4.000 Euro Preisgeld
KASSEL / HOMBERG/EFZE (wal). Dem „EinLaden am Obertor“ in Homberg/Efze wurde von einer Jury der Initiative „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“ beim Regierungspräsidium in Kassel 4.000 Euro Preisgeld verliehen. Der „EinLaden am Obertor“ ist ein von Ehrenamtlichen betriebenes kleines Secondhand-Kaufhaus für Kleidung und Haushaltswaren sowie ein sozialer Treffpunkt mit vielfältigen Angeboten.
Die Initiative wurde für ihr vorbildliches Engagement für ein vielfältiges und respektvolles Miteinander im ländlichen Raum gewürdigt. Der „EinLaden am Obertor“ in Homberg (Efze) besteht seit 2011 und ist besonders in der Vielfaltsdimension „Soziale Herkunft“ engagiert. Aus einem Kleiderladen unweit des Marktplatzes wurde ein von Ehrenamtlichen betriebenes kleines Secondhand-Kaufhaus für Kleidung und Haushaltswaren sowie ein Treffpunkt mit vielfältigen Angeboten. Das Bezahlsystem ermöglicht Menschen mit geringem Einkommen den Einkauf von preisgünstigen Waren ohne Stigmatisierung. Beim wöchentlichen „Mittagstisch für alle“ kommen Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen zusammen und damit können u. a. Kontakte zu haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, auch von anderen sozialen Einrichtungen, geknüpft werden. Somit werden je nach aktueller Notwendigkeit auch Aktionen wie etwa gemeinsame Behördengänge oder Hilfen bei der Wohnungssuche ermöglicht. Weiterhin werden Veranstaltungen wie interkulturelle Kochwochen, Filmabende, Diskussionen oder Ausstellungen organisiert. An zwei Tagen in der Woche findet die Lebensmittelausgabe der „Tafel Homberg“ im EinLaden statt.
Hintergrund
Über die Initiative „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“: Im September 2018 wurden Menschen in Chemnitz aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder ihres Einsatzes für Demokratie zu Zielscheiben rechter Gewalt. In Kassel ansässige Unternehmen wollten nicht länger tatenlos zusehen. Denn unsere demokratische Gesellschaft basiert auf Werten wie Respekt, Toleranz und Dialogbereitschaft. Gemeinsam starteten sie die Initiative „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“. In kurzer Zeit ist die Initiative in Nordhessen auf mehr als 30 Unternehmen und Organisationen angewachsen, darunter auch wissenschaftliche und kirchliche Institutionen sowie Bundesligavereine. Mit regionalen Projekten wie dem jährlich stattfindenden Wettbewerb „Vielfalt-Verstärker“, Podiumsdiskussionen zu Themen wie Rechtsextremismus oder Kommunalwahlen sowie überregionalen Kampagnen und Städtepartnerschaften ist die Initiative inzwischen zu einem einflussreichen Akteur im Kampf gegen Ausgrenzung, Hetze und Rechtsextremismus und für eine offene demokratische Gesellschaft geworden. Für ihr Engagement erhielt die Initiative 2020 eine Bundesförderung und wurde im Jahr 2021 von der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet. Alle Informationen zu „Offen für Vielfalt“ finden Sie auf dem gleichnamigen Instagram-Kanal und unter www.offenfuervielfalt.de.
Das Bild: Dagmar Krauße, Jürgen Kurz und Frank Grasmeier (von links), bei der Verleihung des Preises (wal)