SCHWALMSTADT-TREYSA (pm). Nach fast einjähriger, coronabedingter Pause hat der Stenografenverein 1925 Treysa e. V. sein Museum historischer Schreibmaschinen am neuen Standort im Gewerbepark Harthberg wiedereröffnet.
Besonders begrüßte Siegfried Groß vom Vorsitzendenteam des Vereins den Bürgermeister der Stadt Schwalmstadt, Stefan Pinhard, und Dr. Jascha-Alexander Koch als Vertreter verschiedener stenografischer Organisationen wie dem Stenografenverein Langen aus dem Kreis Offenbach. Groß dankte dem Bürgermeister dafür, dass der Verein Räumlichkeiten in einem im städtischen Besitz befindlichen ehemaligen Kasernengebäude anmieten konnte. Sein Dank galt auch allen Helferinnen und Helfern bei den Umzugs- und Renovierungsarbeiten. In den Vereinsräumen sind neben dem Museum auch die Fachbibliothek, das Vereinsarchiv sowie die Geschäftsstelle untergebracht.
Pandemie-bedingt musste der Verein seit Dezember 2019 zwei Umzüge bewältigen, führte Groß in seiner Begrüßungsansprache aus. Das Museum historischer Schreibmaschinen, dessen Anfänge in die 1980er-Jahre zurückgehen, zeige die fast komplette Entwicklung des Schreibmaschinenbaus auf. Platzbedingt beschränke sich der Verein jedoch auf Maschinen in einer Zeitspanne von Jahr 1864 bis in die späten 1930er-Jahre. Der Verein verfüge insgesamt über einen Bestand von rund 200 Schreib- und Rechenmaschinen. Um diese alle öffentlich präsentieren zu können, benötige man allerdings einen weiteren Museumsraum. Mit seiner Sammlung und der bundesweit bekannten Fachbibliothek „erhalte und bewahre der Verein Kulturgut“, so Groß weiter. Einen Flur des ehemaligen Kasernengebäudes schmücken nun Fotos weiterer, außergewöhnlicher historischer Schreibmaschinen.
Bürgermeister Pinhard war sehr beeindruckt vom neuen Museumsraum. Früher selbst Mitglied des Stenografenvereins zeigte er sich überrascht, dass auf der Tastatur einer „Lambert“ aus dem Jahr 1900 bereits das „@“-Symbol vorhanden war und damit offensichtlich nicht im Kontext des Internets stehe. Groß ergänzte während der Führung durch das Museum, dass der „Kugelkopf“ einer US-amerikanischen Firma aus den frühen 1960er-Jahren keine Erfindung dieser Zeit sei, sondern bereits in abgewandelter Form auf die späten 1890er-Jahre zurückgehe. Insgesamt gebe es bei einer Führung durch das Vereinsmuseum Überraschendes zu entdecken und einiges an Anekdoten zu erzählen; ein Besuch lohne sich in jedem Fall, ergänzte Klaus Bock vom Vorsitzendenteam.
Dr. Koch vom Stenografenverein Langen bescheinigte den Treysaer Stenografen, dass das Vorsitzendenteam auch nach personellen und strukturellen Umbrüchen sehr rührig sei und die fast 100-jährige Tradition fortsetze. Beide Ehrengäste überreichten Präsente an die anwesenden Vorstandsmitglieder.
Führungen durch das Museum sind nach Absprache möglich. Kontakt per E-Mail an vorstand@stv-treysa.de oder telefonisch unter 06691 9110137 oder 23207.