Info-Veranstaltung zur Erzieher-Ausbildung in der Schwalm-Galerie in Treysa
SCHWALMSTADT (Werbung). Luke Debes ist 19 Jahre alt und absolviert zurzeit eine Ausbildung zum Sozialassistenten am BerufsschulCampus in Ziegenhain. Schon während der Realschulzeit leistete der Bad Wildunger ein Praktikum im Altersheim, das ihm viel gab – er kommt mit den Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf gut klar und seine geduldige Art wird von den Bewohnern geschätzt.
Luke ist dennoch unschlüssig, welchen Weg er beruflich einschlagen soll und weiß nicht recht, was seiner Persönlichkeit entspricht. Dann gibt ihm sein Nachbar den entscheidenden Hinweis und rät ihm zum Bundesfreiwilligendienst in einem Wohnheim für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. „Mein Nachbar kennt mich schon mein ganzes Leben; er kennt mich so, wie ich bin. Ich dachte, wenn er mir das zutraut, dann packe ich das!“ Und tatsächlich: Luke fühlt sich von Beginn an wohl bei seiner Arbeit. Er unterstützt die Bewohner der Wohngruppe bei Alltagshandlungen und bemerkt, dass es wiederum seine ausgeglichene, ruhige Art ist, die gut ankommt. Er mag es sich Zeit zu nehmen, um mit den Bewohnern auch über Persönliches ins Gespräch zu kommen und er erkennt, dass es wichtig ist, sich in die Klienten hinein versetzen zu können. „Mit Druck erreicht man gar nichts – im Gegenteil! Man benötigt Verständnis für die besonderen Handlungsweisen der Klienten“. Dass Luke Debes über dieses Talent verfügt, ist ihm zunächst selbst nicht klar; erst die positiven Rückmeldungen der Bewohner sowie die seiner Anleitung zeigen ihm, dass er mit seiner Entscheidung für die Arbeit mit Menschen richtig liegt. Seit Sommer 2021 absolviert der 19-Jährige eine Ausbildung zum Sozialassistenten am BerufsschulCampus in Ziegenhain. Hier lernt er zum einen, seine Erfahrungen aus der Praxis theoriegeleitet zu reflektieren und zum anderen vielfältige Handlungsmöglichkeiten kennen. „Letzte Woche haben wir uns im Bewegungsunterricht damit beschäftigt, welche Möglichkeiten es gibt, Menschen mit Handicap in die Bewegung zu bringen. Das fand ich spannend und es gibt mir konkrete Anregung für meine spätere Arbeit“, so Luke. Insgesamt sei die Ausbildung praxisorientiert. Die Lernatmosphäre am BerufsschulCampus empfindet er als angenehm, weniger distanziert als früher in der Mittelstufe. Im Anschluss an seine Ausbildung zum Sozialassistenten möchte Luke Debes die Ausbildung zum Erzieher absolvieren.
Den Weg in die Erzieher-Ausbildung haben Michelle Dietz und Josefine Hofeditz schon geschafft; beide sind seit vergangenem Sommer Auszubildende an der Fachschule für Sozialwesen am BerufsschulCampus in Ziegenhain. Michelle Dietz absolviert nach ihrem Realschulabschluss zunächst eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, bevor sie erfolgreich ein Studium zur staatlich anerkannten Modedesignerin absolviert. Im Jahr 2019 wird sie stellvertretende Filialleiterin in einem großen Modeunternehmen. Kaum, dass sie sich dort eingearbeitet hat, kommt Corona und damit die Arbeitslosigkeit – ihre Stelle fällt weg. Nachdem sie sich mehrfach vergeblich um eine adäquate Stelle im Einzelhandel mit dem Schwerpunkt Mode bemüht und auch die Arbeitsagentur keine Jobangebote für sie hat, denkt sie über einen beruflichen Neustart nach, der ihr eine verlässliche Perspektive auf Jahre bietet. Sie erinnert sich, dass sie häufig die Rückmeldung bekommen hat, einen „guten Draht“ zu Menschen, insbesondere zu Kindern, zu haben und ihr selbst ist dies auch schon aufgefallen. Es dauert jedoch noch eine ganze Weile, bis ihr Entschluss reift: Im Mai 2021 reicht sie ihre Bewerbungsunterlagen an der Fachschule für Sozialwesen ein und erhält nach einem persönlichen Gespräch bald die Zusage für einen Schulplatz. Inzwischen hat Michelle Dietz im Rahmen der Ausbildung ihr erstes 6-wöchiges Praktikum in einer Kinderwohngruppe abgeleistet und ist um viele menschliche Erfahrungen reifer. „Die intensiven Kontakte und die positiven Rückmeldungen der Kinder sowie Kollegen haben mir gezeigt, dass ich hier richtig bin“, so Michelle, die sich freut, diesen Weg gewählt zu haben. Auch Josefine Hofeditz schlägt nach ihrem Realschulabschluss in Fritzlar erst einmal einen anderen Weg ein: Sie beginnt eine Ausbildung als Ergotherapeutin in Kassel. Recht bald erfährt sie, dass sie schwanger ist. Da die Schulzeiten sowie der zusätzliche Zeitaufwand zum Lernen sehr wenig Spielraum für die Erziehung ihrer Tochter Juna zulassen, bricht sie diese Ausbildung ab. Sie spielt mit dem Gedanken Erzieherin zu werden und bewirbt sich an einer Fachschule für Sozialwesen, um dort die Praxisintegrierte vergütete Ausbildung (PivA) zu absolvieren. Dafür benötigt sie einen Praktikumsplatz in einer pädagogischen Einrichtung für den gesamten Ausbildungszeitraum von drei Jahren. „Eigentlich kein Problem, dachte ich. Doch dann kam Corona und viele Einrichtungsleitungen waren verständlicherweise erst einmal vorsichtig, was die Vergabe von Praxisplätzen anging. Meine Suche blieb lange erfolglos“, so Josefine Hofeditz. Gleichzeitig wird ihr klar, dass auch die PivA- Ausbildung aufgrund des hohen zeitlichen Aufwands für sie als alleinerziehende Mutter kaum Zeit für die Kinderbetreuung lässt. Sie möchte Erzieherin werden, aber auch ausreichend Zeit für das eigene Kind haben. Eine Verwandte bringt sie darauf, in die Vollzeit-Ausbildung des BerufsschulCampus in Ziegenhain zu wechseln. „Die PivA- Ausbildung hat ganz sicher auch ihre Vorzüge. Ich habe mich nun für die Vollzeit-Ausbildung entschieden und es fühlt sich gut an, beidem gerecht werden zu können: Ich habe Zeit für mein Kind, wenn es aus der Kita kommt, und ich schaffe das Ausbildungspensum. Die Schulzeiten in der Vollzeit-Ausbildung sind gut vereinbar mit Familie. Trotzdem ist es toll, dass mich meine Familie unterstützt“, so die 23-Jährige. Beide Frauen möchten andere, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, Erzieher oder Erzieherin zu werden, ermutigen. „Auch die Tatsache, dass man rückzahlungsfreies Aufstiegs-BaföG während der Ausbildung erhält, womit man finanziell ganz gut über die Runden kommt, erleichtert sicher vielen die Entscheidung“, so Michelle Dietz.
Der BerufsschulCampus in Ziegenhain bietet die Ausbildung zum Sozialassistenten/ zur Sozialassistentin sowie die Ausbildung zum Erzieher/ Erzieherin in Vollzeit und ab Sommer auch als PivA an. Interessierte können das Online-Beratungsangebot (jeden Mittwoch von 13 bis 15 Uhr) nutzen; entsprechende Hinweise zur Einwahl über doodle sind auf der Homepage zu finden (https://berufsschulcampus.de). Am Samstag, 02. April 2022 bietet der BerufsschulCampus in der Zeit von 10 bis 16 Uhr eine Info-Veranstaltung zur Erzieher-Ausbildung in der Schwalm-Galerie in Treysa an. Es ist keine Anmeldung erforderlich. (Werbung/ Martina Heine)
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