Arbeitskreis zieht Bilanz aus der 30-Jahre-Feier
BAUNATAL. Der Kampf gegen Einsamkeit im Alter, für eine gute Versorgung von Menschen mit Demenz und gegen die zunehmenden Probleme mit der Altersarmut, das sind aktuell die größten Herausforderungen im Bereich der kommunalen Seniorenpolitik, resümiert Wolfram Meibaum die Redebeiträge anlässlich der 30-Jahr-Feier des Baunataler Senioren-Arbeitskreises.
Eingeladen waren Helga Engelke, Vorsitzende der hessischen Landesseniorenvertretung, Ilona Friedrich, Kasseler Bürgermeisterin und Sozialdezernentin, Vize-Landrätin Silke Engler und Bürgermeisterin Manuela Strube.
Es stellt sich einerseits die Frage: Was kann jede und jeder Einzelne dafür tun, gut alt zu werden? Und welche Rahmenbedingungen in der Kommune und im Land sind notwendig? Und damit um die gemeinschaftliche Anstrengung aller, um Menschen ein gutes Leben im Alter zu ermöglichen.
Die zunehmenden Probleme ergeben sich u.a. aus der demografischen Entwicklung mit immer mehr Älteren: jeder 3. Baunataler ist über 60, 8% sind über 80, für 2035 prognostizieren uns die Statistiker fast 40% über 60 und mehr als 10% über 80. Allein durch den Anstieg der Anzahl der Senioren wird der Bedarf an ambulanten, teilstationären und stationären Pflegeangeboten zunehmen. Hinzu kommt die nach wie vor stetig steigende Lebenserwartung und die damit verbundenen Alterskrankheiten, zuvorderst die Demenz. Hier machen sich insbesondere „die zerbröckelnden Familienstrukturen“ (so Friedrich) bemerkbar, die „wir kommunalerseits durch Präventionsmaßnahmen wie Hausbesuche bei Alleinlebenden oder durch Nachbarschaftshilfe versuchen zu ersetzen.“ Immer größer wird aufgrund der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse auch der Anteil der Senioren, die unter Altersarmut leiden. Die steigenden Zahlen der bei den Tafeln Hilfe Suchenden belegen dies auf erschreckende Weise. Meibaum wies auch darauf hin, dass Mobilität, Digitalisierung, Barrierefreiheit, altersgerechter Wohnraum und Wohnformen und seniorengerechte Dienstleistungen weitere Themenbereiche sind, denen sich die Seniorenorganisationen, aber auch die Kommunen stellen müssen
Abschließend hob Meibaum sehr positiv hervor, dass alle in Baunatal im Bereich der Seniorenarbeit Tätige das Ziel eint, die Lebensqualität älterer Menschen verbessern zu wollen und sich für ein aktives, selbstbestimmtes und möglichst gesundes Älterwerden in sozialer Sicherheit einsetzen.
In diesem Sinne ist auch geplant, den jährlichen Aktionstag unter dem Motto „DAHEIM statt HEIM“ anlässlich des Internationalen Tags der älteren Generation am 1. Oktober durchzuführen. (pm/beg)
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