GUDENSBERG. Ein wenig nachdenklich, aber nie sentimental, ein wenig verträumt, aber nie traurig, immer hintergründig, aber nie grundlos, so erlebt man Nadine Fingerhut auf ihren Konzerten. Die Pause durch Corona war lang und deshalb müssen sich auch Konzertbesucher noch daran gewöhnen, dass Kultur stattfindet. 25 Gäste waren zum Konzert von Nadine Fingerhut und Lobo Andersson gekommen.
Wer aus Vöhl kommt, ist nicht verwöhnt, aber dankbar und die Sängerin ließ sich weder den Spaß nehmen, noch wirkte sie oberflächlich. Es schien egal zu sein, ob 25 oder 250 Besucher kommen. Sie war mit ganzem Herzen dabei. Mit 37 fängt man an, sich über das Leben etwas mehr Gedanken zu machen. Mut heißt nicht keine Angst zu haben, sondern es trotzdem zu versuchen, so lautet eine Botschaft der Sängerin, die zeitlos unbeirrt durch die Modewellen musikalischer Stilrichtungen gleitet.
Der Teufel bittet zum Tanz
Immer leise und unaufgeregt. Erstaunt der Titel „Lasst die Liebe lauter werden!“ So heißt das während Corona erschienene jüngste Album. Mit Titeln wie „Glücklich“, „Mit meinen Augen“, „Feuer“, „Wo die Liebe ist“ oder „Perfekt“ erzählt es von all den Dingen, die das Leben so liebenswert machen und immer auch vom Gegenteil, das wir stets „dazukaufen“. In den Titel „Perfekt“, der nicht darum bittet, perfekt zu sein, sondern den perfekten Moment zu spüren, schaut mit dem Sympathy For The Devil „Woo, who“ der Teufel um die Ecke, bittet zum Tanz und zum Mitsingen.
Wir gehen dahin, wo die Liebe ist, sagt sie und singt „Kleines Mädchen“ an ihr 10-jähriges Ich. „Lass dein Herz von innen leuchten und zeig der Welt, dass es dich gibt … zeig der Welt, wie Du wirklich bist. Du kannst sein, was immer Du willst.“ Das gibt es erst dem nächsten Album … „Ich glaube nicht, dass der Hass siegt, ich habe schon so oft gesehen, dass die Menschlichkeit siegt, sagt – zurück in der Gegenwart.“
Zum Schluss gibt es Griechischen Wein für Oma und Opa. „Opa war Grieche …“ und Udo Jürgens hat einen so schön tiefgründigen Text geschrieben.
Lobo Andersson + Thomas Stolle Stolkmann
Gefühlvoll geht es weiter, eine Spur nachdenklicher mit Lobo Andersson und Thomas Stolle Stolkmann an der Gitarre. Der Songwriter wechselt von Englisch zu Deutsch und zurück und bleibt doch immer in seiner eigenen Sprache. „The King Is Dead“ oder „I Miss You“, es geht immer darum, das Leben und seine Besonderheiten wahrzunehmen und zu verstehen.
Der Überflieger heißt ein Lied, „Wer tags hoch fliegt, fällt tief in der Nacht.“ Oder: „Ich tanze mit den Engeln quer durch meine Zeit. Wir fliehen vor dem Alltag und der Alltag bringt uns um … „Die Menschen schauen nicht in den Himmel und sie sehen die Sonne nicht.“ Und dann fasst er in Worte, was alle schon erlebt und was alle gerne hätten: „Wir schauen in die Zeit, ich sehe Dich immer noch da stehen, ich dachte, dass es für immer so bleibt, wir wollen immer, dass es so bleibt …“
Der Blues…
Der „Ich krieg kein Ticket Blues“ kokettiert mit den Absurditäten der Gegenwart, fragt zum Neun-Euro-Ticket, „was willst Du in Hannover oder Bremerhaven? Bis Gudensberg ging’s doch ganz gut!“
„Stolle“ kann in seiner eigenen Band auch ganz anders, laut und Druck voll, aber am Samstag war die Gitarre unaufdringlich, dezent, verträumt und verspielt das Resümee von Lobo: „Es ist so ein schöner Abend, der dürfte nie aufhören …“ Das tat er doch, und zwar mit allen drei Musikern gemeinsam: „Knocking On Heavens Door“. Das versöhnt Engel und Teufel. (Rainer Sander)
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