GILSERBERG-ITZENHAIN (wal). Der Samstag der 825-Jahr-Feier in Gilserberg-Itzenhain begann am Mittag mit einer großen Katastrophenschutzübung. Um Gemeindebrandinspektor Oliver Neuwirth herum, hatte sich ein Team zehn Szenarien (Schadensereignisse) ausgedacht, die in den kommenden Stunden rund 250 Einsatzkräfte umliegender Feuerwehren und des DRK forderten.
Begleitet wurde die Großübung unter anderem von Schwalm-Eders Landrat Winfried Becker, Gilserbergs Bürgermeister Rainer Barth sowie zahlreichen Beobachtern des Landkreises und einem Mitarbeiter des Kasseler Regierungspräsidiums.
Die Übung wurde von Gilserbergs stellvertretendem Gemeindebrandinspektor Markus Schneider, von der Technischen Einsatzleitung (TEL), bestehend aus der Führungsstaffel Gilserberg, die wiederum von Kameraden aus Frielendorf unterstützt wurde, geleitet. Den Übungsablauf organisierte zeitlich Gemeindebrandinspektor Neuwirth.
Rund 70 Betreuer, Notfalldarsteller und Helfer unterstützten die Übung.
Neben zehn ortsnahen Feuerwehren waren noch sechs Löschzüge aus drei Landkreisen im Einsatz. Das DRK stellte zwei Sanitätszüge, einen Betreuungszug und eine Hundestaffel. Der Rumpf des ausrangierten Hubschraubers befindet sich als Übungsobjekt üblicherweise bei der Bundeswehr in Schwarzenborn.
Die Übung begann am Rumpf eines UH-1-Hubschraubers. Das Fluggerät der Bundeswehr soll dem Szenario zufolge Baumwipfel des Junkerwalds gestreift haben und in der Folge im Bereich des Eichgrabens abgestürzt sein. Der Pilot befand sich noch im Cockpit, eine weitere Person lag bei Eintreffen der Feuerwehrleute leblos am Rand des Waldes. Zwei weitere Personen konnten den Hubschrauber über dem ehemaligen Steinbruch in Appenhain mit einem Fallschirm verlassen.
Im Verlauf des Übungseinsatzes zündeten Pyrotechniker aus dem Landkreis Bergstraße immer wieder kleinere und größere Sprengsätze nahe dem Übungsobjekt und legten auf der angrenzenden Wiese mehrere Brandnester. Hier entwickelte sich zudem ein Waldbrand, bei dem ein Feuerwehrmann von den Flammen erfasst wurde und mit brennender Kleidung auf seine Kameraden zulief.
In der Bellnhäuser Straße in Itzenhain brannte unabhängig von dem Hubschrauberabsturz ein Gebäude, in dem drei Personen vermisst wurden. Auf der Kreisstraße zwischen Bellnhausen und Appenhain prallten zwei Pkw zusammen, wobei zwei Personen eingeklemmt worden. An den Wieraer Fischteichen grillte während der Absturzes eine Gruppe, die aufgrund des Unglücks mit dem Hubschrauber in Panik geriet. Eine Person stieß einen Grill um und zog sich dabei Verbrennungen zu. Eine weitere Person sprang in den Teich und drohte zu ertrinken. Letztlich entwickelte sich hier noch ein Grasbrand aufgrund des umgefallenen Grills. Auf dem Weg zwischen Appenhain und Itzenhain kippte ein Planwagen. Die rund 15 Personen erlitten teils schwere Verletzungen und wurden teilweise unter dem Planwagen eingeklemmt. Letztlich verteilte sich panikartig noch eine Gruppe Jugendlicher, die sich in einem Zeltlager befand und im Bereich des Feuerwehr-Vereinsheims entwickelte sich ein Waldbrand.
Die betroffenen Personen der unterschiedlichen Schadensereignisse wurde an die eigens eingerichtete Verletztensammelstelle am Feuerwehrhaus in Itzenhain gebracht.
„Übungsziel war es, die Zusammenarbeit der verschiedenen Einheiten des Katastrophenschutzes mit der TEL zu koordinieren und Schwächen im Ablauf zu erkennen. Zudem wollten wir der Bevölkerung aufzeigen, dass wir auch für große Flächenbrände mit gefährdeten Personen gerüstet sind und uns zudem mit der Situation in von Hubschraubertiefflügen in der Gemeinde befassen“, so Oliver Neuwirth.
Im Einsatz waren
- die Führungsstaffel Gilserberg mit Kameraden aus Frielendorf
- ein Löschzug aus Jesberg
- zwei Sanitätzüge des DRK sowie eine Hundestaffel mit zwei Tieren
- ein Betreuungszug
- ein Löschzug aus Neustadt (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
- ein Löschzug der Gemeinde Gemünden (Landkreis Waldeck-Frankenberg)
- die Feuerwehr Bad Zwesten
- ein Löschzug der Feuerwehr Frielendorf
- ein Löschzug aus Oberaula
- ein Löschzug der Feuerwehr Homberg sowie
- alle Einsatzabteilungen der Feuerwehr Gilserberg. (wal)
Internet: Feuerwehr Gilserberg