OBERURFF. Das perfekte Verbrechen im Darknet – begangen auf der Bühne der Christophorusschule Oberurff von dem Kurs des Faches Darstellendes Spiel der Q2. „Vernetztes Verhängnis“ hieß das Stück, das die 17 Schülerinnen und Schüler schrieben, inszenierten und umsetzten.
In insgesamt vier Aufführungen luden sie ihr Publikum, das aus dem 10., 11. und 12. Jahrgang und aus Eltern und Lehrern bestand, in der vorletzten Juniwoche ein, sich mit ihnen gemeinsam in die Verwirrungen und Verstrickungen des Darknets zu begeben und dabei zuzusehen, wie zwei junge Menschen in den Verwinkelungen dieses Teils des Internets untergehen. Am Ende gab es jeweils viel Applaus für die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler, die im Stück mit Monologen, Chor und „Massenszenen“ überzeugten.
Anfang August vergangenen Jahres stand nur ein Satz im Raum:
„Ein sozial schwacher Mensch wird von der Gesellschaft dazu gedrängt, einen Mord zu begehen.“ Dieser Satz war die Ausgangsbasis für den DS-Kurs, sich innerhalb eines Schuljahres ein Stück auszudenken und aufführungsreif umzusetzen. Da galt es, das Setting und die gewünschte Stimmung beim Publikum zu finden, Rollen zu kreieren und schließlich alles zu verschmelzen.
Heraus kam, wie doch so häufig im Theater, eine Liebesgeschichte rund um das Darknet mit mafiösen Verstrickungen, Menschenhandel und einem überraschenden Ausgang.
Die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler lernten im Laufe des Schuljahres immer besser, die Szenen für das Publikum überzeugend umzusetzen und mehr auf Körpersprache und Bewegung zu setzen als auf Worte. Wie sollte etwa das Thema „Zufall und Internet“ dargestellt werden? Die Schülerinnen und Schüler entschieden sich für eine Art „Glücksrad“, das an entscheidenden Stellen immer Informationen für die Rollen und das Publikum preisgab, die wie rein zufällig erschienen, aber leider eine immer fatalere Wirkung für die Protagonisten haben sollten. In zwischengeschalteten Chorszenen wurde für die notwendige Emotion beim Publikum gesorgt, sowohl mit einer bunten Schmetterlingsszene, die das Verliebtsein dargestellte, als auch einen anonymen Mord im Internet.
Wie könnte es anders sein, lief das gesamte Stück nach circa 45 Minuten seinem dramatischen Ende entgegen und keiner konnte den Mord an der weiblichen Hauptprotagonistin mehr verhindern. Alle Figuren, ob Computerexperte, Mafiaboss, Anwältin, Bäckerin, Polizei oder Lehrer, waren zu verstrickt und verheddert im Netz und in der Realität. Schließlich gab sich, überraschend für das Publikum, auch noch die Drahtzieherin zu erkennen, die bis dahin alle still mit ihrer so unscheinbaren Rolle getäuscht hatte.
Eine gelungene Leistung des ersten DS-Kurses, ein Stück (fast) komplett selbst zu planen und umzusetzen. (Text: Diana Schulze; Überarbeitung: Lisa Marie Meckbach)