MELSUNGEN | SCHWALMSTADT | HOMBERG (wal). Der Abgeordnete des Kreistags im Schwalm-Eder-Kreis, Jochen Böhme-Gingold (Die Linke.), bemängelt am Mittwoch in einer Pressemitteilung die finanzielle Schieflage der Krankenhäuser und mahnt die im Koalitionsvertrag versprochene auskömmliche Finanzierung von Notfallversorgung, der Geburtshilfe und der Pädiatrie an. Besonders im Fokus hat der Politiker dabei die beiden Asklepios Krankenhäuser im Schwalm-Eder-Kreis:
„Besonders krass ist die Lage der Asklepios Krankenhäuser im Schwalm-Eder-Kreis. Aus Gründen der Profitmaximierung wurden in der Klinik Melsungen dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen nicht durchgeführt, Personalkosten eingespart“, kritisiert Böhme-Gingold. „Lange Zeit hat der Konzern seinen Pflegern bis zu 600 Euro weniger im Monat gezahlt als üblich. Asklepios war und ist nicht bereit, mit der Gewerkschaft ver.di Tarifverträge abzuschließen“, so Böhme-Gingold.
Fehler der Vergangenheit
„Die Abwanderung von Pflegepersonal und Fachärzten war die Folge. Der Pflegenotstand nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Die 2006 beschlossene Privatisierung Kreiskrankenhäuser hat sich als schwerer Fehler herausgestellt. Die klinische Grundversorgung der Bevölkerung ist seit längerer Zeit nicht mehr gewährleistet. Die gelplante Rückführung der Melsunger Klinik in öffentliche Hand ist zwingend notwendig. Die Beseitigung der Fehler der Vergangenheit werden den Steuerzahler teuer zu stehen kommen“, schreibt Böhme-Gingold.
„DIE LINKE bleibt dabei: Krankenhäuser gehören in öffentliche Hand. Privatisierung von Kliniken schadet unserer Gesundheit“, so Böhme-Gingold abschließend. (wal)
11 Kommentare
@SCHWÄLMER PATIENT,
im großen und ganzen haben sie mit ihrem Kommentar hier Recht, nicht Vergessen sollte man das nach der Privatisierung der UK Marburg auch das Personal welches ja im Dienst des Landes Hessen gestanden war massiv bedrängt und genötigt wurde neue Dienstverträge mit dem Privaten Betreiber Abzuschließen, diese Verträge waren aber von den Konditionen viel schlechter und auch das Gehalt wurde gekürzt.
Einige der Mitarbeiter die keine neuen Arbeitsverträge Abgeschlossen hatten wurden sogar mit Versetzung in andere Kliniken Bedroht.
Aber im Nachgang haben dann doch wieder einige sie gut organisiert waren oder eine Rechtschutz Versicherung hatten gegen die Vertragsaufheben Geklagt und haben auch Recht bekommen so das sie wieder als Landesbedienstete im UK Marburg Arbeiten, leider haben die neuen Mitarbeiter da keine Möglichkeiten und sind weiter beim Privaten Arbeitgeber.
Als die Klinik in Schwamstadt übernommen wurde, war vorher ein gewisser Herr Fellermann eingesetzt als Leiter in Ziegenhain , heute könnte man sagen es war der Wegbereiter der Asklepios Kliniken, die Politik hat es sich einfach gemacht, man gab die Kliniken ab, dsa Minus wurde ausgeglichen Asklepios kürzte Gehälter, strukturierte einiges um, es wurden GEsamtbestellungen dezentral ausgeführt, damit billiger eingekauft, dazu waren die Kliniken vorher nicht in der Lage, die Personaldecke wurde immer mehr ausgedünt, Ärzte wurden von überall verpflichtet, Personalkosten reduziert.Die Verpflegung (es ist fast nicht zu geniessen) wurde dezentral gekocht, immer preiswerter und schlechter, doch keine Person der Politik reagierte hier….es ist nun so das die Asklepios rigoros ihren Weg geht und immer weiter Leistungen reduziert, das einem als Patient Angst und bange werden muß.Doch die Fehler wurden vor vielen Jahren gemacht, siehe Fellermann als Spion und heutiger Regionaldirektor, man muß sagen Asklepios hat alles in ihrem System hervorragend vorbereitet und die Politik wurde an der Nase herumgeführt..oder anders ehute will davon keiner mehr was wissen…..
nicht beschweren
ihr habt sie doch gewählt
@KARL,
ohne den „Import“ von den ausländischen Ärzten und Pflegefachkräften würde es in unseren Kliniken noch viel schlechter Zugehen.
Kann mich in keiner Weise über meine Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland Beschweren, alle sind hier sehr fleißig und bemüht und geben ihr bestes um den Klinikalltag am laufen zu halten und eine gute Versorgung zu Sichern.
Nach über 35 jähriger Tätigkeit an einem großen Uniklinikum weiß ich von was ich Spreche.
@KARL,
wir können doch echt froh sein das wir diese Ärzte überhaupt haben, stellen sie sich mal vor die wären nicht da, dann hätten wir noch ein viel größeres Problem in unseren Kliniken
Das Gesundheitswesen gehört nicht in private Hand welche nur auf Profit aus ist und nicht zwingend das wohl des Patienten im Auge hat.
Die Fallpauschale muss auch wieder abgeschafft werden durch diese kommt es regelmäßig zu „blutigen“ Entlassungen z.B. in die REHA und dort liegen die Patienten meist die ersten Tage noch im Bett und können an keiner Maßnahme teilnehmen wo die REHA eh nur noch 3 Wochen geht.
Bei den Unikliniken steht als erstes Forschung und Lehre auf der Agenda, wie bitte soll man damit Geld Verdienen, geht dann nur über das Personal. Kein Wunder das viele im Gesundheitsberuf nach wenigen Jahren den Beruf an den Nagel hängen und was anderes machen wo mehr Lohn auf das Konto kommt und man auch nicht im 3 Schicht Betrieb mit Sonn und Feiertagen Arbeiten muss.
Solange hier ein ungelernter Industriearbeiter mehr Lohn bekommt wie eine Fachkrankenschwester mit einer fünf jährigen Ausbildung solange ist was Faul im System.
In Schwalmstadt sind die Deutschen ärzte in der minderheit
Soso jetzt stellt man also fest das es falsch war Kliniken zu privatisieren. Echt schlaue Menschen in der Politik.👍
Für den Profit geht man auch ohne jeden Skrupel über Leichen. Da werden Patienten trotz akuter Lebensgefahr erst ins CT gelassen, wenn sie einer stationären Behandlung zustimmen. Es wird dann behauptet, es wäre aktuell kein Termin frei. Das CT bekommt man dann einen Tag später. Der Hintergrund ist die dann abrechenbare Fallpauschale, die wesentlich mehr Geld in die Kassen spült. Danach wird gerne versucht, den Patienten für eine bestimmte Zeit stationär zu behalten, was meistens wieder Geld in die Kassen spült. Richtig gute Patienten liegen auf der Intensivstation und werden gerne künstlich beatmet, das schlägt dann so richtig rein. Fragen Sie mal ihre Krankenkasse und trauen Sie niemals einer privatisierten Klinik.
@ Schwälmer, als solche hat man eben Pech gehabt, ich habe mit der UKGM Marburg nur beste Erfahrungen gemacht. Trotzdem ist das schlechter als vor dem Verkauf an die Rhönkliniken und den Weiterverkauf an Askelpios. In Marburg stehen mehrere CT und MRT Anlagen zur Verfügung. Dazu kommt auch der ärztliche Bereich der an einer Universitätsklinik personell weit besser ausgestattet ist als eine Klinik auf dem Land. Denn noch ist es in Hessen so gewollt, dass die großen Kliniken in private Hand gegeben wurden. Marburg zeigt es ganz deutlich, es sind viele Ärzte aus der Rhönklinik ausgestiegen und diese Fachärzte haben sich in Marburg und im Umland mit einer Praxis selbstständig gemacht. Ob HNO, Diabetologie, Kardiologie, Radiologie uvm. sind nicht mehr in der UKGM verfügbar. Einige Ärzte sind in Berlin oder Süddeutschland und im Ruhrgebiet. Marburg war schon vor 80 Jahren Schwerpunkt von Spezialisten, die kurzfristig zu besonderen Erkrankungen Fachwissen mitgeteilt haben, plötzlich waren die Ärzte alle weg. Es hat nah zu acht Jahre gedauert als ein bestimmter HNO Arzt, ein Spezialist für eine seltene Erkrankung , wieder gelegentlich in Marburg und anderen Kliniken praktiziert. Einen Termin zu bekommen ist sehr schwierig. Ergebnis von Einsparungen, das Land Hessen muss weiterhin die UKGM mit Millionen unterstützen, ohne, dass die Patienten eine Verbesserung feststellen können. Das eine Klinik kein Hotel sein kann ist selbstverständlich, aber die Verpflegung entspricht nicht dem Standard einer modernen Universitätsklinik.
Zwangsenteignung!
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