HOMBERG/EFZE (wal). Am Dienstag haben in Homberg/Efze Landrat Winfried Becker, Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar, Abteilungsleiter Uwe Wunsch und der Chef der Leitstelle, Peter Hoos, die statistische Auswertung der Zentralen Leitstelle des Schwalm-Eder-Kreises vorgestellt.
Zudem vermittelte Uwe Wunsch am Dienstag die Bedienung der Nora-Notruf-App – wir berichteten.
Als Mitarbeiter der Leitstelle muss man eine gewisse Affinität zu Telefon, Technik und Computer, neben der umfangreichen Ausbildung, mitbringen, um den Stress behafteten Arbeitsalltag im Schichtdienst zu bewältigen.
So gingen im Jahr 2021 32.754 Notrufen in Homberg ein, 64.137-mal wurde die Rufnummer 19222 gewählt, über die meist Krankentransporte angefordert und dann koordiniert wurden. Insgesamt nahmen die Disponenten 122.360 Anrufe an, ein Jahr zuvor waren es 119.819. In der Zeit zwischen 10 Uhr und 11 Uhr klingelten die Telefone der beiden diensthabenden Disponenten täglich durchschnittlich alle 2,3 Minuten. Davor und danach ist es überwiegend ruhiger und in der Nacht zwischen 3 Uhr und 4 Uhr wird Hilfe nur alle 15 Minuten angefordert.
Auch im Jahr 2021 war das Spektrum der Notfälle so vielfältig wie das Leben. Angefangen bei dem Mann, der sich einen Gegenstand hintenrum einführte und diesen nicht mehr selbstständig herausbekam, über die Einsätze bei denen Kinder Schaden erlitten, bis hin zu Bränden oder Unfällen verschiedenster Ursache. Hin und wieder luden die „Lagemeldungen“ der Einsatzkräfte vor Ort aber auch zum Schmunzeln ein. Da gab es erst kürzlich ein sehr hochbetagtes Pärchen, das beim Ausführen der Liebe versehentlich den Notfallknopf des Hausnotrufs betätigte und dann plötzlich Feuerwehrleute und Mitarbeiter des Rettungsdienstes in der Wohnung standen.
Weiträumige Unwetterereignisse gab es im zurückliegenden Jahr im Schwalm-Eder-Kreis nicht. Feuerwehrleute mussten aber zu örtlich begrenzten, wetterbedingten Einsätzen ausrücken.
Verkehrsunfälle mit Verletzten oder auch getöteten Menschen sind seltener geworden, als noch vor einem Jahrzehnt – wobei auch diese dramatischen Ereignisse nicht ausblieben – Eine Frau und vier Männer kommen bei Unfall ums Leben – nh24.de.
Ausgedehnte, größere Brände haben bei niedrigem Stand stark zugenommen, dafür nahmen Kleinbrände um die Hälfte ab (Tabelle).
Anzahl der Notrufe | 32.754 im Vorjahr 30.374 |
Anzahl 19222 | 64.173 im Vorjahr 65.826 |
Anzahl aller Anrufe in der Leitstelle | 122.360 im Vorjahr 119.819 |
Feuerwehreinsätze | 1.462 (1.164) |
Rettungsdienst | 30.565 (30.350) |
Krankentransport | 11.836 (12.187) |
Rettungshubschrauber Einsätze | 157 (137) |
Rettungsmittel nach Rettungswachen
(Oftmals wird mehr als ein Fahrzeug zu einem Einsatz mit mehreren Betroffenen alarmiert, weshalb die Summe der Einsätze von der der einzelnen Alarmierungen und der Gesamtzahl der summierten Einsätze – rund 42.400 – abweicht. Darunter befinden sich auch Einsätze in anderen Landkreisen.)
Borken (DRK) | 2.090 (1.891) |
Fritzlar (DRK) | 6.733 (4.818) |
Gudensberg (Malteser Hilfsdienst) | 3.549 (3432) |
Guxhagen (DRK) | 1.421 (1.345) |
Homberg (DRK) | 5.060 (3.596) |
Jesberg (Malteser Hilfsdienst) | 2.033 (1.957) |
Knüllwald (DRK) | 796 (737) |
Melsungen (DRK) | 5.471 (3.920) |
Neukirchen (DRK) | 1.069 (1.033) |
Oberaula (DRK) | 548 (517) |
Schwalmstadt (DRK) | 11.888 (9.973) |
Schwarzenborn (DRK) | 605 (525) |
Spangenberg (DRK) | 1.027 (936) |
Die vier Notarzteinsatzfahrzeuge, die alle vom DRK betrieben werden
Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) Homberg | 1.416 (1.322) |
Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) Fritzlar | 1.825 (1.778) |
Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) Melsungen | 1.404 (1.393) |
Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) Schwalmstadt | 1.768 (1.702) |
Die Einsätze der Feuerwehren im Landkreis
Einsatzstichwort H1 | Wasser im Keller Wasserrohrbruch Tür- und/oder Fenstersicherung Baum oder Gegenstand auf Straßen Tier in Not oder ein Unfall mit einem Tier einfache technische Hilfeleistungen an Gewässern Ölspur geringe Mengen Betriebsstoffe Tragehilfen für den Rettungsdienst | 665 (424) |
Einsatzstichwort F BMA 1 | ausgelöste, kleine Brandmeldeanlage | 183 (177) |
Einsatzstichwort F1 | kleine Brände (beispielsweise Pkw, Mülltonnen oder Gerümpel im Freien.) | 121 (211) |
Einsatzstichwort F2 | größere Brände in Wohnung, Keller oder der eines Dachstuhls | 115 (103) |
Einsatzstichwort H1Y | Beispielsweise eine Notfall-Türöffnung oder Person in Aufzug | |
Einsatzstichwort H Klemm 1 Y | eingeklemmte, eingeschlossene oder verschüttete Person | 43 (20) |
Einsatzstichwort F RWM | ausgelöster Heimrauchmelder | 36 (32) |
Einsatzstichwort F BMA 2 | Ausgelöste Brandmeldeanlage | 22 (21) |
Einsatzstichwort F 3 | Größere Brände in Gebäuden | 19 (7) |
Einsatzstichwort F Lkw | Unter anderem Brand eines Lastkraftwagens, Busses oder landwirtschaftlichen Gerätes | 18 (23) |
Einsatzstichwort F2Y | Brand in Wohngebäuden mit betroffenen, gefährdeten Menschen | 15 (23) |
Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar zeigte sich am Dienstag besonders erfreut über die, trotz Pandemie, positive personelle Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis. So verloren im zurückliegenden Jahr die Einsatzabteilungen lediglich drei Feuerwehrleute, ein Minus von 0,06 Prozent auf 4.842 Einsatzkräfte. In den Kindergruppen gab es einen geringen Zuwachs an Nachwuchsfeuerwehrleuten – insgesamt sind es jetzt 1.151 Kinder. Um etwas mehr als zwei Prozent (+39) konnten die Mitglieder in den Jugendfeuerwehren auf insgesamt 1.918 zulegen. Der Anteil der weiblichen Feuerwehrmitglieder in den Einsatzabteilungen betrug 17,08 Prozent, bei den Kindern sind 41,70 Prozent weiblich und in den Jugendabteilungen 38,89 Prozent weiblich. (wal)