NEUENSTEIN (wal). Eine Streifenwagenbesatzung der Polizeiautobahnstation Petersberg (Landkreis Fulda) hat am frühen Dienstagnachmittag einen 62 Jahre alten Mann auf einem Parkplatz der A 7 zwischen den Anschlussstellen Bad Hersfeld West und Homberg/Efze erfolgreich wiederbelebt.
Zuvor war der 62-Jährige aufgrund seiner riskanten Fahrweise, unter anderem dauerhaftem dichtem Auffahren, Schlangenlinien und riskanten Überholmanövern auf der rechten Spur sowie dem Standstreifen, aufgefallen. Der Mann folgte dem Streifenwagen auf einen Parkplatz, auf dem er an einem Tisch des Parkplatzes befragt wurde. Nachdem der 62-jährige Niederländer alle notwendigen Formulare unterschrieben hatte und aufgestanden war, fing er an zu krampfen und fiel mit dem Kopf auf den Tisch.
„Wir (Polizeioberkommissar Marven Bau (28) gemeinsam mit der 21-jährigen Polizeikommissaranwärterin Paulina Böhm) haben ihn aufgefangen und auf den Boden gezogen“, so Bau.
Während seines Abiturs hatte sich Polizeioberkommissar einige Zeit im Rettungsdienst engagiert. Erfahrungen, die ihm nun zugutekamen.
Der Rettungsdienst wurde alarmiert, der Mann hörte nach einiger Zeit auf zu krampfen. „Er ist in die typische Nachschlafphase verfallen. Doch dann ging sein Atem unregelmäßig. Als er aufgehört hat zu atmen, mussten wir ihn umgehend aus der stabilen Seitenlage holen, ausziehen und anfangen zu reanimieren“, so Bau. Als das Rettungsteam eintraf, arbeiteten die Einsatzkräfte Hand in Hand. Der Mann musste mehrfach defibrilliert, vor Ort weiter medizinisch versorgt und im Anschluss in eine Klinik gebracht werden.
Die Polizisten des Nachtdienstes erhielten Stunden später einen Anruf: „Der Notarzt hat sich noch einmal bedankt und war schwer beeindruckt von dem Handeln unserer Kollegen. Ohne sie wäre der Mann höchstwahrscheinlich verstorben“, sagten der stellvertretende Leiter der Polizeiautobahnstation Petersberg Christian Hickl sowie Dienstgruppenleiter Michael Adomeit.
„Die jungen Kollegen haben einen kühlen Kopf bewahrt und dabei alles richtig gemacht. Das Ergebnis: Als Team haben sie einem Menschen das Leben gerettet“, so Julissa Bär vom Polizeipräsidium in Fulda. „Bei so Nachrichten geht mir das Herz auf“, sagt auch Wittich anerkennend. Der Leiter der Abteilung Einsatz ließ es sich nicht nehmen, der Streife am frühen Morgen auf der Polizeiautobahnstation Petersberg einen Besuch abzustatten. „Ich bin sehr stolz darauf, solche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben. Sie haben selbstlos und voller Tatendrang gehandelt und damit Leben gerettet.“ Zudem bedankte sich der Leitende Kriminaldirektor Klaus Wittich, Leiter Abteilung Einsatz und Abwesenheitsvertreter der Behördenleitung, persönlich bei Polizeioberkommissar Marven Bau und Polizeikommissaranwärterin Paulina Böhm. (wal)
Das Bild von links: Polizeihauptkommissar Christian Hickl, stellvertretender Leiter der Polizeiautobahnstation Petersberg, Polizeikommissaranwärterin Paulina Böhm, Polizeioberkommissar Marven Bau und Leitender Kriminaldirektor Klaus Wittich, Leiter Abteilung Einsatz und Abwesenheitsvertreter der Behördenleitung