HOMBERG/EFZE (pm). „Auch wer nicht sprechen kann, hat was zu sagen“, so Monika Michel zur Eröffnung der Beratungsstelle Unterstützte Kommunikation (UK) am 1. April – der einzigen für Kleinkinder in ganz Hessen.
Angesiedelt unter dem Dach der Frühförderung Schwalm-Eder des AKGG in Homberg (Efze) helfen Sozialpädagogin Michel und Ihre Kollegin Conny Danz Kleinkindern, die nicht sprechen können oder deren Sprachentwicklung verzögert ist.
Die Kinder lernen dort, sich auszudrücken – z.B. mithilfe von Gebärden, Fotos und Piktogrammen oder elektronischen Kommunikationshilfen wie dem Talker, eine Art sprechendes Tablet. So können sie von ihren Erlebnissen erzählen, Fragen stellen oder Wünsche äußern. Sie bekommen damit die Chance, heute und vor allem in Zukunft selbstbestimmter leben zu können.
Das Beratungsangebot richtet sich an kleine Kinder, von der Geburt bis zum Schuleintritt. „Damit haben wir hier in Homberg hessenweit die einzige Beratungsstelle, die sich auf UK für Kleinkinder spezialisiert hat. Eine absolute Besonderheit also“, hebt Dr. Nico Ritz, Hombergs Bürgermeister, hervor. Heilpädagogin Danz ergänzt: „Dabei kann mit UK kann nicht zu früh begonnen werden.“
Michael Kremer, Leiter der Arbeitsgruppe Eingliederungshilfe im Fachbereich Sozialverwaltung des SEK, sieht weitere Bereiche, in denen UK helfen kann: „Bildbasierte Verständigungshilfen oder Gebärden helfen Kindern und Erwachsenen mit eingeschränkten oder gar keinen Deutschkenntnissen, sich zu verständigen. Unterstützte Kommunikation könnte zum Beispiel auch in der Flüchtlingshilfe helfen, für die Kommunikation von Geflüchteten und Hilfsorganisationen ohne Fremdsprachenkenntnisse.“
Neben der Arbeit mit den Kindern unterstützt die Beratungsstelle Eltern dabei, Hilfsmittel zu beantragen. Die Expertinnen beraten betroffene Familien und bieten eine offene Sprechstunde für Erzieher und Fachpersonal an. „Wir als AKGG freuen uns, die Soziale-Hilfe-Landschaft im Schwalm-Eder-Kreis mit diesem neuen Angebot weiter zu stärken. Denn wir wollen Kinder und ihre Familien, Kitas, Erzieherinnen und Erzieher in der Region noch besser unterstützen.“, so Marco Ferchland, Leitung des Fachbereichs Inklusion und Teilhabe beim AKGG, abschließend. (pm)
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