HOMBERG-WERNSWIG (wal). Anfang Juli feierte der größte Stadtteil der Kreisstadt Homberg sein 925-jähriges Bestehen. Wernswig liegt, ebenso wie Homberg und Frielendorf, an der ehemaligen Kanonenbahn.
Die Bürgerinitiative (BI) „Rettet die nordhessische Kanonenbahn e. V.“ war deshalb ebenfalls auf den Feierlichkeiten der Wernswiger vertreten und informierte über die angestrebte Reaktivierung der Bahnstrecke von Homberg/Efze nach Schwalmstadt-Treysa.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative führten zum Thema nach eigenen Angaben „Viele spannende Gespräche“. Im Verlaufe der Veranstaltung wurde mehr als deutlich, dass sich die Wernswiger eine bessere Anbindung an den ÖPNV wünschen. „Der Bus ist keine sonderlich gute Alternative, um beispielsweise nach Treysa zu kommen. Das dauert viel zu lange“, äußerte ein Besucher am Informationsstand der BI. Andere Besucher, u.a. aus Homberg, Remsfeld und Frielendorf berichteten von eigenen spannenden Erfahrungen an und mit der Bahnstrecke. So habe eine Besucherin gesagt, dass die Lärmbelastungen vor der Einstellung des Bahnbetriebes der Bahn sehr gering gewesen seien und sie nicht denke, dass moderne Züge zukünftig für mehr Lärm als früher sorgen würden. Wichtig sei vielmehr, dass der Schienenverkehr endlich weiter gefördert werde und gerade die ländlichen Regionen Anschluss finden müssen. Andere Besucher schwärmten von den alten roten Schienenbussen und dem herrlichen Blick auf die Landschaft zwischen Knüll, Efze und Schwalm.
„Das Wochenende in Wernswig hat gezeigt, dass der Bedarf einer Reaktivierung der Bahnstrecke von Homberg nach Treysa da ist und sich die Anwohnerinnen und Anwohner über eine Wiederbelebung freuen würden“, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Der Schwalm-Eder-Kreis als zuständige Behörde für den regionalen ÖPNV muss nun endlich handeln und beim Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, die die Potenziale dieser Strecke offenlegt und auslotet, inwieweit eine tatsächliche Reaktivierung machbar wäre. Die Landkreise Marburg-Biedenkopf und Waldeck-Frankenberg sind bei der Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken deutlich aktiver, da ist im Schwalm-Eder-Kreis noch ‚Luft nach oben‘“, so das Sprecherteam der BI.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative kündigen in der Region Knüllwald, Homberg und Frielendorf weitere Informationsveranstaltungen an. (wal)
Link zur Bürgerinitiative: www.kanonenbahn-nordhessen.de
4 Kommentare
„Der Bus ist keine sonderlich gute Alternative, um beispielsweise nach Treysa zu kommen. Das dauert viel zu lange“, äußerte ein Besucher am Informationsstand der BI.“
Total falsch:
Der Bus hält in der Dorfmitte, er hält mehrfach in den Orten die nicht per Bahn angebunden sind, er hält mehrfach in Ziegenhain und Treysa. Die Bahn hält nicht überall und nie in der Dorfmitte.
Sollen doch die, die dafür sind eine Machbarkeitsstudie über Spenden zusammentrommeln.
Oder die angeblich 70 000 die dann profitieren, spenden jeder 1000 € – dann kann man ja reaktivieren und das Geld was dann übrig ist wird in den Betrieb gesteckt. Also für alle Spender kostenlose Fahrten !
Wer bezahlt denn die P+R, die Wege dorthin, die Oberleitung, die Sicherheitstechnik, moderne Züge ( ah ja, da sollen ja dann die wunderbaren Schienenbusse wieder fahren ) . Soll ja angeblich nur 10 Millionen kosten – sagen die Experten von der BI.
Vergleich mit anderen Strecken – das geht schon gar nicht. Weil jede Strecke ihren eigene Struktur hat.
P. S. Ich fahre gerne Bahn und Bus.
„Total falsch:
Der Bus hält in der Dorfmitte, er hält mehrfach in den Orten die nicht per Bahn angebunden sind, er hält mehrfach in Ziegenhain und Treysa. Die Bahn hält nicht überall und nie in der Dorfmitte.“
Falsch: bei uns hält der Bus nur für Schüler werktags 3x tgl. und ganz und gar nicht in der Ortsmitte. In Wernswig kenne ich auch nur eine Haltestelle und die liegt nicht zentral. Berichtigung wird gern akzeptiert.
Warum sich einer Machbarkeitsstudie verschließen? Alternativ ein Radweg verursacht nicht weniger Kosten und dient nur Radfahrern. Eine immer älter werdende Gesellschaft braucht den ÖPNV
Ortsmitte ist nur ungefähr die Ortsmitte.
Nicht überall kann der Bus genau dort halten und wegen der geringen Anzahl an Fahrgästen und der Verkehrsführung kann man nicht alles machen was wünschenswert ist.
Im Vergleich zur Lage der alten Bahnhöfe ist der Bus dann wirklich in der Ortsmitte unterwegs.
Und: Der Bus erfordert keinerlei zusätzliche Infrastruktur samt den Kosten der Reaktivierung und der Betriebskosten.
Haltestellen Linie 490
Homberg Innenstadt Busbahnhof – Schmückbergsweg Ortsausgang – Industriegebiet – Lützelwig Mitte, Frielendorf Silberseeb- Frielendorf Mitte – Frielendorf Sporthalle – Spiesskappel – Gebersdorf – Leimsfeld – Asklepios – Ziegnehain .. Wiederholdstraße – Alleeplatz – Museum – Südbahnhof – Schuh Rohde – Ascherode – Ascherode am Brunnenplatz – Freudenberg – Brauerei – Bahnhof.
Wrum Wernswig und Sondheim nicht direkt angebunden sind ? Ich vermute das dies etwas kit der Taklung zu tun hat. So hat man in melsuneg die Haltestellen Bartenwetzerbrücke und Schwarzenberger Weg auch gestrichen und verweist auf Stadthaus und AST Taxi. Ideal für alle die zu z. B. Braun, Faubel und Arbeitsamt müssen oder den kurzen Weg zur Innenstadt. AST muss man bestellen und der Stadtbus fährt auch nicht zum Schwarzenberger Weg. Alles nur um den1 Stunden Takt zu ermöglichen. Toller Takt auf dem Rücken der Bürger.
Zurück zur Bahn:
Welche der Bus Haltestellen hätten denn eine Bahnanbindung die ebenso Ortsnah liegt ?
Einfach mal auf der Karte den Bahnverlauf anschauen. Für Homberg wäre das schon ebenso wie Ziegenhain nicht unbedingt von Vorteil
Insofern war der Begriff „Ortsmitte“ nicht 100 % richtig.
Welcher Kanonenbahn Lobbyist hat denn diese einseitige Befragung bei den Eisenbahnfreunden durchgeführt und den passenden Bericht dazu geschrieben ?!?!
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