GUDENSBERG. Mit der Auslegung des Vorentwurfs nimmt die Bürgerbeteiligung für das interkommunale Gewerbegebiet „Auf der Hofstatt“ (Bebauungsplan der Stadt Gudensberg Nr. 91) ihren nächsten Schritt. Nach der Informationsveranstaltung am 31. Mai im Bürgerhaus, an der rund 75 interessierte Gäste teilnahmen, werden ab heute, dem 15. Juni 2022 die gesamten Planunterlagen des Vorentwurfs einschließlich der Präsentation aus der Bürgerinfoveranstaltung öffentlich ausgelegt.
Sie sind auch auf der städtischen Homepage www.gudensberg.de verfügbar. Bürger:innen haben nun vier Wochen lang die Möglichkeit, sich mit den Planungen für das klimafreundliche Gewerbegebiet vertraut zu machen und können sich zu den Planungen äußern. Die Stellungnahmen werden in einer der nächsten Stadtverordnetensitzungen behandelt.
Der Bürgerbeteiligung messen die beiden Bürgermeister:innen Sina Best aus Gudensberg und Frank Grunewald aus Niedenstein große Bedeutung zu: „Durch ein transparentes Verfahren möchten wir ein Maximum an Mitwirkung erreichen. Bereits aus der Informationsveranstaltung Ende Mai haben sich eine Reihe an Anregungen ergeben, die in die Planungen eingeflossen sind. Durch die Gestaltungsauflagen, die der Entwurf des Bebauungsplanes vorsieht, entsteht ein besonders klima- und umweltfreundliches Gewerbegebiet im Chattengau.
Klima- und umweltfreundliches Gewerbegebiet
Die Planungen für den Bebauungsplan enthalten zahlreiche innovative Festsetzungen: Für die Dächer der Gewerbegebäude ist eine Kombination aus Dachbegrünung und Photovoltaik-Anlagen obligatorisch, außerdem sind Fassadenbegrünungen vorgesehen. Zur Wahrung des Orts- und Landschaftsbildes wird die Gewerbefläche zum Außenbereich durch die Anlage von Grünstreifen mit Gehölzen eingebunden, zusätzlich werden im gesamten Gebiet ca. 140 Bäume geplant. Auch werden Ausweichflächen für heimische Vögel geschaffen.
Zum Schutz gegen vom Klimawandel ausgelösten Starkregen ist im südwestlichen Planbereich eine naturnah gestaltete Regenrückhalteanlage vorgesehen, die einen Überflutungsschutz bis zum Umfang eines 100-jährigen Starkregenereignisses leistet.
Gewerbeflächen in beiden Kommunen fehlen
Den beiden Rathauschefs liegt besonders am Herzen, dass mit dem neuen, ca. sieben Hektar großen Gewerbegebiet Entwicklungsmöglichkeiten für heimische kleinere und mittlere Betriebe entstehen und somit Arbeitsplätze gesichert werden und neue entstehen können. In beiden Kommunen gibt es Bedarf für Gewerbeflächen, bestehende Flächen und Gebäude sind ausgelastet. Das neue Gewerbegebiet soll in mehreren Abschnitten erschlossen werden.
Die Parzellen sollen so geschnitten werden, dass die einzelnen Grundstücke jeweils etwa 3.000 bis 5.000 qm groß sind, auch etwas größere Parzellen sind möglich. Um den Bau weiterer großer Logistikhallen gehe es nicht, betont Best. Dafür seien die geplanten Teilgrundstücke zu klein. (pm/beg)
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