„Ein Trauerspiel in Deutschland“
SCHWALMSTADT (wal). Horst W. Gömpel (geboren 1939) hat in einem Buch, das kürzlich in der 4. Auflage erschien, die Rheinwiesen-Lager und viele weitere Inhaftierungslager der Alliierten nach dem Ende des 2. Weltkriegs, seit April 1945, thematisiert.
Die erste Auflage des Buchs „Rheinwiesen-Lager 1945 bis 1948 – ein Trauerspiel in Deutschland“, erschien 2020. Seitdem wurde das Buch unter anderem um weiteren Recherchen und auch um weitere Augenzeugenberichte ergänzt.
Im Jahr 2021 kam der Autor durch einen Aufruf in den Besitz von rund 4.000 Dokumenten-Durchschriften. Die vierte Auflage des Buchs enthält, neben den 23 Rheinwiesen-Lagern, mehr als 125 Orte, darunter auch die politischen Lager, in denen unter anderem Parteifunktionäre, Bürgermeister und Lehrer unter „unmenschlichen Bedingungen wie die entrechteten Kriegsgefangenen eingepfercht wurden“, schreibt der Autor. Die Lager befanden sich auf freien Flächen, auf nur mit Stacheldraht gesicherten Wiesen und Äckern, ohne jegliche Infrastruktur.
Lager in unserer Region befanden sich unter anderem in Kirchheim an der A 7, in Marburg-Cappel, in Neustadt, in Schreufa bei Frankenberg sowie in Schwarzenborn und Trutzhain. Im Fulda-(Haune)-Lager waren nach Recherchen von Gömpel rund 30.000 Soldaten und politische Gefangene mehrere Monate auf Wiesen inhaftiert.
Das Buch in seiner 4. Auflage kann direkt beim Autor erworben werden:
Leseprobe unter www.mitteleuropa.de/rheinwiesenlager
300 Seiten im Format 17 × 24 cm zum Preis von 22,50 EUR zuzüglich 3 EUR Versandkosten
Kontakt
Horst W. Gömpel
An den Vorratswiesen 9
34613 Schwalmstadt-Ziegenhain
E-Mail: horstgoempel@gmx.de
Tel. 06691-21562
Fax 06691-21573
Hintergrund
‚Wenn an die Rheinwiesenlager erinnert wird, entstehen oft stereotype Vorstellungen des Leids, die den historischen Hintergrund ausblenden. Vertreter der extremen Rechten nutzen die Thematik und verbreiten falsche, übertriebene oder aus dem Zusammenhang gerissene Darstellungen der Bedingungen in den Kriegsgefangenenlagern, um Stimmung gegen demokratische Werte zu machen. Die Rheinwiesenlager müssen aber mit dem politischen und militärischen Geschehen vor 1945 in Verbindung gebracht werden, denn die Lager sind eine Folge der NS-Diktatur, des von Deutschland ausgehenden Zweiten Weltkriegs sowie der nationalsozialistischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit‘. Quelle: NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz
Mehr Informationen unter: Rheinwiesenlager | Kriegsgefangenschaft in den Rheinwiesenlagern (1945 bis 1948) (rheinwiesen-lager.de) (wal)
2 Kommentare
Auf den Rheinwiesen untergebrachte Kriegsgefangene wurden dort nicht wirklich sehr gut von ihren Bewachern Behandelt und Versorgt, es gab da viele Übergriffe und auch wurden Gefangene dort einfach von ihren Bewachern Getötet.
Sehr informativ und empfehlenswert ist das Werk von Horst Gömpel.
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