Seniorin übergibt Schmuck (5.000 Euro) und Bargeld in Höhe von 3.000 Euro
STADTALLENDORF. Betrüger riefen am zurückliegenden Freitag eine Seniorin in Stadtallendorf an und setzten sie massiv unter Druck, indem sie ihr erzählten, dass ihre Tochter aufgrund eines verschuldeten Unfalls mit tödlichem Ausgang nun in Untersuchungshaft säße.
Die Betrüger forderten Geld, angeblich als Kaution für die Tochter. Im ersten Anlauf übergab die Seniorin 5000 Euro und Schmuck, doch die Betrüger forderten mehr. Über Stunden hielten sie Kontakt, bestellten der Dame sogar ein Taxi für die Fahrt zur Bankfiliale. Dort hob sie weitere 3.000 Euro vom Konto ab und übergab es erneut einem Boten. Erst als das Telefonat beendet war, versuchte die Frau ihre Tochter zu erreichen. Von ihr erfuhr sie dann, dass es keinen Verkehrsunfall gegeben hatte und der Betrug flog auf – zu spät. Die Kripo in Marburg sucht nun Zeugen, die zufällig auf den Boten aufmerksam geworden sind und diesen näher beschreiben oder Hinweise zu einem Fahrzeug geben können. Der Bote soll zwischen 20 und 35 Jahre alt und etwa 170 cm groß gewesen sein. Er sah gepflegt aus, hatte eine sehr schmale Statur, dunkle Haare und einen Mittelscheitel. Er trug dunkle Kleidung und hatte keinen Bart. Wer hat diese Person am Freitag in Stadtallendorf in der Hauptstraße, Bachstraße und Mittelstraße bemerkt? Die Übergaben fanden zwischen 10.30 und 11 Uhr statt sowie zwischen 14:45 und 15:20 Uhr.
Der Fall zeigt einmal mehr wie wichtig es ist, mit Eltern und Großeltern, Freunden und Bekannten über die Betrugsmaschen zu reden. Einfachste Regel:
- Sobald telefonisch Geld gefordert wird: Auflegen! Dann die bekannten Nummern von den angeblich in Schwierigkeiten steckenden Verwandten kontaktieren.
Auseinandersetzung am Bahnhof
NEUSTADT. Die Polizei sucht Zeugen einer Auseinandersetzung am Sonntagmorgen im Bereich des Bahnhofs in Neustadt. Was genau passierte, ist den Ermittlern noch nicht bekannt. Fest steht aber, dass sich vier Personen im Alter zwischen 26 und 32 Jahren in die Haare bekamen. Die Auseinandersetzung startete gegen 7:45 Uhr am Bahnhof und verlagerte sich auf eine Wiese neben den Gleisen, nachdem sich die Personen zwischenzeitlich auch im Gleisbett befunden hatten. Hinzugerufene Polizeibeamte nahmen drei Personen vorläufig fest und entließen sie später wieder. Der vierte Beteiligte und einer der vorläufig Festgenommenen trugen behandlungsbedürftige Verletzungen davon, weshalb sie ins Krankenhaus kamen.
Elf Autos aufgebrochen
STADTALLENDORF. In der Straße des 17. Juni, der Beethovenstraße, der Schillerstraße und der Mozartstraße sind in der Nacht zu Sonntag elf Autos aufgebrochen worden. In einem Wagen fanden sie 400 Euro und entwendeten diese, ansonsten verursachten sie mehrere hundert Euro hohe Schäden je Auto. Sonderlich geschickt gingen die Diebe jedoch nicht vor, die aufnehmenden Polizeibeamten sicherten an mehreren Autos Blutspuren.
BMW und Peugeot angefahren
STADTALLENDORF. 3.500 Euro Schaden entstanden am Montag vor 11:30 Uhr an einem schwarzen BMW in der Elbestraße in Stadtallendorf. Zwischen 14:20 Uhr und 14:50 Uhr wurde auf dem Lidl-Parkplatz in der Bahnhofstraße in Stadtallendorf ein Peugeot angefahren. In beiden Fällen flüchteten die Verursacher.
Hinweise in allen Fällen bitte an die Polizei in Stadtallendorf. (wal)
Internet/Kontakt: Polizeistation Stadtallendorf
4 Kommentare
Ja, es ist wahr, die Stadt Neustadt ist ziemlich unattraktiv, was das Angebot an Waren angeht. Viele Familie die als Gewerbebürger ihr Geld verdient haben, konnten ihre Kinder nicht motivieren das Geschäft weiter zu betreiben. Diese Nachwuchs hat lukrativere Jobs gefunden, in Nachbarstädten bis ins Rhein-Main-Gebiet. Die die zurückblieben haben die Geschäftshäuser verkauft und vergessen. Die Boulespieler gehen lieber in die Pizzeria, die ist länger geöffnet. Es war sicher kein Ruhmesblatt, dass die Stadtpolitiker sich eher um die Ansiedlung eines Kaufparks mit Discountern engagiert hatten als die Kernstadt für Discounter umzubauen. Für den Bahnhof muss man sich wirklich schämen, aber da hat die Stadt wenig Einfluss, da ist die DB und der Eigentümer des Gebäudes gefragt, jedenfalls lässt der Bürgermeister keine Chance vergehen, die Verantwortlichen zur Pflege des Anwesens zu ermahnen. Die Bahn will etwas tun, das kann aber dauern. Erst 2021 wurde die Unterführung zu den Gleisen gereinigt, gestrichen und die Bahnsteige in Ordnung gebracht. Eine Toilette wäre sicher von Nöten, aber die Nutzer, verhalten sich nicht so, dass es lange nutzbar bleibt. Als ich 1968 nach Neustadt kam, gab es noch ein Überangebot an Gastronomie, im Vergleich zu heute. Aber das geht einher mit der wirtschaftlichen Situation und der Lebensgewohnheiten der Bürger. Andere vergleichbare Städte sind in ähnlicher Lage, allerdings wurde die Innenstadt nicht so stark dezentralisiert. Dazu muss man auch sehen, die Ortsmitte ist im Grunde der Kern der Innenraum der historischen Stadtmauer. Innerhalb des Gebietes der Stadtmauer, sind so große Geschäfte wie die Discounter kaum unterzubringen.
Vollkommen richtig. Mittwochnachmittag auf der Boule-Anlage ist die Welt noch in Ordnung. Sitze ich im Garten und sehe den Nachbarn zu, wie sie mit ihren Kindern und Enkeln spielen und Rasen und Hecke schön kurz halten, schmeckt mir mein Bier gleich doppelt gut, suche mir einen Schagersender mit Andrea Berg und Hansi Hinterseer und stelle Gartenzwerge auf. Oder besser doch nicht.
Gehen die Boule-Spieler nach ihrer sportlichen Betätigung durch die Innenstadt zur einzig verbliebenen Filialbäckerei, um den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen zu beenden, könnten ihnen die vielen toten Schaufenster auffallen, die mittlerweile die Marktstrasse prägen. Oder hall die „Sportsbars“ und Spieletreffs an jeder Ecke. Muß man aber nicht sehen. Wenn ich mit dem Zug in Neustadt ankomme, begrüßt mich zuerst die marode Bedachung des Bahnsteigs, beschmierte Fassaden des Bahnhofsgebäudes und der Raiffeisen-Ruine.Nach dem Gang durch die nach Urin stinkende und vermüllte Unterführung dann ein Bahnhofgebäude mit eingeschlagenen Türen und holzvernagelten Fenstern. Und das nicht erst seit gestern. Da erfaßt mich doch gleich der Drang, die Einkaufsparadiese und gastronomischen Highlights des, nun ja, „Quartiers“, wie man das jetzt im Soziologensprech bezeichnet, zu erkunden, Möchten Sie mir weiter folgen? Oder treffen wir uns lieber auf dem Boule-Platz und genießen die Frühlingssonne bei Spiel und Spaß durch die nette rosarote Brille?
Neustadt sieht mitlerweile nicht nur fast so aus wie die South Bronx in den 1980er Jahren, die Zustände auf den Straßen entwickeln sich wohl auch in diese Richtung. Vielleicht stellt die Stadt ja zur 750-Jahr-Feier ein paar brennende Tonnen in den Straßen auf, da wirds noch authentischer.
Ich glaube nicht, dass Mittwoch nachmittags in der South Bronx bis 60 Kinder zwischen 3 und 13 Jahren miteinander friedlich spielen und unter Anleitung Erwachsener neue Spiele kennenlernen. Da wird jede Woche Mittwoch auf einer Bouleanlage eine ruhige Kugel geschoben. Wenn man hört, was in Treysa so im Parkhaus beim Bahnhof so los ist, dann kann man der 750 Jahrfeier in Neustadt in Ruhe ins Auge schauen.
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