Hephata-Klinik verabschiedet Prof. Dr. Geert Mayer
TREYSA (pm). Ein international anerkannter Experte, ein Leuchtpunkt. Ein Forschergeist und Vorbild. Ein Motivator und Lehrer. Diszipliniert, strukturiert, empathisch und nah am Patienten – Prof. Dr. Geert Mayer, früherer Chefarzt der Hephata-Klinik, bekam zum Abschied von den Kollegen der Hephata-Klinik die volle Breitseite an Anerkennung und Sympathie zu spüren.
„Als ich 1986 anfing, dachte ich, dass ich es hier nicht länger als ein Jahr aushalten würde. Aber die Schlafmedizin hat mich so motiviert“, erinnerte sich Prof. Dr. Geert Mayer (73) während der Feierstunde am vergangenen Freitag. Er blieb mehr als 35 Jahre. Erst im Dezember 2021 verabschiedete sich der Facharzt für Psychiatrie und Neurologie mit Zusatzbezeichnung Psychotherapie in den Ruhestand.
Im Mai 1986 war Geert Mayer von den Städtischen Kliniken Kassel als Oberarzt an die Hephata-Klinik gekommen. 1998 wurde er Chefarzt und habilitierte ein Jahr später an der Georg-August-Universität zu Göttingen. 2004 wurde Mayer zum außerplanmäßigen Professor der Universität Göttingen berufen, wechselte ein Jahr später als Professor für Neurologie an die Philipps-Universität Marburg. Der Hephata-Klinik blieb er bis Januar 2014 als alleiniger Chefarzt treu, danach bis 2016 im Team mit Dr. Bernd Schade, aktuell Chefarzt der Hephata-Klinik, und Dr. Achim Bäcker. Zum 31. Dezember 2016 ging Mayer in Rente, arbeitete aber zunächst noch mit 32 Stunden, später dann mit 16 Stunden als Mitarbeiter während der Altersrente weiter. Zum 31. Dezember 2021 verabschiedete er sich nun in den Ruhestand. Corona bedingt fand die Abschiedsfeier erst jetzt statt.
Die Liste von Geert Mayers Mitgliedschaften und Titeln ist lang, unter anderem war er lange Jahre Herausgeber der Zeitschrift Somnologie, dem Journal der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Schlafgesellschaft, er war Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin und dem European Narcolepsy Network, schrieb mehr als 70 Artikel als Erstautor und 34 Buchkapitel und avancierte zum international gefragten Experten für Narkolepsie und das Kleine-Levin-Syndrom.
Fast so lang wie die Auflistung seines beruflichen Schaffens war auch die Liste der Weggefährten, die sich von ihm verabschiedeten. Hephata-Vorstand Dr. Michael Gerhard dankte Geert Mayer für seine Dienste für die Hephata Diakonie. Alexander Stein, Geschäftsführer der Hephata-Klinik, erinnerte an mehr als 35 Jahren, in denen Mayer „Erhebliches bewegt und in der Schlafmedizin einen Leuchtpunkt gesetzt hat“. Chefarzt Dr. Bernd Schade dankte für viele Jahre kollegialer Zusammenarbeit und dafür, dass „Du das Haus weltweit bekannt gemacht hast“. Und Oberarzt Sirous Javidi nannte Mayer einen „Mensch des Universums, der Hephata internationalisiert hat“. (pm)
Arzt Jürgen Kleebach hatte ein Quiz für den Ruheständler, aber auch ernste Worte vorbereitet: „Es waren große Fußstapfen in die Sie als Chefarzt treten mussten. Am Anfang galt es oft zu klären, das ist nicht Meier-Ewert – sein Vorgänger als Klinik-Leiter – sondern Mayer und auch nicht mit dem Vorgänger verwandt. Doch davon konnten Sie sich schnell lösen.“ Ihn hätten das ehrliche und authentische Mitgefühl für die Patient*innen beeindruckt. Psychologin Catrin Schöne würdigte den Forschergeist und das wissenschaftliche Engagement: „Dieser Mann versteht zu motivieren, stand immer hinter seinen Mitarbeitern und hat eine unglaubliche Kenntnis. So ein großes Lebenswerk, ich danke Dir für die Inspiration und die konstruktive Haltung, auf das Positive zu schauen. Das ist ein echter Mayer-Spirit.“ (pm)