wird eine liebenswerte, verkehrsberuhigte Innenstadt haben, durch die zum Beispiel Mütter mit Kinderwagen spazieren gehen können und um den Marktplatz werde es Geschäfte geben, in denen zu stöbern sich lohne.
FDP Heinz Engelhardt
2010 wird Homberg ein liebenswertes Mittelzentrum sein, das sich seinen Stellenwert in der Region, den es vor 30, 40 Jahren hatte, zurückerobert hat.” In der Innenstadt werde es allgemein einen Einkauf der kurzen Wege geben. Und wenn die jetzt anstehende Generationen-Nachfolge in einer Reihe von Homberger Geschäften geklärt sei, dann würden dort in zehn Jahren sicherlich auch neue Wege gegangen.
Die Grünen Klaus Bölling Fraktionsvorsitzender und Ältestenrat
Nach Einschätzung Klaus Böllings ist Homberg in Jahr 201’0 “eine junge, attraktive Stadt mit historischem Bewußtsein, eine Stadt, die ihre Vergangenheit erlebbar gemacht und kulturell in die Region hinauswirkt.“ Die Kreisstadt werde dann wegen ihrer autofreien Innenstadt neue Attraktivität gewonnen haben.
Erkennbar fortgeschritten werde dann die Entwicklung weg von der Beamtenstadt hin zu einem Dienstleistungszentrum sein – mit qualifizierten Arbeitsplätzen. Bölling: Ich hoffe auf eine lebendige Stadt, wo mittags auf dem Marktplatz was los ist.
Michael Dippels “Wir brauchen jetzt eine umfassende Initiative für Homberg.“ Oder mit den Worten Heinz Engelhardts: “Wir müssen das jetzt anschieben. Wir brauchen einen runden Tisch. ”
https://www.homberger-hingucker.de/der-buergermeister-als-verhinderer/#comment-18107
Helmut Schmidt war ein Mann deutlicher Worte.
„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“
Die Zukunft liegt auf der Schiene!
Von Treysa nach Ziegenhain gibt es einen Radweg. Von Ziegenhain bis Gebersdorf auch. Entlang der B254 von Frielendorf bis Homberg gehört ein Radweg hin und nicht auf die Bahnstrecke. Wer fährt denn schon mit dem Rad im Winter, bei Dunkelheit und gerade bei schlechtem Wetter von Treysa nach Homberg? Mit der Bahn sieht das schon anders aus. Allein die Unterhaltungskosten eines Radweges für die Freizeit Radler in den Sommermonaten? Silbersee, Industriegebiet am Nordbahnhof in Ziegenhain alles erreichbar.
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