GUDENSBERG (pm). „Gutes Frühstück macht stark“ – in diesem Sinne verteilte die SPD Gudensberg Brotdosen an die rd. 80 Erstklässler zum Schulstart am 6. September.
Gleichzeitig nahm die SPD die Aktion zum Anlass, von der Landesregierung einen zügigen Ausbau von Ganztagsangeboten an Grundschulen einzufordern. Hessen habe hier einen ganz erheblichen Nachholbedarf, weil die Landesregierung aus CDU und Grünen das Thema nur schleppend angehe, sagte Ortsvereinsvorsitzender Florian Geißer und erläuterte:
„Im Herbst vergangenen Jahres ist das Ganztagsförderungsgesetz in Kraft getreten, das allen Kindern und ihren Eltern stufenweise einen Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung in der Grundschule gewährt: ab dem Schuljahr 2026/27 für die Erstklässler und ab 2029/30 für alle Grundschülerinnen und Grundschüler. Das beste Gesetz nützt aber nichts, wenn die Landesregierungen – so wie in Hessen – nicht sicherstellen, dass der gesetzliche Anspruch auf die Ganztagsbetreuung auch erfüllt werden kann.“
Hessenweit würden bis zu 4.100 zusätzliche Vollzeitstellen benötigt, um ab 2026 die ganztägige Förderung von bis zu 70.000 Schülerinnen und Schülern in den Grundschulen sicherzustellen.
„Aber diese zusätzlichen Kräfte sind weit und breit nicht in Sicht, weil es in Hessen nicht genug Studien- und Ausbildungsplätze gibt. Und selbst wenn es sie gäbe, wäre es zweifelhaft, ob sich angesichts der unzureichenden Bezahlung des Grundschulpersonals genug Interessentinnen und Interessenten finden“, so Geißer weiter.
Er kritisierte, dass die Landesregierung bisher keinen verlässlichen Plan für den Ausbau der Ganztagsschulen vorgelegt habe:
„Die Schulen wissen nicht, mit welchem zusätzlichen Aufwand sie tatsächlich rechnen müssen, die Kommunen wissen nicht, welche zusätzlichen Schulbauten sie errichten müssen, und die Eltern wissen nicht, ob der Ganztag in der Grundschule tatsächlich Wirklichkeit wird, wenn ihre Kinder ab 2026 eingeschult werden.“
Für die SPD Gudensberg sei klar: Der Rechtsanspruch dürfe nicht nur auf dem Papier stehen, betonte Geißer.
Bisher fielen viele Familien beim Übergang vom ganztägigen Kindergarten in die nur halbtägige Grundschule in eine Betreuungslücke, die es erschwere, nach der Einschulung Familie und Beruf noch zu vereinbaren. Der Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung in den Grundschulen sei ein wertvolles Instrument, um junge Familien zu entlasten und Schülerinnen und Schüler besser zu fördern.
„Der Ganztag in der Grundschule ist deswegen ein elementarer Beitrag zu Chancengleichheit in der Bildung. Auch deswegen fordern wir vom Land klare Zusagen für unsere Schulen mit Blick auf die Personalausstattung und auf den Bau von neuen Schulgebäuden. Es ist erschütternd, wie dickfellig CDU und Grüne in der Landesregierung bei diesem Thema agieren und die Verantwortung für den Ausbau von Ganztagsangeboten an Grundschulen von sich wegschieben, statt zu handeln“, kommentierte Geißer die Situation abschließend. (pm)
8 Kommentare
Keine Werbung in Schulveranstaltungen! Das regelt schon der Gesetzgeber. Und nur, weil diese Veranstaltung zur Einschulung in Bürgerhäusern oder Stadthallen stattfinden wird es trotzdem möglich. Für mich ein absolutes No-Go… Aber das interessiert seit Jahren niemanden…Es wird hinter den Kulissen viel darüber geschimpft, das nützt aber bekanntlich wenig…. Hier müssten die Verantwortlichen handeln…
Und demnächst muss man die Brotdosen noch mit Inhalt versehen.
Letztes Jahr hatte die AfD solche Butterbrotdosen verteilt, als die pblichen Verdächtigen sich über das AfD Logo aufgeregt hatten, wollte niemand das Logo entfernen.
Vom Sinn her eine gute Idee da ich Brotdosen für Kinder gut finde. Sogar ich benutze eine für die Arbeit.
Aber ohne dem Logo wäre es eine noch bessere Idee gewesen. Wegen mir rot, aber ohne dem Partei Abzeichen.
Das SPD Logo kratzt man mit einer Rasierklinge weg und fertig.
@Kein Grüner, ja, kann man machen. Aber man kann, wenn man den Kindern was Gutes möchte, auch neutrale Dosen herstellen lassen. Und dann kann man sich auch gerne als SPD sich von der Presse feiern lassen.
Aber so etwas ist in meinen Augen nur Wichtigtuerei.
Da tut sich aber die AfD besonders wichtig jede Woche, macht die AfD irgendwo mindestens einen Stand in jedem Bundesland, Es wird haufenweise mit Prospektmaterial und Parteipräsenten um sich geworfen. Alles nur Wichtigtuerei?
@Münster, klar, die auch! Oder habe ich irgendwo geschrieben das ich das bei der AfD toll finden würde? Die Realitätsfremden Parteien sollen allgemein unsere Kinder in Ruhe lassen.
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