FULDA (pm). Trotz hochsommerlicher Temperaturen und Trockenheit sind in den Beratungsgarten des Landes Hessen, der federführend durch die Hessische Gartenakademie (HGA) konzipiert und betreut wird, unmittelbar nach Beendigung der Bau- und Erdarbeiten erste Pflanzen-Pioniere in Fulda eingezogen:
Mauerpfeffer- (Sedum) und Hauswurz- (Sempervivum) Arten. „Corona-bedingt haben sich die Arbeiten verzögert. Um dennoch mit einer möglichst gut eingewachsenen Schauanlage in die LGS 2023 gehen zu können, nutzen wir jeden Tag. Die nun gepflanzten Dickblattgewächse gehören zu den Sukkulenten, die auf extrem trockenen und exponierten Standorten wie Mauern oder Dächern gedeihen können“, erklärt Klaus Diehl von der HGA, die beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) angesiedelt ist.
Die sogenannten CAM-Pflanzen (Crassulacean Acid Metabolism) sind mittels eines Stoffwechsel-Tricks in der Lage, tagsüber zur Minimierung des Wasserbedarfs ihre Spaltöffnungen geschlossen zu halten und trotzdem Fotosynthese zu betreiben, weil sie das notwendige Kohlendioxid nachts aufnehmen und chemisch zwischenspeichern können.
Die Überlebenskünstler sollen nun die Vorhut bilden und im Beratungsgarten Beetmauern schmücken, die Auszubildende des Garten- und Landschaftsbaus errichtet haben. Das Besondere: Im Sinne der Nachhaltigkeit wurden Steine aus Abrissmaterialen verwendet.
Die Nachhut befindet sich laut Diehl bereits in den Startlöchern, sprich in Multiplatten. Bis Anfang / Mitte September werden diese Stecklinge und Kindel vermutlich ausreichend bewurzelt sein, sodass dann die Nischen in den Mauern sukzessive weiter gefüllt werden können. Parallel erfolgt für die übrigen Flächen die Pflanzplanung und Pflanzenbeschaffung, damit im Oktober mit den eigentlichen Pflanzarbeiten begonnen werden kann. (pm)